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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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saß. »Und du wurdest deshalb gebissen. Es tut mir leid.« Da waren sie wieder, diese hohlen, nutzlosen Worte.
    »Tja, du bist ein ganz schön aufregendes Mädchen, Miss Anderson.« Als ich nichts erwiderte, rückte er näher und stupste mich mit seiner Schulter an. »Hast du mich angefasst, als du mich gefesselt hast?«
    Was?! Mir fiel das Kinn runter. »Ähm, nein! Hättest du das gewollt?«
    »Na ja, es wäre nett gewesen.« Wieder stupste er mich mit seiner Schulter an. »Kann ich dich was fragen?«
    Ich antwortete nicht, denn er würde ohnehin fragen. Niemand sagte das, wenn er nicht sowieso vorhatte, eine Antwort aus einem herauszukitzeln.
    Trotzdem überraschte seine Frage mich. »Was ist mit deinem Dad passiert – ich meine, wirklich passiert?«
    »Er w-wurde zu einem Z-zombie.« Ich erstickte fast an den Worten, brachte sie aber heiser und mit kippeliger Stimme heraus. »Jemand hat ihn dazu gemacht.« Da war es. Jemand hatte Dad übelst totgeprügelt und ihn dann in einen Untoten verwandelt.
    Ich hatte es soeben laut ausgesprochen. Womit jede Chance, aufzuwachen und festzustellen, dass es ein total fieser, scheußlich real anmutender Traum war, in die Binsen ging, wie Gran immer gesagt hatte.
    »Ein Zombie. Okay. Puuh! Na gut.« Graves stieß einen Seufzer aus, als hätte er eben ein Klavier einen Hügel hinaufgeschoben. »Und was machst du jetzt?«
    Woher soll ich das denn wissen, verdammt?! »Mittag essen, würde ich vorschlagen.« Ich stemmte mich an der Wand ab und stand auf. Die Heizung schaltete sich aus. »Willst du etwas essen?«
    »Ich wollte dich eigentlich noch was fragen.« Er reckte sein Kinn und sah mich an. Dabei fiel der Totenkopfohrring nach hinten in sein Haar. Die Kette hatte er abgenommen, und die Muskeln seiner nackten Brust bewegten sich unter dem Quilt. »Gibt es irgendjemanden, den du anrufen kannst? Deine Mom oder so, wo dein Dad jetzt …« Graves schluckte, bevor er es aussprach. »Er ist doch tot, nicht? Ich meine, das bedeutet Zombie, oder?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Es heißt eigentlich, dass er tot und wiederbelebt war. Meine Mom ist auch tot. Genau wie meine Großmutter.« Alle sind fort. Alle verschwinden sie dauernd und lassen mich allein, dachte ich verbittert. »Ich mache erst mal was zu essen. Du hast bestimmt Hunger.«
    »Dann wohnst du hier allein – in diesem Haus?« Hartnäckig war gar kein Ausdruck. Er richtete sich auf, wickelte die Steppdecke um sich, dass er wie eine Mumie aussah, und tippelte hinter mir her.
    »Vorerst. So lange es geht.« Ich ging voraus in die Küche, schaltete das Licht ein und legte die Waffe in Reichweite auf die Arbeitsfläche. »Viel mehr als gerösteten Käsetoast bringe ich, glaube ich, nicht zustande. Willst du?«
    Sein Blick wanderte über die Schrank- und Arbeitsoberflächen, als suchte er nach irgendwelchen illegalen Sachen. »Warum war dieser Hund hinter dir her?«
    Diese Frage beschäftigte mich ebenfalls. »Ich habe keine Ahnung. Willst du jetzt etwas essen oder nicht?«
    »Klar, ich nehme was – vorausgesetzt, du versprichst mir, mir nicht gleich wieder eine Waffe an den Kopf zu halten, weil ich zugebe, dass ich Hunger habe.« Als ich mich zu ihm umdrehte, lächelte er und hob beide Hände, als wollte er sagen: Mann, ich bin harmlos! »War nur ein Scherz, Dru. Entspann dich mal, ja?«
    Mich entspannen? Ich glotzte ihn ungläubig an, dann holte ich Käse und Butter aus dem Kühlschrank. Ich habe ihn gefesselt und fast erschossen, und er sagt mir, ich soll mich entspannen?!
    Sein Grinsen wurde breiter, und mir fiel auf, dass seine Augen sehr leuchtend grün waren, ohne eine Spur von Braun. Im nächsten Moment schüttelte er sich das Haar ins Gesicht, spitzte die Lippen und ahmte Kussgeräusche nach. Diese seltsame Hitze kroch mir wieder vom Hals in die Wangen. Immerhin wirkte es, und ich lachte tatsächlich, die Butter in der einen und den Käse in der anderen Hand. Im Tiefkühler war Brot – das auch problemlos auf dem Küchentisch gefroren wäre. Im Süden hielt man Brot auf diese Weise frisch, vor allem wenn man viel und gern Toast aß. Oder gerösteten Käsetoast.
    »Schon besser!« Graves lehnte sich an die Arbeitsplatte und wickelte sich den Quilt fester um. »Wir sitzen übrigens im selben Boot. Ich habe auch niemanden, also, keinen, den ich anrufen kann oder so. Ich bin allein, seit ich zwölf war.«
    Großartig! Was sollte ich dazu sagen? Ich nahm die Pfanne aus dem Schrank. Graves erwähnte die

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