STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
so ist das“, resümierte Joel zynisch. „Du ziehst es also vor, dich an die Ehemänner anderer Frauen heranzumachen.“
Die Bemerkung versetzte Darcy einen Stich, doch sie wollte sich keinesfalls anmerken lassen, dass Joel es immer wieder schaffte, sie zu kränken. „Wenn Sie … wenn du Harry Metcalfe meinst, dann liegst du völlig falsch“, erwiderte sie deshalb kühl.
„Da bin ich zwar anderer Meinung, aber diese Frage steht momentan nicht zur Debatte. Sag mir lieber, was du generell gegen das Heiraten hast. Die Ehe bringt doch jede Menge Vorteile.“
„Für dich vielleicht, aber nicht für mich. Ich habe keine Lust auf all diese lästigen und … unangenehmen Verpflichtungen“, fügte sie mit leichtem Zögern hinzu.
„Oh, jetzt kommt die Nummer mit der Unschuld vom Lande, was?“, spöttelte Joel. „Solche Spielchen kannst du dir sparen, Darcy. Dass du in Bezug auf Sex bisher kein Kind von Traurigkeit warst, ist mir wohl bekannt.“
„Auch da liegst du vollkommen falsch“, widersprach Darcy ärgerlich. „Die Erfahrungen, die ich bisher mit Männern gemacht habe, waren so … so unangenehm, dass ich in Zukunft getrost darauf verzichten kann!“
Kaum hatte Darcy diese Worte ausgesprochen, bereute sie sie auch schon. Wie, in aller Welt, kam sie dazu, Joelzu verraten, dass sie Sex verabscheute?
Er amüsierte sich jedoch nicht darüber, wie sie es erwartet hatte, sondern sah sie nachdenklich an. „Es tut mir ausgesprochen leid, wenn du diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht hast, Darcy. Aber deshalb solltest du nicht gleich alle Männer über einen Kamm scheren.“
„Ach so, du meinst, mit dir wäre alles besser?“, erwiderte sie schnippisch. „Gib dir keine Mühe, diesen Spruch kenne ich bereits zur Genüge!“
Joels Miene verhärtete sich. „Mit dieser Einstellung wirst du nie einen Mann finden, mit dem du Liebe und Zärtlichkeit teilen kannst. Aber wenn du partout auf deinem Standpunkt beharrst, kann ich dir auch eine andere Form der Ehe bieten: Wir könnten unsere Verbindung auf eine rein geschäftliche Basis beschränken, das wäre für mich auch akzeptabel.“
Darcy musterte Joel argwöhnisch. Was bezweckte er mit seinem Angebot tatsächlich? War es wirklich möglich, dass er sich eine Ehe ohne Sex vorstellen konnte? Und wie sollte das aus seiner Sicht funktionieren?
„Gerade eben hast du mir noch erzählt, wie schön du mich findest, und jetzt würde dir auf einmal eine Ehe nur auf dem Papier reichen?“, hielt sie ihm entgegen. „Wie passt denn das zusammen?“
„Ich finde dich wirklich sehr schön“, bestätigte Joel, ohne auf ihren Einwand einzugehen. „Und wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich dich schon vom ersten Augenblick an wollte.“
Schon wieder wurde Darcy von diesem seltsam erregenden Gefühl erfasst, wie immer, wenn Joel eine Andeutung in diese Richtung machte. Was war nur los mit ihr? Sie reagierte doch sonst nicht so, wenn ein Mann ihr zu verstehen gab, dass sie ihm gefiel.
„Aber wenn du wirklich eine Ehe wünschst, die nur auf dem Papier besteht, würde ich das akzeptieren“, bekräftigteer jetzt seine Aussage. „Außerdem müsste unsere Verbindung ja nicht ewig dauern. Das heißt, wenn mein Platz als neuer Geschäftsführer von Werner Langton erst einmal gefestigt wäre, könnten wir die Lage noch einmal überdenken und neue Entscheidungen treffen. Selbst dein Vater könnte uns nicht zwingen, die Ehe aufrechtzuerhalten, wenn wir uns nicht verstehen.“
„Aber das ist doch …“
„Du willst studieren, Darcy. Du möchtest Karriere machen und finanziell unabhängig sein, und ich würde dich dabei unterstützen. Mit meiner Hilfe könntest du deinen Traum vom Ingenieurstudium verwirklichen.“ Er trank einen Schluck Wein und lächelte dann herausfordernd. „Willst du dir diese Chance wirklich entgehen lassen?“
Die Gedanken überschlugen sich förmlich in Darcys Kopf. Eine berufliche Karriere und finanzielle Unabhängigkeit – ja, das war ihr größter Traum! Und Joel? Meinte er es wirklich ernst? Würde er sie tatsächlich dahingehend unterstützen, wenn sie ihn heiratete?
„Ich … ich kann das nicht sofort entscheiden“, antwortete sie schließlich aufgewühlt. „Ich brauche Zeit, um das alles gründlich zu durchdenken.“
„Tu das, Darcy, aber überlege nicht zu lange. Ich biete dir eine Ehe auf geschäftlicher Basis und auf unbestimmte Zeit. Nimm mein Angebot an oder lass es bleiben. Aber eines sollte dir jetzt schon klar
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