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Stimmen aus dem Nichts

Stimmen aus dem Nichts

Titel: Stimmen aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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stellte den ganzen Schreibtisch auf den Kopf. Doch nirgendwo tauchte das Schriftstück auf.
    »Was regen wir uns eigentlich auf ?«, fragte Peter schließlich. »Das Original ist doch beim Notar hinterlegt. Er kann den Zettel fotokopieren, und. . .«
    »Das Schriftstück«, verbesserte die alte Dame.
    »Gut. Dann eben ›das Schriftstück‹.« Peter war nicht kleinlich. »Jedenfalls können Sie Ihren Notar anrufen und ihn bitten, eine weitere Kopie davon anzufertigen. Er schickt sie Ihnen zu – wir werfen einen kurzen Blick darauf – und das Problem hat sich erledigt.«
    »Und zu dem Diebstahl sagt ihr gar nichts?« Mrs Holligan sah verständislos von einem zum anderen. »Sollten wir nicht besser die Polizei verständigen?«
    »Ich würde es vorziehen, damit noch etwas zu warten«, schlug Justus vor. »Vielleicht beobachtet der Fremde Ihr Haus und wird vorsichtig, wenn die Polizei anrückt. Und genau das sollten wir im Augenblick noch vermeiden.«
    »Könntest du dich vieleicht mal ein bisschen genauer erklären, Chef ?« Peter ahnte schon, dass sich Justus einen konkreten Plan zurechtgelegt hatte.
    »Wir müssen den großen Unbekannten aus der Reserve locken. Deshalb sollten wir jetzt mit Bedacht an die Sache gehen.« Nun wandte sich der Erste Detektiv wieder an Mrs   Holligan. »Warten Sie bitte noch zwei Tage, bevor Sie Mr Cliffwater von dem Diebstahl der Kopie in Kenntnis setzen. Erzählen Sie bitte auch sonst niemandem etwas davon.«
    »Diesen Satz kenne ich schon von Dr. Franklin.«
    »Auch ihr erzählen Sie bitte nichts. Und das Allerwichtigste überhaupt: Keine Menschenseele darf davon erfahren, dass Sie uns als Detektive angeheuert haben. Kriegen Sie das die nächsten 48 Stunden hin, Madam?«
    »Natürlich«, antwortete Mrs Holligan und fügte trocken hinzu: »Ich bin doch nicht bescheuert.«
    »Weiß Gott nicht«, erwiderte Justus leise, mehr zu sich. »Wir werden uns jetzt in unsere Zentrale zurückziehen und über die nächsten Schritte beratschlagen. Wenn wieder etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte, zögern Sie bitte nicht und rufen uns umgehend an.«
    »Habe verstanden. Ihr könnt ganz beruhigt sein. Ich halte durch. Aber was habt ihr eigentlich vor?«
    »Gedulden Sie sich zwei Tage, dann erfahren Sie alles.« Justus zwinkerte Mrs Holligan verschwörerisch zu und ging mit Bob und Peter in Richtung Haustür. Auf dem halben Weg drehte er sich noch einmal um. »Ach, Mrs Holligan?«
    »Ja?«
    »Warum hat Ihnen Dr. Franklin eigentlich nahe gelegt sich zurückzuziehen?«
    »Wegen meines Herzens. Es ist sehr schwach. Sie meinte, wenn ich mich zusätzlich noch mit anderen Leuten über Metzla unterhalte, bestünde die Gefahr, dass ich mich emotional wieder sehr aufrege, und das damit verbundene Risiko solle ich auf keinen Fall eingehen.«
    Justus war nicht sicher, ob diese Erklärung seine Berechtigung hatte oder nicht. Er nahm sie zur Kenntnis, sparte sich aber einen Kommentar.
    »Bob, schmeiß den Rechner an, leg die Adressendatei ein und mach ausfindig, wo Jack Cliffwater seine Kanzlei hat!«
    Die drei ??? betraten den alten Wohnwagen und Bob setzte   sich nach Justus’ Anweisung sofort an den Computer.   Er   rief die Datei ab, auf der die gesamten Einwohnerdaten   von Kalifornien gespeichert waren. Der Erste Detektiv trommelte nervös mit seinen Fingern auf der Schreibtischplatte herum, während der Rechner seine Zeit brauchte zu booten.
    »Liege ich recht mit meiner Vermutung, dass wir einen vierten Verdächtigen in unsere Liste aufnehmen können, Just?« Peter starrte gespannt auf den Monitor, auf dem nun die Einwohnerdatei erschien.
    »Du hast es erfasst, Zweiter.« Justus zog einen Stuhl heran, ließ seinen fülligen Leib draufplumpsen und übernahm die Mouse, mit der er nun flink zum Buchstaben ›C‹ klickte. »Dass das Testament verschwunden ist, dessen Inhalt lediglich Mrs Holligan und diesem Anwalt Cliffwater bekannt ist, macht mich stutzig.«
    »Da sehe ich nun gar keinen Zusammenhang«, schaltete sich Bob dazwischen. »Ich meine, was könnte der denn mit der Kopie anfangen, wo das Original doch sicher in seiner Kanzlei verwahrt ist. Überhaupt, was für ein Motiv sollte der Notar haben, in Mrs Holligans Wohnung einzudringen und ihr die selbst ausgestellte Kopie wieder zu entwenden? Und das Allerwichtigste: Wie kommst du darauf, dass er in der Sache mit drinstecken könnte?«
    »Denkt doch mal nach, Kollegen.« Justus war inzwischen auf Jack Cliffwaters Adresse gestoßen und stellte

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