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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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Isabel ihr gerade erzählt hatte, fühlte es sich nur richtig an, ihr auch von Connor zu erzählen. Aber sie konnte nicht. Es gab zu viele Gründe, warum sie das nicht tun sollte. In der ganzen Zeit, in der sich Isabel den Kopf zerbrochen hatte, um einen Typ für Rory zu finden, war Connors Name nicht ein einziges Mal gefallen. Das hatte etwas zu bedeuten. Und vermutlich bedeutete es einfach: HALT DICH VON MEINEM BRUDER FERN – in großen, blinkenden Neonbuchstaben.
    Sie brauchte jemandem, mit dem sie darüber reden konnte. Jemand, der nicht um den heißen Brei schleichen oder Rorys Gefühle schonen würde. Jemand, der ihr deutlich sagen würde, was sie jetzt tun sollte.
    Steve.
    Sie rannte zum Fenster. Sein schwarzer Jetta parkte neben dem Prius. Sie ging zur Hintertür und drückte sie auf.
    Steve lief über den Tennisplatz und sammelte Tennisbälle ein. Er sah einsam aus und ein bisschen traurig. Rory fragte sich, ob er seinen Job mochte.
    »Hey, Steve!«, rief sie. »Brauchst du Hilfe?«
    »Hey!« Steve winkte ihr, dass sie näher kommen sollte. »Nein, ich schaff das. Wie war dein 4. Juli?«
    Als sie näher kam, konnte sie die nagelneuen Bälle in dem Behälter riechen. Fee hatte erwähnt, dass die Rules jede Woche neue Bälle bekamen. »Ziemlich gut, ehrlich gesagt. Ich bin hiergeblieben.«
    »Ja?« Steve sammelte weitere Bälle ein. Seine verspiegelte Sonnenbrille verdeckte seine Augen, und Rory konnte nicht sehen, ob er Bescheid wusste.
    »Yeah. Ich habe das Feuerwerk direkt hier vom Strand aus beobachtet.« Sie stemmte die Hände in die Hüften und wappnete sich für Steves Missbilligung. »Und ich habe mit Connor Rule rumgeknutscht.«
    Steve stellte den Korb mit den Bällen ab. »Bitte sag mir, dass du einen Witz machst.«
    »Mache ich nicht. Dummerweise.«
    »Rory«, seufzte er und nahm seine Sonnenbrille ab. »Ich dachte, du wärst klug.« Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Ist es wirklich so schlimm?«, fragte sie. »Ich mag ihn. Und ich denke, dass er mich mag. Aber wenn du etwas über ihn weißt, das ich wissen sollte …«
    »Komm her.« Steve ging zu einem Tisch und nahm eine kleine Flasche Evian aus einem Eiskühler. Er drehte den Deckel ab und trank fast alles in einem langen Schluck aus. Dann bedeutete er ihr, sich auf einen der Terrassenstühle zu setzen. »Ich weiß nichts über ihn«, fing er an und setzte sich ebenfalls. »Soweit ich weiß, ist er ein guter Mensch. Es ist nur, dass du –«
    »Die Aushilfe bist, ich weiß«, sagte Rory.
    »Es ist nicht nur das«, sagte Steve. »Diese Leute leben auf einem anderen Planeten als du und ich. Sie mögen total nett scheinen, aber sie können rücksichtslos sein. Und ich habe das auf die harte Tour gelernt.«
    »Warum klingst du so mysteriös?«, fragte sie. »Ich dachte, du magst die Rules. Du hast mir gesagt, wie bodenständig sie sind. Wie cool und nett sie sind.«
    Steve fuhr mit der Hand durch sein Haar und seufzte. »Letzten Sommer hatte ich diesen Schüler«, sagte er. »Eine Frau. Sie war mit einem viel älteren Mann verheiratet. Ein Mann, der viel Geld, aber sonst nichts hatte. Da war keine Liebe zwischen den beiden. Das war eindeutig. Nun, ich war immer professionell in meinem Job, habe mich nie mit jemandem eingelassen, den ich unterrichtet habe. Und es gab Zeiten, da hätte das durchaus passieren können. Aber ich habe nie etwas getan, niemals. Aber diese Frau hatte etwas. Sie war einfach … unglaublich«, sagte er, und seine Augen blickten an Rorys vorbei ins Leere. »Wir hatten eine wunderschöne Zeit. Sie war unglaublich unglücklich. Ihr Ehemann war nie da. Er ignorierte sie. Ich wusste, dass er sie betrog.« Er nahm noch einen Schluck von seinem Wasser.
    »Also hast du dich in sie verliebt.«
    »Ja«, sagte er. »Habe ich. Ich habe mich total in sie verliebt. Wir waren wie Kinder. Wir waren auf Wolke sieben. Ich wusste, es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis wir erwischt würden, aber ich konnte nicht aufhören. Es war, als wäre ich süchtig.« Sein Gesicht verdunkelte sich bei der Erinnerung. »Und dann beobachtete der Ehemann eines Abends, wie wir uns küssten. Wir haben es nicht mal bemerkt. Er hat mich später, unter vier Augen, damit konfrontiert. Und anstatt mich zu feuern – darauf wäre ich vorbereitet gewesen –, war er begeistert.«
    »Begeistert?«, fragte Rory.
    »Er fühlte sich so schuldig wegen all seiner Affären, dass er nicht mal eifersüchtig war. Tatsächlich hat er mir angeboten, mein

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