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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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gesehen. Wie zwei verschmierte Aschenbecher, in die einer reingerotzt hat. Und genauso fühle ich mich auch.«
    »Brauchst du noch etwas außer deinen Klamotten? Ein paar
    Zeitschriften, Bücher, ein Radio?«
    »Nein. In den nächsten paar Tagen werde ich hauptsächlich schlafen.« Skeet betrachtete seine Fingerspitzen, als erwartete er, dass etwas von seinen Augen daran kleben geblieben war.
    »Ich weiß das alles zu schätzen, Dusty. Ich bin es nicht wert, aber ich weiß es zu schätzen. Und irgendwann werde ich mich erkenntlich zeigen.«
    »Vergiss es.«
    »Nein. Ich will es wirklich.« Wie eine Wachskerze in menschlicher Gestalt schrumpfte er in seinem Sessel immer mehr zusammen. »Es ist wichtig für mich. Vielleicht gewinne ich im Lotto oder so. Wer weiß? Möglich wär’s.«
    »Klar«, sagte Dusty. Er glaubte zwar nicht an einen Lotteriegewinn, wohl aber daran, dass ein Wunder geschehen konnte. Bei dem Pfleger, der für die erste Wachschicht eingeteilt war, handelte es sich um einen jungen Asiaten namens Tom Wong.
    Sein jungenhaftes Lächeln und die ruhige Kompetenz, die er ausstrahlte, vermittelten Dusty das Gefühl, dass sein Bruder bei ihm in guten Händen war.
    Als Tom den Namen vom Patientenblatt ablas, der auf Holden Caulfield jr. lautete, fuhr Skeet aus seiner Apathie auf.
    »Skeet!«, rief er mit scharfer Stimme, indem er die Schultern straffte und die Hände zu Fäusten ballte. »So heiße ich. Skeet und nicht anders. Nennen Sie mich niemals Holden. Niemals! Wie könnte ich Holden junior sein, wenn mein beschissener Scharlatan von einem Vater nicht mal Holden senior ist? Eigentlich müsste ich Sam Farner jr. heißen. Aber so sollten Sie mich lieber auch nicht nennen! Wenn Sie irgendwas anderes zu mir sagen als Skeet, zieh ich mich nackt aus, zünde mir die Haare an und stürze mich aus diesem bescheuerten Fenster. Alles klar? Haben Sie verstanden? Wollen Sie das – dass ich als nackte Fackel in Ihren hübschen kleinen Garten da unten springe?«
    Tom Wong schüttelte lachend den Kopf. »Nicht während meiner Schicht, Skeet. Die brennenden Haare wären zwar ein klasse Spektakel, aber ich bin absolut nicht scharf darauf, Sie nackt zu sehen.«
    Ein erleichtertes Lächeln spielte um Dustys Mund. Tom hatte den richtigen Ton getroffen.
    Skeet sackte wieder in seinem Sessel zusammen und sagte:
    »Sie sind in Ordnung, Mr. Wong.«
    »Nennen Sie mich ruhig Tom.«
    Skeet schüttelte den Kopf. »Ich bin ein hoffnungsloser Fall, entwicklungsmäßig stecken geblieben in der Frühpubertät, so verdreht, verworren und verbogen wie ein Paar Regenwürmer, die sich begatten. Ich brauche keinen Haufen neuer Freunde, Mr. Wong. Was ich brauche, sind ein paar Autoritätspersonen, Menschen, die mir zeigen können, wo’s lang geht, weil ich so nicht weitermachen kann und weil ich wissen will, wo’s lang geht, ich will es wirklich wissen. In Ordnung?«
    »In Ordnung«, sagte Tom Wong.
    »Ich komme wieder und bringe dir deine Klamotten und was du sonst noch so brauchst«, sagte Dusty.
    Skeet versuchte aufzustehen, aber er hatte nicht genug Kraft, sich aus dem Sessel hochzustemmen.
    Dusty beugte sich zu ihm hinunter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich liebe dich, Kleiner.«
    »Die Wahrheit ist«, sagte Skeet, »dass ich mich dir gegen
    über nie werde erkenntlich zeigen können.«
    »Aber klar doch. Der Lottogewinn, schon vergessen?«
    »Das Glück ist nicht auf meiner Seite.«
    »Dann kaufe ich eben das Los für dich«, sagte Dusty. »He, das würdest du tun? Du hast Glück. Hattest du schon immer. Herrje, schließlich hast du Martie gefunden. Du steckst bis zu den Ohren im Glück.«
    »Dir steht noch einiges an Lohn zu. Ich kaufe dir jede Woche zwei Lose.«
    »Das wär super.« Skeet schloss die Augen und senkte die Stimme zu einem leisen Murmeln. »Das wär … super.« Er war eingeschlafen.
    »Armer Junge«, sagte Tom Wong.
    Dusty nickte.
    Von Skeets Zimmer begab sich Dusty auf direktem Weg in das Dienstzimmer im selben Stockwerk, wo er sich mit der Stationsschwester Colleen O’Brien unterhielt, einer rundlichen, weißhaarigen Frau mit Sommersprossen und gütigen Augen, die in jedem beliebigen katholischen Nonnenkloster in jedem beliebigen Hollywoodfilm die Mutter Oberin hätte spielen können. Sie versicherte, über die Medikationsbeschränkungen in Skeets speziellem Fall im Bilde zu sein, aber Dusty wollte sich damit nicht zufrieden geben und ging deshalb alles noch einmal mit ihr durch.
    »Keine

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