Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
Vom Netzwerk:
seine Trauer versinkt in der Musik der klickenden Maus, während er Sunny immer näher an die Realität heranlockt.

KAPITEL 37
    Vernons Klopfen weckt Dawn am Morgen und treibt sie aus dem Bett. Sie wickelt sich in ein afrikanisches Tuch, das mit Giraffen und Löwen und Zuluhütten gemustert ist, ehe sie die Tür öffnet. Er schiebt sich herein, dick und schwer in seiner Uniform, und sagt: »Sieht so aus, als hätten sich deine Probleme erledigt.«
    »Soll heißen?«
    Er wirft die neueste Ausgabe von The Voice , dem Skandalblättchen der Cape Flats, aufs Bett, neben Brittany, die mit dem Daumen im Mund schläft. Dawn sieht die Schlagzeile: SOZIALARBEITERIN ERWÜRGT, und ein Foto von diesem gehässigen kleinen Miststück, Merinda Appolis. Gott sei ihr gnädig.
    Dawn kann nichts dafür, die Worte kommen einfach von allein. »O Gott, Vernon, was hast du getan?«
    Vernon lacht: »Ich? Bist du bescheuert oder was? Ich mag dich, Dawnie, und ich will, dass du dein Balg behalten kannst, aber ich würde doch nie im Leben für dich wen umbringen.«
    Dawn überfliegt den Artikel: Ein Obdachloser hat die Leiche der Frau letzte Nacht auf dem Brachland außerhalb von Paradise Park gefunden. Vermutlich Raubüberfall. Möglicherweise ein Sexualdelikt.
    Dawn sagt: »Was ist, wenn ein anderer Sozialarbeiter ihre Fälle übernimmt und weiter versucht, mir Brittany wegzunehmen?« Sie spricht leise, damit das Kind nicht aufwacht.
    Vernon schüttelt den Kopf. »Bei der Arbeitsüberlastung, die die haben? Niemals. Dein Problem ist mit ihr gestorben.«
    Dawn hat das noch immer nicht ganz verarbeitet und fragt sich, wieso sie so viel Glück hat, als er sagt: »Hast du Lust, dir auf die Schnelle zwei Riesen zu verdienen?«
    »Wen soll ich vögeln?«
    »Ich hab zwei Riesen gesagt, Dawnie, nicht Rand .«
    »Sehr komisch, Vernon. Wirklich sehr komisch.«
    »Nein, ernsthaft. Ich hab da einen Bekannten, der macht so Videos …«
    »Ich mach keine Pornos. Vergiss es!«
    »Himmelherrgott, Dawn, hältst du jetzt mal die Klappe?« Vernon sieht aus, als würde er ihr am liebsten eine reinhauen. »Ehrlich, der Typ ist sauber. Macht so Avatar -Zeug. Und er braucht eine Frau, die für ein Musikvideo tanzt. Nicht strippen oder so. Bloß tanzen.«
    Dawn steckt sich eine Zigarette an, mustert ihn blinzelnd durch den Rauch. »Willst du mich verarschen, Vernon?«
    »Weißt du was? Mir reicht’s, das hab ich nicht nötig.« Er geht Richtung Tür, und sie sieht die Zweitausend mit ihm zusammen verschwinden.
    »Warte!«, ruft sie. »Wo ist der Typ?«
    »Drüben in Llandudno.«
    »Okay.« Sie zuckt die Achseln, weiß, dass sie das vielleicht bereuen wird.
    »Ich geh runter, Zigaretten kaufen, also zieh dir was an«, sagt er, öffnet die Tür. »Kannst du das Kind heute irgendwo lassen?«
    »Beim Babysitter. Aber ich brauch Geld.«
    »Ich leih dir was. Kannst du mir später wiedergeben.« Er knallt die Tür zu, und seine Stiefel stapfen den Gang hinunter.
    Dawn springt unter die Dusche, seift sich kurz ab, ohne Wasser an die Haare kommen zu lassen, läuft dann tropfnass durch die Wohnung und zieht ein besonders sexy Outfit an: Push-up-BH, der aus dem, was sie hat, das Beste macht, und ein enges Kleid mit tiefem Ausschnitt. Sie schlüpft in ein Paar Sandaletten mit so hohen Absätzen, dass sie sich bestimmt irgendwann darin das Genick brechen wird. Sie fährt sich mit einer Bürste durchs Haar, um es ein bisschen zu bändigen, und fängt dann mit dem Make-up an. Hat noch nie einen Typen getroffen, der keine Frauen mit Kriegsbemalung mochte.
    Als Vernon zurückkommt, flippt er aus. »Verdammt, Dawn, was meinst du denn, wo ich dich hinfahre? Auf den Straßenstrich? Der Mann hat Niveau, Herrgott. Los, wasch dir das Gesicht.«
    Sie will widersprechen, aber er hebt die Hand, als würde er den Verkehr anhalten. »Tu einfach, was ich dir sage.«
    Also geht sie zurück ins Bad und wäscht alles wieder ab, legt dann ein bisschen Feuchtigkeitscreme auf – quetscht das letzte Restchen aus der Tube –, um ihrer Haut ein bisschen Glanz zu geben.
    Als sie wieder rauskommt, sagt er: »Und jetzt zieh das an, was du immer auf der Bühne anhast.«
    »Im Ernst?«
    »Ja, im Ernst. Zieh’s an!«
    »Dreh dich um!«
    Er starrt sie an, als würde sie Tik rauchen. »Hast du sie noch alle? Du zeigst deine blöde Möse jede Nacht Hunderten von Typen und jetzt machst du auf einmal einen auf schüchtern?«
    »Das hier ist mein Schlafzimmer, keine Stripbar. Umdrehen!«
    Er dreht sich um, und

Weitere Kostenlose Bücher