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Strom der Sehnsucht

Titel: Strom der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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sich ein leichter blonder Flaum zeigte. »Jetzt hat McCullough Euch durchschaut, und alles war für die Katz!«
    »Ja, ein guter Plan ist ins Wasser gefallen«, pflichtete er ihr bei. »Aber ich bedaure es nicht.«
    Verwirrt sah sie ihn an. »Nein?«
    »Sosehr ich es genossen habe, daß ihr um mich herumgesprungen seid«, entgegnete er mit einer Stimme, deren Wärme ihr das Blut in den Adern zum Sieden brachte, »das Invalidendasein hatte auch seine Schattenseiten, und es war wahrhaftig kein kleines Übel, daß ich Euch immer wieder davon überzeugen mußte, an der Schwelle des Todes zu stehen, während ich Euch lieber leidenschaftlich umarmt hätte. Ich gebe Euch mein Wort, daß meine Selbstbeherrschung noch nie auf eine härtere Probe gestellt worden ist. Man kann nicht endlos langweilige Stunden verschlafen und nur Männer zur Gesellschaft haben, wenn eine schöne Frau ganz nah und doch außer Reichweite ist. Noch so ein Tag, und ich hätte ein Delirium vorgetäuscht, um Euch unter diesem Vorwand an mich ziehen zu können.«
    »Ich hätte vielleicht zu viel Ängste gehabt, um darauf einzugehen«, erwiderte Angeline, und ihre Lider verbargen den Ausdruck ihrer Augen, obwohl sie ein Lächeln nicht unterdrücken konnte, das sich jetzt auf ihren Lippen zeigte.
    »Und wie wäre es jetzt?« erkundigte er sich und fand die Antwort nicht in Worten, sondern indem er seine Lippen auf ihren Mund preßte.
    Seine Berührung ließ heißes Feuer in ihren Adern auflodern. Widerspruch, Zweifel und kleinliches Schmollen darüber, daß man sie ausgeschlossen hatte, waren in der Flut der Ekstase vergessen, die sie verschlang. Mit einem schwachen Seufzer verzweifelter Hingabe streichelte Angeline Rolf die Brust, ließ die Hände über seinen Hals gleiten, umklammerte ihn und zog ihn näher an sich. Sein Kuß wurde fordernder und zärtlicher. Sein Brustkorb hob sich mit der Genugtuung eines Ausgehungerten, und er umarmte sie noch fester.
    Die zerwühlte Matratze in der Ecke war immerhin weicher als der Boden. Dorthin führte er sie mit zärtlichem Drängen. Er legte sie nieder und kniete sich über sie. Er beugte den Kopf und küßte sie auf die weichen bebenden Lippen, griff nach ihren runden Brüsten, über denen der Stoff ihres Kleides spannte. Mit sachter Zielstrebigkeit drehte er Angeline um und öffnete flink die Knöpfe des störenden Kleidungsstücks, dann hielt er wie in Trance inne und strich mit den Lippen über die glatte weiße Haut ihres Rückens.
    Dann zog Rolf Angeline Kleid und Unterrock aus und legte sich zu ihr. Er atmete tief den warmen Duft ihres Haares ein, flüsterte ihren Namen an ihrer Schläfe, strich die glänzenden Locken von ihrer Schulter und drückte den suchenden Mund auf ihren zarten Hals. Sie spürte seinen zärtlichen Biß und schmiegte sich mit einem Lachen aus Protest und Entzücken an ihn, das ihr in der Kehle stecken blieb. Ihr ganzes Sein löste sich auf in sinnlose, gedankenlose Freude.
    In diesem Moment näherte sich gedämpftes Gewehrfeuer wie eine heranbrausende Sturmböe. Kurz darauf ertönte das Hufgetrappel eines galoppierenden Pferdes. Der Reiter rief mit schriller Stimme aufgeregt etwas Unverständliches. Als er in den Hof ritt, klingelten die Kuhglocken in der Halle ihre scheppernde Warnung.
    Erst jetzt konnte Angeline den Alarmruf des Reiters verstehen. »Ein Überfall! Ein Überfall!«
    Schon lange bevor die Worte klar an ihr Ohr drangen, hatte sich
    Rolf von ihr gelöst und schleunigst die Pantalons angezogen. »Das wird ja geradezu zur Gewohnheit«, knirschte er.
    Er blieb noch lange genug, um Angeline auf die Beine zu stellen und ihr in Unterrock und Kleid zu helfen, dann gab er ihr einen hastigen, festen Kuß. Mit einem langen, unergründlichen Blick sah er sie an und verließ das Zimmer.
    Angeline strich ihre Kleider glatt, so gut sie konnte, mühte sich mit den Knöpfen am Rücken und machte das Kleid zu. In der Eile und Verwirrung waren ihre Hände ungeschickt. Als sie kaum fertig war, wurde die Tür aufgestoßen, und Claire trat ein. Sie kam auf Angeline zu, die smaragdgrünen Augen glänzten, das Haar lag ihr wie ein feuerroter Umhang um die Schultern. Offensichtlich kam sie geradewegs aus dem Bett, denn sie trug nichts als ein hauchzartes fleischfarbenes Seidennachthemd, das ihre Arme und die üppige Wölbung des Busens freiließ, und der schattenhafte Umriß ihres Körpers schimmerte durch das feine Gewebe.
    »Das ist unsere Chance, Angeline. Jetzt können wir den

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