STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
unsere Ehe wird funktionieren, wenn wir beide es wollen“, versicherte Joel ihr und blickte dann auf die Armbanduhr. „Jetzt muss ich leider gehen, weil ich noch einen wichtigen Termin habe. Darf ich dich heute Abend noch einmal ausführen? Dann könnten wir alle Einzelheiten besprechen.“
„Von mir aus. Je eher alles geklärt ist, desto besser.“
„Gut, dann hole ich dich um halb acht ab.“ Er gab dem Kellner Zeichen, die Rechnung zu bringen. „Soll ich dir ein Taxi bestellen?“
„Nein danke, ich möchte gern noch einen Kaffee trinken“, schwindelte Darcy, um nicht gemeinsam mit Joel aufbrechen zu müssen.
Unvermittelt nahm er ihre Hand und deutete einen Handkuss an. „Dann sehen wir uns später, Sweetheart.“
Darcy blickte Joel mit klopfendem Herzen nach. Der Kuss war nur hauchzart gewesen, und doch hatte er seine Wirkung nicht verfehlt. Sie wartete noch fünf Minuten, dann stand sie auf und verließ ebenfalls das Restaurant. Als sie sich beim Hinausgehen kurz im Wandspiegel sah, stellte sie fest, dass ihre Wangen hoch gerötet waren und ihre Augen seltsam glänzten.
Gavin hatte die Rückkehr seiner Tochter kaum erwarten können. „Ich freue mich wirklich sehr, dass du mit Joel so schnell einig geworden bist!“, meinte er strahlend und umarmte sie überschwänglich, als sie den Salon betrat. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich du mich damit machst! Aber dass ihr nur standesamtlich heiratet, kommt überhaupt nicht infrage. Es wird eine kirchliche Trauung geben, so wie es sich gehört für die Tochter eines Unternehmers.“
„Aber Daddy, ich wollte doch …“
„Weißt du, ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie atemberaubend schön deine Mutter damals in ihrem wundervollen weißen Hochzeitskleid ausgesehen hat“, fuhr Gavin begeistert fort, ohne auf Darcys Einwand zu achten. „Und du, mein Kind, wirst später froh und dankbar sein, wenn du die Fotos deiner Hochzeit siehst, denn sie werden dich immer an den schönsten Tag in deinem Leben erinnern.“
Der schönste Tag in meinem Leben, dass ich nicht lache!, dachte Darcy zynisch, brachte es aber nicht übers Herz, ihrem Vater die Freude zu verderben.
„Also gut, wenn dir wirklich so viel daran liegt, dass wir kirchlich heiraten, dann werde ich es eben tun“, gab sie seufzend nach und hasste sich insgeheim für ihre Schwäche.
5. KAPITEL
„Was, du willst heiraten?“, rief Lois ungläubig und stellte ihre Kaffeetasse ab. „Du hast mir ja noch nicht einmal erzählt, dass du verliebt bist!“ Sie musterte Darcy skeptisch. „Ist es etwa einer dieser Typen von Drew Maidstones Jacht? Du meine Güte, Darcy, sag jetzt bitte nicht, dass es dieser Weiberheld selbst ist!“
„Nein, natürlich nicht“, beruhigte Darcy ihre Freundin sofort. „Mit einem Mann wie Drew würde ich mich niemals einlassen.“
„Und wer ist es dann?“, drängte Lois. „Na, sag schon!“
„Er heißt … Joel Castille“, antwortete Darcy zögernd. „Wir kennen uns seit etwa zwei Jahren.“
„Und wieso hast du mir nie von ihm erzählt? Ich meine, du kommst hierher und fragst mich, ob ich deine Trauzeugin werden will, und ich habe keine blasse Ahnung, dass du überhaupt einen Freund hast!“
Darcy biss sich auf die Unterlippe. Lois war ihre beste Freundin, und ihr etwas vorzuschwindeln hätte keinen Sinn gehabt, denn dazu kannte Lois sie viel zu gut. „Nun ja …“, begann sie widerstrebend und streichelte Lois’ Perserkatze Cleo, die neben ihr auf dem Sofa lag. „Mein Freund ist er eigentlich nicht, sondern …“
Lois runzelte die Stirn. „Sondern was?“
„Er … also, ich werde ihn zwar heiraten, aber unsere Ehe … wird nur auf dem Papier bestehen, und das auchnur für kurze Zeit“, gestand Darcy endlich.
„Wieso nur auf dem Papier?“ Lois sah sie an, als zweifle sie an ihrem Verstand. „Soll das ein Witz sein?“
„Ganz und gar nicht. Das Ganze ist nur eine zeitlich begrenzte geschäftliche Vereinbarung, weiter nichts.“
Es herrschte sekundenlang Schweigen.
Auch Cleo schien die plötzlich aufgekommene Spannung zu bemerken, reckte sich gähnend und sprang dann mit einem Satz auf den Boden.
„Na, meine Hübsche, wird es dir hier zu aufregend?“, wandte Lois sich an die silbergraue Katze und strich ihr kurz über das hübsche Fell. Dann stand auch sie auf, ging in die Küche. „Ich jedenfalls brauche erst mal eine Stärkung.“
Bevor sie den eisgekühlten Chardonnay aus dem Kühlschrank nahm, bereitete sie ein
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