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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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die Lichtquelle zu, sondern in einer geraden Linie, um dann im letzten Moment auszuweichen und das Licht zu umkreisen. Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten: Eine weit entfernte Lichtquelle bedeutet (wie der Mond bei Nacht) «oben» und damit Freiheit. Ist das Licht nahe, dann sucht das Insekt eher die Dunkelheit, um Räubern zu entgehen – und am dunkelsten erscheint der Himmel in unmittelbarer Nähe der Lichtquelle. So entsteht die Kreisbahn. Aber diese Theorie ist noch ziemlich löchrig.

Die Menschen werden immer intelligenter
    Stimmt nicht. Dass der Mensch im Verlauf der Evolution seine intellektuellen Fähigkeiten verbessert hat, ist unstrittig. Der sogenannte Flynn-Effekt hingegen ist nicht genetisch zu erklären: 1984 entdeckte der neuseeländische Politologe James Flynn, dass die Menschen in den Industrieländern in I Q-Tests immer besser abschnitten – der Zuwachs betrug etwa drei Punkte pro Jahrzehnt. Da die Tests so normiert werden, dass sich ein Durchschnittswert von 100 ergibt, mussten die Intelligenzforscher ihre Aufgaben immer schwerer machen. EinPsychologe schätzte, dass amerikanische Kinder aus dem Jahr 1932 bei einem Test aus dem Jahr 1997 nur einen durchschnittlichen IQ von 80 erzielt hätten statt des eigentlich erwarteten Werts von 100.
    Doch Intelligenztests sind seit jeher umstritten. «Der Zugewinn an I Q-Punkten ist kein Zugewinn an dem, was die meisten Menschen unter Intelligenz verstehen», sagt Flynn. Die besseren Resultate sollen vor allem zwei Ursachen haben: Erstens sind die Menschen besser ernährt und gesünder. Zweitens sind durch eine breitere Bildung mehr Menschen überhaupt mit Aufgaben vertraut, wie sie in typischen Tests vorkommen. Vor allem dass es weniger Menschen mit sehr niedrigem IQ gab, führte zu dem von Fynn beschriebenen Effekt.
    Offenbar geht dieser Trend aber nicht ewig weiter. In Skandinavien, aber auch in Deutschland ist der IQ inzwischen sogar rückläufig. Wir werden also wieder «dümmer». Über die Ursachen dafür wird unter Bildungsforschern heftig gestritten. Der Intelligenzforscher Siegfried Lehrl führt es unter anderem auf die Beschäftigung der Jugendlichen mit Computern, Handys und Medien zurück, Flynn spricht von «Dekadenz», und manche Forscher glauben sogar, dass Umweltgifte uns dümmer machen.

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Man darf Joghurtdeckel nicht ablecken , weil Aluminium die Alzheimer-Erkrankung fördert
    Stimmt nicht. Die Frage, ob Joghurtdeckel mit Konservierungsstoffen und anderen potenziell schädlichen Substanzen behandelt sind, habe ich schon in einem früheren Buch negativ beantwortet. Das Lebensmittelgesetz verbietet solche Zusatzstoffe auch auf Verpackungen. Wie sieht es nun mit der Alzheimer-Gefahr durch Aluminium aus?
    Erstens: Der Zusammenhang zwischen Aluminium und Alzheimer ist alles andere als geklärt. 1965 kam erstmals der Verdacht auf,als man nachweisen konnte, dass sich die Hirne von Versuchstieren durch Aluminium schädigen ließen. Aber dies war keine Alzheimer-Erkrankung. Inzwischen gehen die meisten Forscher nicht mehr davon aus, dass es einen ursächlichen Zusammenhang gibt.
    Zweitens: Der Körper scheidet 99   Prozent des Aluminiums, das er aus der Umwelt erhält, direkt wieder aus. Was absorbiert wird, verlässt den Organismus bald schon über die Nieren. Der Körper eines Erwachsenen enthält nur etwa 30 bis 50   Milligramm Aluminium.
    Und drittens: Selbst wenn einiges dafürspricht, dass man nicht zu viel Aluminium schlucken sollte – die Hauptquelle für den Stoff ist sicherlich nicht der Joghurtdeckel. Der größte Teil des Leichtmetalls ist in den Nahrungsmitteln selbst enthalten, weitere Quellen sind Alutöpfe und -pfannen , in denen säurehaltige Lebensmittel zubereitet werden. Mit Abstand am meisten Aluminium nehmen Menschen zu sich, die säurehemmende Magenmedikamente schlucken. Und die bekommen, soweit man weiß, auch nicht öfter Alzheimer als andere.
    Fazit: Gegen das Ablecken des Joghurtdeckels sprechen weiterhin allenfalls ästhetische Gründe.

Wenn eine Wunde juckt , ist das ein Zeichen dafür, dass sie heilt
    Stimmt meistens. Der Juckreiz gehört zu den weniger genialen Erfindungen der Natur. Ähnlich wie sein großer Bruder, der Schmerz, macht er uns zwar darauf aufmerksam, dass irgendwo auf unserer Haut Außergewöhnliches geschieht. Neben einer Wunde oder Narbe kann das zum Beispiel der Befall durch Parasiten sein. Wenn man dann aber anfängt zu kratzen (was vom Lustzentrum im Gehirn

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