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Straight White Male: Roman (German Edition)

Straight White Male: Roman (German Edition)

Titel: Straight White Male: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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müssen. Das einzige ernsthafte Problem ist wohl Scott Spengler. Eigentlich schuldet Kennedy ihm nur noch einen Draft, aber jetzt ist Julie Teal an Bord – und wer weiß da schon, wie sich das auf weitere Rewrites auswirkt?«
    »Julie Teal? Ist das nicht die, die auch in diesem einen Streifen mitgespielt hat, zusammen mit … wie heißt er noch mal? Mit Cowboys und allem Drum und Dran? Oh, die mag ich.«
    »Die zeitlichen Modalitäten dieses Dingsda, wie hast du es gleich genannt?«
    »Den F. W. Bingham Award.«
    »Genau. Die sind wohl eher nicht flexibel, was?«
    »Ich befürchte, nein. Ein akademisches Jahr.«
    »Volle Semester?«
    »Volle Semester. Wobei das nächste Problem wohl Kennedy selbst sein dürfte.«
    »Inwiefern? Ich meine, vom Offensichtlichen mal abgesehen.«
    »Wird er das überhaupt machen wollen?«
    »Er muss .«
    Connie entfuhr ein mädchenhaftes Quieken des Entzückens. »Ha! Unser Kennedy und das Wörtchen ›müssen‹ kamen noch nie besonders gut miteinander aus, Braden.«
    »Ich denke, du solltest herkommen. Er hört auf dich.«
    »Nun, da ich schon davon ausgegangen bin, dass dies kein Spaziergang wird, habe ich bereits gepackt.« Sie warf einen Blick auf den Koffer im Flur. Irgendwo über ihr widmeten sich ihre zwei Jungs im Teenageralter der Tätigkeit, die die beiden auch noch die nächsten Stunden beschäftigen würde: Sie weigerten sich, aufzuwachen. All diese angesammelte Energie – und was stellten sie damit an? Saufen und onanieren. »Mein Flug geht heute Nachmittag um vier ab Heathrow. Ich bin also schon morgen in eurer wundervollen Stadt.«
    »Das ist großartig, Connie. Ich danke dir. Brauchst du einen Wagen?«
    »Ich nehme ein Taxi, Darling. Ich steige im Chateau ab. Aber denk bitte daran: Wenn er doch absagt, dann kriegen die Typen vom Komitee Zustände, sollte ihr Angebot schon vorher öffentlich geworden sein.«
    »Ist klar. Ruf mich an, wenn du im Hotel bist. Ich werfe in der Zwischenzeit einen Blick auf seine Termine und finde raus, wo und wann wir ihn festnageln können.«
    »Perfekt. Ich muss zugeben, dass ich mich richtiggehend darauf freue. Es geht doch nichts über einen gepflegten Überfall.«

vierzehn
    Kurz nach dem Ende des Telefongesprächs zwischen Connie und Braden – um neun Uhr morgens britischer Zeit, exakt drei Minuten, nachdem sie ihr Büro im Englisch-Seminar der Universität von Deeping in Warwickshire betreten hatte – diskutierte eine andere Frau im Leben des Kennedy Marr ebenfalls völlig unerwartet über den F. W. Bingham Award.
    »Sie wollen mich doch verar…, Pardon. Ich meine: Wie bitte? «, keuchte Dr. Millie Dyer, vormals Marr, Dozentin in mittelalterlicher Literatur, und presste die geballten Fäuste an die Lippen. Wobei die Tatsache, dass sie ziemlich außer Atem war, ihrem ungläubigen Entsetzen besonderen Nachdruck verlieh. Mit jetzt Ende vierzig hätte Millie immer noch in dieselbe Jeans gepasst, die sie getragen hatte, als sie Kennedy vor über zwanzig Jahren zum ersten Mal begegnet war. Weder Falten noch Krähenfüße verunzierten ihr Gesicht. Es war das Gesicht eines Menschen, der abends um zehn im Bett liegt.
    Dennis Drummond, der Institutsleiter, hatte sie an ihrem Arbeitsplatz angerufen, und innerhalb von nur zwei Minuten war sie den langen Korridor entlang und die drei Treppenabsätze zu seinem Büro hinaufgesprintet. Während sie allmählich wieder zu Atem kam, blickte sie von Dr. Drummond zu den beiden Professoren, die seinen Schreibtisch flankierten. Professor Dominic Lyons kannte sie recht gut. Er war der Dekan der Universität. Professor David Bell kannte sie nur dem Namen nach. Beide strahlten vor Freude. Drummond nicht.
    »Nicht wahr?«, sagte Bell. »Eine äußerst aufregende Ernennung. Ich schätze, da werden Sie mir zustimmen, Dr. Dyer. Selbst angesichts Ihrer, ähm, gemeinsamen Vergangenheit.«
    »Ein wirklich großer Name«, fügte Lyons hinzu. »Das dürfte ungeheuer hilfreich sein, was Öffentlichkeitsarbeit und Bezuschussung betrifft.«
    Sie blickte zu Drummond, der auf seinen Schreibtisch starrte und mit beiden Händen einen Kugelschreiber bog, der jeden Moment zu zerbrechen drohte. Der Schreibtisch war penibel aufgeräumt. Darauf stand ein kleiner Behälter für Büroklammern und Gummibänder. In dem Fach für die Gummibänder befand sich keine einzige Büroklammer und umgekehrt.
    »Ich kann es nicht fassen, dass er mir das nicht selbst mitgeteilt hat«, sagte Millie.
    »Nun, bisher hat er noch nicht

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