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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
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du mit dem lieben George viel besser dran. Er wird dir in allem deinen Willen lassen und sich nicht einmischen. Brabourne würde dich mit Haut und Haaren verschlingen und dann mit anderen Frauen ins Bett gehen. Die Treulosigkeit liegt ihm im Blut.
    So war es viel, viel besser. Das musste es auch sein – schließlich ging es um ihre Zukunft.
    Brabourne glühte vor Energie, als er sein Pferd weiter antrieb. „Sie haben nicht mehr viel Vorsprung“, sagte er. Der Wind trug Harry seine Worte zu.
    Harry war zurückgefallen. Selbst das beste Pferd aus Lord Smythe-Clydes Stall war dem Hengst des Dukes nicht gewachsen.
    Brabourne meinte, einen Lichtschein in der Ferne entdeckt zu haben. Das Licht flackerte und verschwand, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen. Er war sicher, dass es zu einer Kutsche gehörte.
    Na warte, wenn er diese kleine Hexe erst einmal erwischt hatte! Er würde ihr eine Lektion erteilen, die sie so schnell nicht wieder vergaß. Er würde ihr Ungestüm bändigen. Ihn verließ keine Frau, nachdem das Aufgebot bestellt und die Hochzeit in der Zeitung angekündigt war. Er hatte vor aller Welt seine Absichten kundgetan, und nun verlangten sein Stolz und seine Herkunft, dass sie keinen anderen heiratete. Erst recht keinen dahergelaufenen Bauerntölpel.
    Rasch holten sie den Wagen ein. Im Dämmerlicht konnte Brabourne den Hinterkopf des Kutschers ausmachen. Sie hatten keine Eskorte dabei. Dumm von ihnen. Schließlich fuhren sie durch Gebiete, in denen Überfälle an der Tagesordnung waren, manchmal mehrere innerhalb von vierundzwanzig Stunden.
    „Bei Jupiter“, ließ sich Harry vernehmen, „das sieht mir ganz nach Georges alter Kutsche aus.“
    Brabourne preschte auf Höhe des ersten Pferdes vor und rief dem Kutscher zu, er solle anhalten. Dieser ließ das Gespann langsamer gehen, doch bevor er den Wagen zum Stillstand bringen konnte, hatte Juliet den Kopf zum Fenster hinausgestreckt.
    Sie keuchte. „Brabourne! Kutscher, nicht anhalten. Fahren Sie schneller. Das ist der Mann, vor dem wir fliehen.“
    Der Kutscher zögerte nur einen Moment. Er wusste, wer hier das Sagen hatte. Mit einem Peitschenknall trieb er das Vierergespann an. Die riesige alte Kutsche ächzte den schnaubenden Tieren wie eine übergewichtige Kuh hinterdrein.
    Brabourne fluchte vor sich hin. Er befürchtete zwar nicht, dass sie ihm entwischten, aber er wollte dem Theater endlich ein Ende bereiten.
    Die Kutsche bog um eine weite Kurve, ein Rad traf auf einen großen Stein, und das Gefährt geriet ins Wanken.
    Brabourne hörte ein lautes Schnappen, und dann brach das Wagenrad. Die Kutsche rutschte noch ein wenig auf drei Rädern weiter, bis sie abrupt zum Halten kam und umkippte.
    „Harry“, brüllte Brabourne und sprang aus dem Sattel, „übernehmen Sie die Pferde. Sie gehen gleich durch!“
    Zu seiner Erleichterung tat der Junge ohne Widerworte, was ihm aufgetragen war. Während Harry die Pferde zu beruhigen suchte, hastete Brabourne zum Wagenschlag und riss ihn auf.
    Es herrschte totales Chaos.
    Juliet rappelte sich mühsam auf, nur um gleich darauf über das umgestürzte Polster zu stolpern. Ihr Begleiter wirkte wie betäubt, als hätte er besagtes Polster auf den Kopf bekommen. An der Tür lag mit weit aufgerissenem Deckel ein Weidenkorb, aus dem der Duft nach Brathähnchen und frischem Brot ins Wageninnere drang. Überall lagen Hühnerknochen herum.
    Brabourne fixierte Juliet mit seinem Blick. „Reichen Sie mir die Hand, dann helfe ich Ihnen heraus.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Sofort“, sagte er, leise zwar, aber mit unerbittlichem Unterton.
    Sie sah zu George, der jedoch nur verwirrt aussah. Nachdem von ihm keine Hilfe zu erwarten war, ergriff sie den Haltegriff über der Tür und zog sich daran zur Fensteröffnung. Brabourne packte sie um die Taille und hob sie heraus, bevor sie noch Einwände erheben konnte.
    „Das hätte ich auch selbst gekonnt“, sagte sie gereizt und strich sich den braunen Wollrock glatt. „Ich bin keine hilflose Frau.“
    Störrisch und aggressiv war sie. Unter anderen Umständen hätte Brabourne gelächelt, doch der Zorn, der ihn dazu gebracht hatte, sie zu verfolgen, hatte ihn immer noch im Griff.
    „Sie“, erklärte er dem Kutscher unfreundlich, „sollten Ihrem Herrn helfen. Es schaut aus, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen.“
    „Ach herrje“, sagte Juliet, zwängte sich an Brabourne vorbei und lehnte sich in die Kutsche. „Alles in Ordnung, George? Du hast ja

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