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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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War ihm denn nicht bewusst, dass er alles aufs Spiel setzte?
    Grace sah missbilligend zum Earl. »Er hat anscheinend noch nicht bemerkt, dass du anwesend bist. Ich werde hingehen und ihm sagen, dass du hier bist«, erklärte sie und stürmte auf ihn zu.
    Eliza langte nach dem Arm ihrer Schwester, um sie aufzuhalten, doch ihre Finger griffen ins Leere.
    »Warte!« Das Wort war noch nicht ganz über ihre Lippen, als Grace mit ihrem linken Fuß über die Teppichkante stolperte, hinfiel und bäuchlings auf einem Berg goldener Kissen landete.
    Eliza riss entsetzt die Augen auf, doch Grace hatte sich schon im nächsten Moment in eine sitzende Position hochgerappelt. In dieser Haltung fand sie sich Nase an Nase einem jungen Mann gegenüber, der besorgt neben ihr kniete. Grace sah zu ihm auf, und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

    Eliza stürzte auf sie zu, um zu helfen, doch der kokette Gesichtsausdruck ihrer Schwester verriet, dass mit ihr alles zum Besten stand, auch wenn sie sich jetzt den Knöchel rieb. Den falschen Knöchel .
    »Ist alles in Ordnung mit dir?« Eliza kniete sich neben ihre Schwester.
    Grace sah sie ausdruckslos an. »Ich denke schon, obgleich ich mir den Knöchel verstaucht zu haben scheine.« Sie sah den jungen Gentleman unter einem bezaubernden Wimpernaufschlag an, und er bot ihr sofort seinen Arm als Stütze, während sie sich gegen die Kissen sinken ließ.
    »Ich sage unseren Tanten Bescheid.« Eliza stand auf und strich ihr Kleid glatt.
    »Nicht nötig.« Grace badete strahlend in der Gunst des jungen Mannes. »Ich denke, ich werde einfach eine Weile hier sitzen und mich erholen. Geh schon, Eliza. Finde Lord Somerton. Ich bin sicher, dass …« Sie deutete auf den Gentleman, in der offensichtlichen Hoffnung, dass er sich ihr vorstellen würde.
    »Oh … ich bitte um Verzeihung. Dabney, Mister George Dabney, zu Ihren Diensten.« Er war ein stämmiger Gentleman von der Art, die eher zu Fasanenjagden auf dem Lande denn zu eleganten Festen in London passte.
    Sein Haar war hellblond, fast genau die gleiche Farbe wie Graces Locken, was in interessantem Gegensatz zu seinen großen schokoladebraunen Augen stand. Oder vielleicht muteten seine Augen auch nur so groß an, weil sie vor Aufregung funkelten, während er Grace anstarrte. »Ich werde mich um Sie kümmern, Madam …«
    » Miss «, korrigierte Grace. Dann, als wäre sie über die Lautstärke ihrer eigenen Stimme erschrocken, errötete sie und sprach leiser. »Ich wollte sagen … Miss Grace Merriweather.«
    »In dem Fall ist es mir ein ausgesprochenes Vergnügen.«
Dabney blieb an Graces Seite, richtete sich aber kurz auf seine Knie auf und wandte den Kopf um, so als würde er nach jemandem Ausschau halten. Dann fand er das Objekt seiner Suche.
    Eliza folgte seinem Blick quer durch den Raum zu Lord Somerton und seiner Bekannten. War es möglich, dass Dabney Magnus kannte … oder vielleicht die junge Lady?
    »Sie sind zu freundlich, Mr. Dabney.« Grace blickte zu ihm auf. »Du siehst also, Eliza, ich komme schon zurecht. Mr. Dabney wird auf mich Acht geben. Das werden Sie doch, nicht wahr, Sir?«
    Dabney riss ruckartig seinen Kopf herum und sah Grace an. »Selbstverständlich.« Er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, doch sein Blick huschte abermals zur anderen Seite des Salons.
    Eliza musterte ihre Schwester und musste dabei mit Mühe ein Schmunzeln unterdrücken.
    Eine Verletzung vortäuschen. Unterlegenheit vorschützen . Vielleicht unterschätzte sie die Logik hinter der Strategie ihrer Tanten. Denn im Falle ihrer Schwester hatte deren Einsatz die gewünschte Wirkung gehabt. Grace hatte einen potenziellen Heiratskandidaten kennengelernt.
    Tante Letitia, die den ganzen Zwischenfall offensichtlich beobachtet hatte, kam herangeeilt. Sie begrüßte Mr. Dabney überschwänglich und vergewisserte sich, dass Grace ihren Sturz überlebt hatte, bevor sie ihre Aufmerksamkeit Eliza zuwandte.
    »Komm mit, Lizzy«, befahl ihre Tante flüsternd, und ihre Stimme zischte dabei wie Schmalz in einer heißen Pfanne. »Hier bist du überflüssig, und wenn ich mich nicht irre, steht dort drüben am Kamin Lord Somerton - und er ist nicht allein.«
    »Oh, ich weiß«, begann Eliza und deutete fuchtelnd in Magnus’
Richtung. »Sein Onkel, Mr. Pender ist …« Doch als sie ihren Kopf umwandte und Pender ein gutes Stück vom Kamin entfernt mit Lord Hogart plaudern sah, erstarben ihr die Worte auf den Lippen.
    Magnus war mit der kupferhaarigen jungen

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