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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Hund aufheben.
    Valet wurde in das Campingabteil zurückgebracht, und der Mann mit den roten Wangen stieg wieder in die Fahrerkabine.
    Der Arzt stellte sich auf eine gemütliche Verfolgungsfahrt ein, aber der Pickup setzte sich nicht in Bewegung.
    Eine Minute später tauchte Skeet auf. Mit einer Taschenlampe und einem nicht zu identifizierenden blauen Etwas bewaffnet, suchte er die Stelle ab, an der der Hund gerade sein Geschäft gemacht hatte.
    Jetzt hatte er die Beute gesichtet. Das Etwas war ein Plastikbeutel. Er sammelte die Gabe ein, drehte den Beutel zu, machte einen Doppelknoten und lieferte seinen Obulus bei dem dekorativen Abfallbehälter aus Redwoodholz ab, in dessen Nähe der Pickup geparkt war.
    Herzlichen Glückwunsch, Mr. und Mrs. Caulfield. Ihr Sohn ist zwar ein unfähiger, kiffender, koksender, pillenfressender, durchgedrehter, hirnloser Idiot mit dem Verstand eines Karpfens, aber er steht auf der Leiter der Sozialisierungsfähigkeit eine Stufe über denen, die den Haufen einfach liegen lassen würden.
    Der Pickup bog vom Parkplatz in die Straße ein und fuhr am El Camino vorbei in Richtung Osten.
    Weil die Straße lang gezogen, gerade und mindestens fünf Kreuzungen weit überschaubar war und der Pickup gemächlich dahinzuckelte, gab Ahriman einer etwas kindischen Laune nach. Er sprang aus dem El Camino, rannte zum Abfallbehälter, schnappte sich den blauen Beutel, kehrte zu seinem Wagen zurück und nahm die Verfolgung auf, bevor der Pickup außer Sicht war.
    In den im Zuge der Programmierung geführten Informationsgesprächen hatte der Arzt von dem Streich erfahren, den Skeet einmal Holden Caulfield dem Älteren gespielt hatte. Als Skeets und Dustys Mutter jenem Caulfield senior zugunsten von Dr. Derek Lampton den Laufpass gegeben hatte, waren die beiden Brüder losgezogen und hatten feixend im ganzen Viertel Hundehaufen eingesammelt und sie dem berühmten Literaturprofessor anonym mit der Post geschickt.
    Dr. Ahriman hatte zwar noch keine genaue Vorstellung davon, was er mit Valets Hinterlassenschaft anfangen sollte, aber er war sich sicher, dass ihm bei einigem Nachdenken eine lustige Verwendung dafür einfallen würde. Sie könnte einem der vielen Toten, die es in naher Zukunft geben würde, eine Duftnote mit besonderem Symbolgehalt verleihen.
    Er deponierte den blauen Beutel im Fußraum vor dem Beifahrersitz. Die verknotete Plastiktüte war erstaunlich wirkungsvoll: Sie verströmte nicht die Spur eines unangenehmen Geruchs.
    Im Vertrauen darauf, dass ihn sein Geschick beim Beschatten so gut wie unsichtbar für Valets Toilettenteam machen würde, hängte sich der Arzt an den Pickup. Dem Abenteuer entgegen, und es waren noch fünf der neun Schokoladen-Kokosriegel übrig, und im Magazin steckten noch alle zehn Kugeln.
    *
    Körperlich erschlagen, zu keinem klaren Gedanken mehr fähig und seelisch völlig aus dem Gleichgewicht, überstand Martie die folgende Stunde nur, indem sie sich vorsagte, dass die Dinge, die als nächstes getan werden mussten, nichts anderes waren als Hausarbeit. Es war wie Putzen und Aufräumen. Sie machte solche Arbeiten nicht gern, fühlte sich aber stets besser, wenn sie schließlich erledigt waren.
    Sie warfen beide Maschinenpistolen in den Brunnenschacht. Obwohl es unwahrscheinlich war, dass die Leichen gefunden wurden, wollte Martie auch den .45er Colt loswerden. Sofern im Institut jemand wusste, wo sich die Jungs ihrer Leichen hatten entledigen wollen, würden sich diese Leute möglicherweise hier umsehen, wenn Kevin und Zachary sich nicht zurückmeldeten. Anhand der Kugeln in den beiden Leichen würde man die Pistole leicht als Tatwaffe identifizieren können. Sie wollte kein Risiko eingehen.
    Sie konnten den Colt also nicht einfach in den Brunnen werfen, wenn sie vermeiden wollten, dass Dusty mit der Sache in Verbindung gebracht wurde. Von hier bis Santa Fe erstreckte sich aber kilometerweit unbewohntes Wüstengebiet, wo kein Mensch die Pistole je entdecken würde.
    Die Blutflecken auf dem Beifahrersitz des BMW waren zwar nicht groß, aber dennoch ein Problem. Dusty holte zwei Putzlappen aus dem Werkzeugfach im Kofferraum. Mit einem der Tücher und einer Handvoll Schnee säuberte er den Sitzbezug, so gut es ging.
    Den zweiten Lappen bewahrte Martie auf für den Fall, dass er später noch gebraucht wurde.
    Auf dem Boden vor dem Beifahrersitz entdeckte sie das Diktiergerät. Auch ihre Handtasche lag dort zusammen mit dem, was vom Inhalt noch übrig war –

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