STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
sein: Es wird keine zweite Chance geben.“
Darcy drehte nervös ihr Glas in der Hand. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich …“
„Wenn ich an deiner Stelle wäre, wüsste ich sofort, wie ich mich entscheiden würde. Als meine Ehefrau müsstest du für niemand mehr das Partymäuschen spielen. Stattdessen könntest du studieren und deinen Traum von Freiheit und Unabhängigkeit verwirklichen. Und dies alles ohnefinanzielle Sorgen.“
Darcy atmete tief durch. So absurd dieses Angebot im ersten Moment auch war, so verlockend erschien ihr nun die Aussicht, ihre sehnlichsten Wünsche wahr werden zu lassen. Als Joels Ehefrau würde sie sich endlich von ihrem Vater und seinen ewigen Bevormundungen lösen und auf eine Art und Weise leben können, die sie selbst für richtig hielt.
„Und unsere Ehe bestünde wirklich nur auf Zeit?“, vergewisserte sie sich noch einmal. „Das heißt, selbst wenn wir schon geschieden wären, würdest du Wort halten und mein Studium bis zum Ende finanzieren?“
„Natürlich.“
„Also dann … dann nehme ich dein Angebot an“, entfuhr es Darcy spontan. Sie konnte selbst kaum glauben, wozu sie sich da hinreißen ließ.
Joel hob feierlich sein Glas. „Na dann – auf unsere gemeinsame Zukunft.“
Widerstrebend wiederholte Darcy den Toast, stieß mit Joel an und trank ihr Glas leer. Sie musste verrückt geworden sein – hatte sie doch tatsächlich zugestimmt, Joel Castille zu heiraten!
Während des Hauptgangs kamen Darcy immer mehr Bedenken. Sie kannte Joel kaum, wusste überhaupt nicht, was für ein Mensch er war. Was wäre, wenn sie gar nicht mit ihm klarkam und die Ehe beenden wollte? Würde das überhaupt möglich sein?
„Was hast du?“, erkundigte sich Joel, als Darcy ihr Besteck beiseitelegte. „Schmeckt der Fisch nicht?“
„Doch, doch, er ist sehr gut“, versicherte Darcy. „Ich habe nur keinen allzu großen Appetit.“
„Der Appetit ist dir doch hoffentlich nicht meinetwegen vergangen?“, fragte Joel amüsiert. „Das wäre nämlich schade, denn ich freue mich jetzt schon darauf, jeden Morgenmit dir zu frühstücken, wenn wir erst einmal verheiratet sind.“
Darcy bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. „Das kannst du vergessen. Wie wir vorhin abgemacht haben, wird unsere Ehe nur auf dem Papier bestehen. Und das schließt jegliche gemeinsame Aktivitäten aus.“
„Heißt das, du willst deinen Ehemann wirklich ohne Frühstück und liebevollen Abschiedskuss in den Tag starten lassen?“
Darcy biss die Zähne zusammen. „Genau so ist es!“
Joel lachte belustigt. „Oje, ich glaube, da muss ich aufpassen, dass du mir kein Gift ins Essen mischst! Aber jetzt mal im Ernst, Darcy – wie stellst du dir denn deine Hochzeit vor? Möchtest du in der Kirche von Kings Whitnall heiraten?“
„In der Kirche ganz bestimmt nicht“, lehnte Darcy entschieden ab. „Es käme mir schrecklich scheinheilig vor, wenn ich mich zuerst von meinem Vater verkaufen ließe und dann der ganzen Welt die glückliche Braut in Weiß vorspielen würde. Nein, wir heiraten nur standesamtlich, das reicht völlig aus.“
„Wie kannst du so etwas sagen, Darcy?“ Joel klang überrascht. „Dein Vater würde dich niemals verkaufen, das weißt du ganz genau. All diese Pläne hat er nur gemacht, weil er sich um deine Zukunft sorgt und möchte, dass du glücklich wirst. Davon abgesehen würde auch eine rein standesamtliche Trauung dich nicht von den Verpflichtungen entbinden, die durch die Heirat entstehen. Und welche das genau sein werden, werden wir beide vorher vertraglich festlegen.“
„Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, nicht wahr?“, schlussfolgerte Darcy zynisch. „Aber eines hast du dabei vergessen: Was ist, wenn einer von uns sich in jemand anderen verliebt?“
„Dann hat er Pech gehabt. Eine neue Beziehung wäreerst nach der Scheidung möglich.“
„Gilt das nur für mich oder auch für dich?“
„Natürlich für uns beide. Ich werde jedenfalls mein Bestes tun, damit so etwas nicht passiert, und das Gleiche erwarte ich auch von dir.“
„Solche Dinge kann man aber nicht steuern. Warst du denn noch nie verliebt in eine Frau, die du nicht haben konntest?“, fragte Darcy geradeheraus.
„Doch“, gab Joel zu ihrem Erstaunen zu. „Aber mit solchen Dingen muss man eben leben.“
Emma, ging es Darcy spontan durch den Sinn. Es konnte nur Emma sein, die er nicht haben konnte, weil sie Harry Metcalfe gehörte.
„Aber mach dir keine Sorgen,
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