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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Moms Quilt lag über mir ausgebreitet und es war saukalt im Zimmer.
    Ich setzte mich auf, rieb mir die Augen. Dads Schlüssel lag in der Schale auf dem Tischchen neben der Tür, sein Mantel auf unserem abgewetzten Ledersessel. Aus seinemBad hörte ich gedämpftes Wasserrauschen. Ein ganz normaler Morgen also. Hoffentlich.
    Ich ging selbst rasch unter die Dusche, zog mich an, kochte wieder eine Kanne Kaffee, machte mir eine Schüssel Müsli. Schenkte mir gerade den zweiten Becher Kaffee ein, da hörte ich ein Klopfen an der Haustür. Ich blickte durchs vordere Fenster auf die Straße; an der Bordsteinkante vor unserem Haus parkte eine schicke schwarze Limousine mit Chauffeur. Was eigentlich nur eins bedeuten konnte. Als ich die Haustür öffnete, sah ich im ersten Moment außer einer weiten, grauen Kaschmirfläche   – nichts. Ich blickte nach oben, musste fast den Kopf in den Nacken legen, um   – wen zu sehen? Chuckles. Klar. Opal hatte zwar erzählt, er würde in der Stadt sein, aber dass er uns privat aufsuchte, kam ziemlich überraschend.
    »Mclean!« Er lächelte mich freundlich an. »Guten Morgen! Ist dein Vater da?«
    »Geduscht hat er, das habe ich vorhin gehört. Er taucht bestimmt bald auf.« Ich trat einen Schritt zurück, damit er hereinkommen konnte. Er musste den Kopf einziehen, weil der Türrahmen zu niedrig für ihn war, aber ich hatte den Eindruck, daran war er gewöhnt, denn er tat es quasi automatisch. »Möchtest du Kaffee?«
    »Nein, danke, ich bin bestens versorgt.« In einer seiner Riesenpranken hielt er einen Thermobecher. »Ich bin total verwöhnt von dem Zeug. Muss es mittlerweile überallhin mitnehmen, sogar auf meine ständigen Reisen. Da kommt nichts anderes mehr ran, zumindest für mich nicht.«
    »Echt? Was hast du denn da Feines?«
    »Eine spezielle Mischung, die auf Hawaii angebaut und geröstet wird. Seit Neuestem bin ich öfter geschäftlich da, dabei habe ich diese Kostbarkeit entdeckt.« Er schraubte den Deckel ab, hielt mir den Becher hin. »Hier, riech mal.«
    Ich tat es, obwohl es mir ein wenig unpassend vorkam. Und der Kaffee duftete tatsächlich phänomenal gut. »Wow!«, meinte ich. »Du fährst also jetzt häufiger nach Hawaii?«
    »Warst du schon mal da?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich würde schon gern mal hin.«
    »Ach ja?«, fragte er und ließ mich nicht aus den Augen, während ich den Quilt zusammenfaltete und ihn wieder ordentlich an seinen Platz auf der Sofalehne legte. »Gut zu wissen.«
    Ich stutzte, blickte ihn fragend an, doch im selben Moment kam mein Vater mit feuchten Haaren über den Flur, zog sich im Gehen ein Sweatshirt über den Kopf. »Ist es für einen Vertreterbesuch nicht ein wenig früh?«, fragte er.
    »Wenn du hörst, was ich für dich habe, wirst du dich drum reißen.« Chuckles trank einen Schluck Kaffee und schraubte den Deckel wieder auf den Becher. »Du kannst mir gern glauben.«
    »Das sagst du jedes Mal.« Dad schnappte sich Handy und Schlüsselbund. »Fliegst du gleich wieder ab?«
    »Ja. Bin bloß vorbeigekommen, um dich ein letztes Mal zu belästigen.« Er lächelte mich breit an. »Gerade habe ich deiner Tochter von dem großartigen Kona-Kaffee vorgeschwärmt.«
    »Komm, wir unterhalten uns draußen.« Dad zog sich seine Jacke an. »Bin gleich wieder da, Mclean.«
    »Schön, dich zu sehen«, rief Chuckles mir zu, während er sich unter dem Türrahmen duckte und auf die Vorderveranda trat. »Und aloha. Sagt man auf Hawaii übrigens sowohl für hallo als auch für bye-bye. Merk dir das. Es könnte dir noch nützlich werden.«
    »Okay«, erwiderte ich leicht verwirrt. »Aloha.«
    Mein Vater warf Chuckles einen für mich schwer deutbaren Blick zu. Dann schloss sich die Haustür hinter den beiden. Ich sah ihnen nach; sie schlenderten eifrig diskutierend unsere Auffahrt entlang zur Straße und sahen wegen des gewaltigen Größenunterschiedes schräg zusammen aus   – das sprichwörtliche verrückte Paar. Die beiden stiegen gerade in die schwarze Limousine ein, da klingelte mein Handy.
    Ich holte es hervor, klappte es auf, wobei ich den Wagen nicht aus den Augen ließ. »Morgen, Mom«, sagte ich.
    »Guten Morgen«, erwiderte sie. »Hast du es eilig? Oder können wir jetzt kurz reden?«
    »Jetzt passt es gut.«
    »Wunderbar! Heute bricht garantiert noch das totale Chaos aus, wegen der Packerei und allem anderen, was ich noch erledigen muss, ehe ich hier wegkomme. Und dann muss ich ja die ganze Strecke allein fahren, mit den

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