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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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brach ab, es gehörte sich nicht, zu erwähnen, wie unangenehm es ihrer Mutter war, auf die Mildtätigkeit Lady Wainwrights angewiesen zu sein.
    „Nun, dann werde ich den Brief gleich aufsetzen.“
    „Ich freue mich von Herzen.“ Marianne stand auf und küsste die alte Dame liebevoll auf die Wange. „Gute Nacht, Tante Bertha.“
    Nachdenklich suchte sie ihr Zimmer auf. Wenn diese Schmuggelaffäre erst vorbei war, gab es für Drew wohl keinen Grund mehr, in dieser Gegend zu verweilen; es hielt ihn anscheinend nichts. Sie selbst würde mit ihrer Familie nach Bath gehen und danach …
    Es hatte keinen Zweck, über die Zukunft zu brüten. Trotzdem konnte sie ihren Kummer nicht einfach vergessen, noch die peinvollen Gedanken abschalten, weil sie sich Träumen hingegeben hatte, die ihr eine Zukunft mit Drew vorgaukelten.
    Trotzig und stolz hob sie den Kopf. Die Enttäuschung hatte sie sich selbst zuzuschreiben, denn sie hatte seine leidenschaftlichen Küsse zugelassen, und die Schuld, dass er ihre Gefühle ausnutzen durfte, lag ganz allein bei ihr.

8. KAPITEL

    Noch völlig bekleidet, saß Marianne auf der Kante ihres Betts. Sie hatte einen Plan gefasst. Nun, da Joshua Hambleton nicht mehr im Haus weilte, würde sie hinuntergehen und herausfinden, wo im Kellergeschoss der geheime Gang einmünden könnte.
    Ja, gewiss, Drew hatte sie gewarnt, auf eigene Faust etwas zu unternehmen, doch war sie nicht in der Stimmung, ihm, der sie so grausam getäuscht hatte, unterwürfig zu gehorchen. Sie würde ihm zeigen, dass sie auch ohne seine Hilfe zurechtkam.
    Im Haus war es schon eine geraume Weile still geworden, sodass sie nun nach ihrer Kerze griff, die daneben liegende Zunderbüchse einsteckte und leise ihre Tür öffnete. Noch einmal lauschte sie, dann schlich sie die Treppe hinab und durch die Halle in den Gang zur Küche, an dessen Ende die Tür zum Weinkeller lag. Der Schlüssel hing, wie ihr bekannt war, stets an einem Haken neben dem Türrahmen, wo sie ihn auch fand. Sie öffnete die Tür, schlüpfte hindurch und verschloss sie hinter sich, ehe sie den Schlüssel in ihre Tasche schob. Tief sog sie den Atem ein, wie um sich zu wappnen, dann stieg sie, die Kerze in der einen Hand und mit der anderen sorgsam den Saum ihres Kleides hebend, die steilen Stufen hinab in den frostig kalten Kellerraum. Auf einem groben Tisch nahe der Treppe entdeckte sie einen Leuchter mit einer dickeren Kerze darin. Da sie nicht wusste, wie tief sie sich in das Gewölbe vorwagen musste, tauschte sie ihr bescheidenes Nachtlicht gegen diese hellere Quelle, ehe sie weiterging. Die Flamme beleuchtete lange Regalreihen, alle vom Boden bis zur Decke mit staubigen Flaschen gefüllt. Nur ein Regal am Ende der Reihe direkt vor der hinteren Wand war mehr als zur Hälfte leer, vermutlich das, aus dem der regelmäßige Bedarf entnommen wurde. Sie hatte geglaubt, der Keller müsste größer und viel tiefer sein, und auf den ersten Blick bot er keinerlei Hinweise auf eine verborgene Tür oder einen Durchlass. Höchstens das hinterste Regal würde infrage kommen. Langsam ging sie darauf zu, als sie plötzlich ein Geräusch vernahm – ein scharfes, schleifendes Knirschen, ähnlich dem, das sie schon einmal gehört hatte.
    Ohne nachzudenken blies sie die Kerze aus und huschte hinter eines der Weinregale. Zuerst konnte sie nichts erkennen, doch dann erklang wiederum das Geräusch, gefolgt von einem dumpfen Knarren. Dann krachte es, Glas splitterte, und Flüssigkeit platschte zu Boden – offensichtlich war eine Weinflasche zerbrochen. Jemand fluchte unterdrückt, und diese Stimme erkannte Marianne sofort.
    „Teufel auch! Das Ding war nicht geölt! Hoffentlich weckt das nicht wieder dieses hochnäsige Frauenzimmer auf!“, schimpfte Mr. Hambleton, der nun in ihr Blickfeld trat, eine Kerze in der Hand. In deren Licht sah Marianne, dass das verdächtige Regal nun schräg in den Keller hineinragte und einen Durchgang freigab.
    „Du hast behauptet, mit ihr würdest du fertig!“, sagte ein Mann anklagend, der neben Hambleton auftauchte. „Du hättest sie besser auch über die Klippen gestoßen. Zwar ist die Ware in dem Stollen hier hinten gut versteckt, aber unser Freund muss ja auch irgendwo bleiben. Dem wird dieses Loch nicht zusagen!“
    „Trotzdem muss er sich damit abfinden, bis ich ihn sicher fortschaffen kann. Vermutlich lauern erst einmal überall Wachen. Und in den Höhlen am Strand will er sicher nicht bleiben, während er wartet, bis die Luft rein

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