Stimmt's?
nicht.
Man kann sich mit benutzten Taschentüchern immer wieder selber anstecken
Stimmt nicht. Der Gebrauch von Stofftaschentüchern ist ja in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen, und so laufen heute wohl kaum noch verschnupfte Zeitgenossen mit triefenden Tüchern in der Tasche herum. Das ist sicherlich aus ästhetischen Gründen zu begrüßen –mit dem Risiko der Selbstansteckung hat es jedoch nichts zu tun, auch wenn viele Mütter das immer wieder beteuern.
Wenn der Körper den Schnupfen bekämpft, erklärt Susanne Polywka von der Hamburger Universitätsklinik, dann baut er Antikörper gegen die Viren auf. Sind alle Viren besiegt, ist der Schnupfen vorbei, und das gleiche Virus kann demselben Menschen für lange Zeit nichts mehr anhaben. Auch das Risiko einer zusätzlichen Infektion durch Bakterien, die sich auf dem Rotzlappen vermehren, hält die Ärztin für vernachlässigbar. Allenfalls bei einer echten Influenza bestünde die Gefahr einer solchen zusätzlichen Infektion.
Eine wirkliche Selbstansteckung ist nur möglich, wenn die Virusinfektion lokal begrenzt ist. Das ist etwa bei Warzen der Fall.
Wenn man vor dem Tauchen die Brille mit Spucke einreibt, beschlägt sie nicht so schnell
Stimmt. Manche glauben ja, dass es eine Art Ritual ist, wenn Taucher vor dem Tauchgang in ihre Brille spucken – so wie Schauspieler einander über die Schulter spucken, bevor sie auf die Bühne gehen. Aber bei den Tauchern ist der Brauch kein abergläubisches Ritual, sondern durchaus wirksam!
Die Schwimm- oder Taucherbrille beschlägt von innen, weil die Luft, die in ihr enthalten ist, wärmer ist als das Wasser, in dem man schwimmt. Das Wasser kühlt das Brillenglas, das Glas kühlt die Luft, und kühle Luft kann nicht so viel Wasserdampf aufnehmen wie warme – also kondensiert das überschüssige Wasser am Glas.
Kann der Speichel auf der Brille nun diesen Niederschlag verhindern? Nein. Aber die in ihm enthaltenen Glykoproteine setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab, ähnlich wie Spülmittel. Das führt dazu, dass sich beim Kondensieren nicht viele kleine Tröpfchenbilden und die Sicht behindern, sondern es entsteht ein Flüssigkeitsfilm, der irgendwann nach unten abfließt. Genauso wie beim Spülen mit Spülmittel keine Tropfen auf dem Glas bleiben, die beim Trocknen Flecken hinterlassen, sondern ein gleichmäßig abfließender Film. Man könnte also statt der Spucke auch Spülmittel oder Shampoo benutzen – aber das ist ja nicht immer zur Hand, und außerdem könnten Reste davon in den Augen brennen.
Noch einen Vorteil hat der Speichel: Man kann die Brille nach dem Spucken ruhig mit Wasser ausspülen. Die Proteine sind nicht wasserlöslich, sodass die Schutzschicht auch dieses kurze Bad übersteht.
Zerkratzte Teflonpfannen können krebserregende Stoffe freisetzen
Stimmt nicht. In der zerkratzten Pfanne mögen Spiegeleier leichter anbacken, aber Gesundheitsschäden bis hin zum Krebs muss niemand befürchten.
Ich hatte schon bei anderer Gelegenheit geklärt, dass Teflon – kurz für Polytetrafluorethylen – kein Abfallprodukt der Raumfahrt ist, sondern schon 1938 erfunden wurde. Seine Nützlichkeit liegt in der Tatsache, dass es mit kaum einem anderen Stoff reagiert, weder mit dem Bratgut noch mit unseren Verdauungssäften. Diese Eigenschaft hat der Stoff im Bereich von minus 200 bis plus 260 Grad. Um höhere Temperaturen zu erzielen, müsste man die Pfanne schon eine ganze Zeitlang auf dem Gasherd gezielt überhitzen, schreibt die des Abwiegelns unverdächtige Zeitschrift
Öko-Test
unter Berufung auf Experten, die es wissen müssen. Erst in diesem Extremfall beginnt die Teflonschicht sich zu zersetzen – egal, ob angekratzt oder nicht. Dann können tatsächlich giftige und krebserregende Substanzen freigesetzt werden und akut grippeähnliche Symptome, das sogenannte Teflonfieber, herbeiführen. Solche Fälle sind aber bislang nur bei Arbeiternin der Industrieproduktion bekannt geworden. Das gewöhnliche Spiegelei bleibt weit unter der kritischen Temperatur, und da könnte man sogar ganze Teflonstückchen mitessen, ohne dass es dem Körper schaden würde.
Der erste von Philipp Reis per Telefon übertragene Satz war: «Pferde fressen keinen Gurkensalat.»
Stimmt im Prinzip. Nur hat nicht Philipp Reis den Ausspruch getan, und es war auch nicht der erste Satz.
Die Geschichte von Reis’ ersten Experimenten ist zwar nur durch Erzählungen überliefert, aber Experten wie Oskar Blumtritt
Weitere Kostenlose Bücher