Stimmen aus dem Nichts
die Stimme von Mrs Holligans Schwester erzeugt wurde, hätte sie sie aufgespürt.« Justus hielt große Stücke auf seine Freundin. Er hatte sie während eines Falles, in dem die drei ??? einem Viruskiller auf der Spur waren, kennen und schätzen gelernt. Lys de Kerk war eine junge Filmschauspielerin und durch die Hauptrolle in der ›Cosmic-Treck‹-Serie berühmt geworden. Schon des öfteren hatte sie den drei Detektiven aus der Klemme geholfen und durch ihre rasche Kombinationsgabe zur Lösung einiger Fälle beigetragen.
»Du konntest zu diesem Zeitpunkt schließlich nicht wissen, dass da etwas Übles im Gange ist«, versuchte Bob dem Ersten Detektiv gut zuzureden.
»Drei Tage sind seit unserem ersten Besuch bei Mrs Holligan vergangen, und wir sind so klug wie zuvor«, gab Peter zu bedenken. »Wisst ihr eigentlich, was für eine Verantwortung wir da übernehmen? Wenn Metzla Holligan von ihren Terroraktionen gegen ihre Schwester nicht ablässt oder noch massiver vorgeht als ohnehin schon, dann haben wir vielleicht bald eine Tote auf unserem Erfolgskonto zu verbuchen!«
Justus schloss sich Peters Meinung an. »Das sehe ich genauso. Hinter den Anschlägen verbirgt sich eine Absicht und ich gehe davon aus, dass mehr dahinter steckt, als ein übler Scherz. Wenn das so weitergeht, müssen wir sogar mit dem Schlimmsten rechnen.«
»Und was wäre das deiner Meinung nach?« Peter verspürte ein flaues Gefühl in der Magengegend.
»Mich beschleicht der Verdacht, dass Mrs Holligan auf diese Art und Weise aus dem Weg geräumt werden soll. Ein Mordversuch in kleinen Etappen.«
»Wenn das wirklich wahr sein sollte, müssen wir sofort Inspektor Cotta informieren und ihm den Fall überlassen«, meinte Peter ernst. »Mord ist nicht unser Fach und wenn Mrs Holligan tatsächlich bei der Sache sterben würde, könnte ich mir das nie verzeihen!«
»Wir alle nicht«, bestätigte der Erste Detektiv. »Doch wie gesagt: Es ist nur ein Verdacht und bei der Polizei ist Mrs Holligan bereits gewesen. Die hat die alte Dame jedoch lächelnd wieder nach Hause geschickt.«
»Inzwischen hat sich aber eine Menge ereignet und wir waren sogar selbst dabei.« Peter machte aus seinen Bedenken keinen Hehl. »Die Polizei muss verständigt werden. Immerhin können wir bezeugen, dass ihre tote Schwester tatsächlich am Telefon war und Mrs Holligan keine Klatsche hat!«
Justus fuhr Peter scharf an. »Könntest du dich bitte etwas gewählter ausdrücken, Zweiter? Mir ist diese Frau sympathisch. Trotz ihrer merkwürdigen Eigenarten. Und ich nehme sie sehr ernst.«
»Du hast ihr doch wohl nicht dein Herz geschenkt?«, witzelte Peter.
Justus warf seinem Kollegen einen gereizten Blick zu. »Wenn du wirklich ein bisschen mehr Respekt vor dem Alter hättest, würdest du jetzt nicht so einen Blödsinn daherreden. Auch wenn dir die Dame schrullig vorkommt, muss ich offen zugeben, dass ich sie mag. Ich kann euch nicht genau erklären, wieso das so ist. Ich gehe da rein nach Gefühl.«
»Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, Freunde«, versuchte Bob die beiden zu beschwichtigen. Er hatte in der Zwischenzeit den Kessel vom Herd genommen und goss das kochende Wasser in die bereitstehende Teekanne. »Wer auch immer diesen Spuk mit Mrs Holligan treibt, muss einen Nutzen aus der Sache ziehen können. Selbst wenn wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Metzla Holligan tatsächlich vor ihrem Tod die besagten Tonbandkassetten besprochen hat, bliebe die Frage zu klären, wer das Spielchen nach ihrem Ableben in Gang brachte. Wozu und wofür?«
»Was meinst du mit ›wofür‹?«, fragte Peter.
»Na ja«, schlussfolgerte Bob. »Immerhin wird die Sache ja mit einem gewissen Aufwand betrieben. Der oder diejenigen investieren eine Menge Zeit, um die mysteriösen Vorgänge in einem chronologischen Ablauf geschehen zu lassen. Metzla Holligan hätte für diese Inszenierung nach ihrem Tod ihren Auftraggebern bestimmt eine Menge Dollars bieten und mindestens die Hälfte davon im Voraus zahlen müssen. Doch Metzla hat ihr Vermögen ausnahmslos ihrer Schwester vererbt. Noch zu Lebzeiten, während sie todkrank ans Bett gefesselt war.«
»Und deren gesamtes Erbe geht wiederum an eine Stiftung für Tumorkranke. Das Geld ist also bereits verplant. Es ist jedoch fraglich, ob das dem geheimnisvollen Drahtzieher auch bekannt ist.« Peter nippte an seinem kochend heißen Tee und verzog schmerzhaft den Mund.
»Vielleicht kann er davon nichts wissen, da er zu Mrs
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