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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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ankündigen lassen, um Sie rechtzeitig zu warnen. Übrigens kam ich zur Gärtnerei, weil Ihr Bruder mich dort hinschickte und aus keinem anderen Grund."
    Erschreckt öffnete sie die Augen. "Thomas?"
    Er lachte. Offenbar war es ihm gelungen, ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu erlangen. "Sie haben doch nur einen Bruder, wenn ich nicht irre", antwortete er spöttisch. "Als Thomas bemerkte, dass Sie allein das Haus verlassen hatten, war er außer sich vor Wut. Ihre Schwester erklärte mir freundlicherweise, wo ich Sie finden würde."
    Sein Ton klang zwar amüsiert, dennoch blickte er sie streng an. Verärgert antwortete sie: "Ich kann schon selbst auf mich aufpassen."
    "Nach der reizenden Szene, die ich gerade mit ansehen durfte, erlaube ich mir, Ihnen zu widersprechen."
    Prudence zog es vor, diese Bemerkung unerwidert zu lassen. Schweigend durchschritten die beiden die dunkle Gasse und bogen dann in eine etwas breitere Straße ein, die zum Strand führte.
    "Ein gut aussehender Mann, dieser Will Price", sagte Lucas schließlich und beobachtete Prudence unauffällig aus den Augenwinkeln.
    "Das finden manche, aber mir gefällt er nicht", antwortete sie.
    "Gibt es denn jemand anderen, der Gnade in Ihren Augen findet?"
    "Nein, keineswegs", erklärte sie schnell und verdrängte rasch jeden Gedanken an Adam.
    "Ihr Bruder denkt, Sie bräuchten eine starke Hand, und ich stimme ihm da zu."
    "Das geht Sie überhaupt nichts an", entgegnete sie kühl. Was erdreistete sich dieser Mann! "Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig, Lord Fox."
    "Verlassen Sie eigentlich häufig allein das Haus, ohne Ihrer Familie Bescheid zu geben?" fragte er ungerührt weiter.
    "Manchmal." Sie schüttelte herausfordernd die vollen Locken, die ihr den Rücken herabfielen. "Ich tue, was ich will."
    "Vielleicht wäre es an der Zeit, die möglichen Folgen eines solchen Verhaltens zu überdenken und ein damenhafteres Benehmen an den Tag zu legen?" riet er, obwohl er sie am liebsten übers Knie gelegt hätte.
    Böse funkelte sie ihn an, während er ihren Arm ergriff. Ganz nah stand er jetzt neben ihr. Der Schatten des breitkrempigen Hutes verdeckte zwar zum Teil sein Gesicht, dennoch konnte sie erkennen, dass er sie streng ansah.
    "Miss Fairworthy", bemerkte er kühl, "Sie wären gerade eben fast vergewaltigt worden. Der Kerl nannte sie ein kleines Flittchen, und ich möchte lieber gar nicht wissen, weshalb. Ich soll Sie nur im Auftrag Ihres Bruders nach Hause geleiten, falls nötig auch mit Gewalt. Wir sollten uns am besten darauf einigen, den Rest des Weges in höflichem Einvernehmen miteinander zurückzulegen, bis wir auf Maitland House sind. Ihr Bruder wird Ihnen dann zweifellos die verdiente Strafe angedeihen lassen, so dass Sie eine volle Woche nicht mehr sitzen können."
    Ihre Wangen leuchteten jetzt hellrot. Wahrlich, ich habe es herausgefordert, dachte sie beschämt. Allein bei dem Gedanken daran, dass Thomas sie wie ein freches Balg übers Knie legen würde, war all ihr Selbstbewusstsein dahin. Trotzdem wollte sie Fox erst eine wütende Antwort geben, besann sich aber schließlich. Der Ausdruck in seinen Augen brachte sie zum Schweigen.
    "Haben wir uns verstanden?"
    Geschlagen antwortete sie leise: "Vollkommen. Trotzdem … ich bin kein Flittchen, und Sie, Lord Fox, sollten mich mit mehr Respekt behandeln."
    "Den muss man sich verdienen", erklärte er. Zufrieden bemerkte er, wie sie den Kopf senkte. Es war ihm also gelungen, ihr eine Lektion zu erteilen. "Ich gebe zu", fuhr er fort, "dass ich Sie gestern bei der Prozession nicht für eine Dame hielt … deshalb … tat ich, was ich tat." Sie wollte sich losmachen und eilig weitergehen, doch er hielt sie fest. "Bleiben Sie stehen!" Offenbar hatte sie ihr hitziges Temperament wiedergefunden, denn sie musterte ihn zornig. "Keine Sorge, ich werde Sie nicht wieder küssen", versicherte er trocken und zog ein Taschentuch aus dem Ärmel. "Sie haben Blut am Kinn. So wollen Sie Thomas doch nicht gegenübertreten. Sonst wird er noch das Schlimmste annehmen."
    Damit wischte er ihr ein wenig unsanft Will Price' Blut ab, was ihr offensichtlich ausgesprochen unangenehm war. Teuflisch lächelte Lucas ihr dann zu. "Selbstverständlich schmeichelt es mir, dass Ihnen mein Kuss anscheinend weit mehr zusagte und Sie mich ohne schlimmere Verletzungen davonkommen ließen."
    "Sie arroganter, anmaßender …" Wütend presste sie die Lippen aufeinander. Dieser Kerl wagte es auch noch, sich über sie lustig zu

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