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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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froh … Wir hätten uns das Essen in meinen Räumen servieren lassen können, ohne … Ach, du musst doch wissen, dass es um Lionel geht! Was soll ich bloß tun, wenn er mich zum Tanzen auffordert?“
    Sie ergriff die Hand ihrer Freundin. Emily tätschelte sie zwar, klang aber doch etwas verstimmt: „Bitte, Hester. Was soll schon passieren, wenn du in Gegenwart der ganzen Familie mit ihm tanzt? Ich kann es nicht fassen, das dieselbe Frau, die geradewegs in ein Zigeunerlager marschiert und sich mit einem Grobian wie Jye unterhält, wie Espenlaub zittert, weil einer meiner Verwandten sie zu einem zivilisierten Tanz auffordern könnte.“
    Hester ließ den Kopf sinken. „Es geht nicht darum, dass er dein Verwandter ist. Er ist so …“ Sie lief dunkelrot an.
    Emily spitzte die Lippen. „Ich weiß, er schäkert gerne. Aber jetzt übertreibst du.“ Sie ließ sich auf dem Klavierstuhl nieder. „Ah, da kommen die Herren. Der Marquis wird zweifellos eine deiner Cousinen um den ersten Tanz bitten, Mr. Farrar wird sich der anderen annehmen. Die übrigen tanzen mit ihren Ehefrauen. Also bleibt Lionel gar nichts anderes übrig, als dich aufzufordern. Das geht schnell vorüber, und hinterher wirst du dich besser fühlen.“
    Kurz darauf beugte sich Lionel tatsächlich über ihre Hand. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seine Hitze durch ihr dünnes Kleid spürte, und sie wich angewidert zurück, bis sie an das Piano stieß.
    „Du kannst nicht Nein sagen, mein scheues Reh. Es fehlt noch ein Paar, um die Runde voll zu machen.“
    Erleichtert erkannte Hester, dass Lionel auf der Tanzfläche nur ab und zu leicht ihre Hand berühren konnte und erheblich mehr Abstand wahren musste als hier am Piano. Also fügte sie sich.
    Emily schlug den ersten Akkord an, und die Herren verbeugten sich vor ihren Damen.
    Der Tanz schien kein Ende zu nehmen. Als es endlich vorüber war, brummte Hester der Kopf vor lauter Bemühen, all die kleinen Gehässigkeiten zu ignorieren, die Lionel ihr bei jeder Gelegenheit ins Ohr geflüstert hatte, und wohlgesetzte kleine Schritte zu machen, statt Hals über Kopf davonzustürmen.
    Während alle Emily applaudierten, trat Lionel an ihre Seite. „Du hast dich erhitzt, meine Liebe. Lass uns eine Runde aussetzen, damit du wieder zu Atmen kommst. Außerdem habe ich dir etwas Wichtiges mitzuteilen.“
    Bevor ihr eine Ausflucht einfiel, packte er sie schon am Ellbogen und dirigierte sie auf eine dunkle Nische unter der Spielmannsempore zu.
    Doch dann stellte Lord Lensborough sich ihnen in den Weg und verbeugte sich. Durch das Rauschen in ihren Ohren hindurch hörte sie kaum, wie er sie um den nächsten Tanz bat.
    Hester hätte nie gedacht, dass sie sich eines Tages auf einen Tanz freuen würde – schon gar nicht mit Lord Lensborough! Da sie fürchtete, ihre Stimme nicht unter Kontrolle zu haben, machte sie sich stumm von Lionel los; die Etikette zwang ihn, das hinzunehmen. Sie reichte Lord Lensborough die Hand, und er führte sie zur Tanzfläche zurück.
    „Ich vermute, Sie legen ebenso wenig Wert aufs Tanzen wie ich, Mylady“, sagte er leise, als sie ihre Plätze einnahmen. „Aber die Konventionen verlangen es, dass wir so tun als ob, damit wir den anderen nicht die Stimmung verderben.“
    Warum hatte er sie überhaupt aufgefordert, wenn er nicht gern tanzte? Sie starrte auf das Tigerauge zwischen den Falten seines schwarzen Seidentuchs. Als ob es ihn je gestört hätte, anderen die Stimmung zu verderben: Seit seiner Ankunft tat er kaum etwas anderes!
    „Und es stört mich nicht, wenn Sie nicht mit mir reden.“
    Das glaubte sie ihm schon eher. Ihre Gespräche hatten schließlich stets in Zwist gemündet, und seit zwei Tagen mied er sie konsequent.
    Schweigend quälte Hester sich durch die Eröffnungsfiguren.
    „Sie schlagen sich wacker“, sagte er, als er ihre erhobene Hand nahm und sie in die Drehung führte. „Ich habe selbst oft festgestellt, dass eine langweilige, wiederholungsreiche Beschäftigung mich wieder zur Ruhe kommen lässt, wenn irgendein Idiot mich aus der Fassung gebracht hat.“
    Hester sah ihn erstaunt an. Hatte er etwa bemerkt, wie sehr Lionel ihr zugesetzt hatte, und ihr helfen wollen? War das noch derselbe Mann, der vor nicht einmal einer Woche eine Schimpfkanonade losgelassen hatte, als sie ihm in die Quere gekommen war?
    Er verzog die Lippen. „Ich weiß durchaus, was sich gehört, auch wenn ich Ihnen wenig Grund gegeben habe, mir das zu glauben.“
    Großer Gott, konnte er

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