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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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schon einmal begegnet?«
    Aus dem Augenwinkel sah Eliza, wie Magnus sich aufrichtete und einen Schritt näher an sie herantrat.

    »Wie kannst du das vergessen haben?«, lachte Grace. Dann reckte sie ihren Zeigefinger hoch. »Vielleicht kann ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.« Sie schloss die Augen, schürzte die Lippen und beugte sich zu dem jungen Mann.
    Elizas momentane Entgeisterung über die unschickliche Pose ihrer Schwester verflog augenblicklich, als ihr ein Licht aufging. » Nein . Das kann doch nicht sein!«, rief Eliza aus.
    Grace und Lord Hawksmoor nickten und brachen dann in schallendes Gelächter aus.
    Eliza starrte die beiden an. »Ich glaube es einfach nicht.« Dann spürte sie die Wärme von Magnus’ Körper, als er sich neben sie stellte, und jeder Tropfen Blut in ihren Adern sammelte sich in ihrer Magengrube.
    »Vielleicht wäre jemand so freundlich, den Rest von uns über den Grund für so viel Heiterkeit aufzuklären?«, bat Magnus und rückte nah genug an sie heran, dass sein Stiefel ihren Schuh berührte.
    Beide Tanten zogen erwartungsvoll ihre Augenbrauen hoch.
    Magnus fixierte Eliza. »Miss Merriweather, sind Sie mit diesem Gentleman bekannt?«, fragte er gereizt.
    Eliza musterte ihn. Das konnte doch keine Eifersucht sein, die da in seinen Augen blitzte. Sicher nicht. Das war unmöglich.
    »Miss Merriweather?«, drängte Magnus beinahe streng.
    »Ich … ich …« Eliza war so durcheinander, dass sie sich nicht besinnen konnte, was Magnus gefragt hatte, bis Grace für sie in die Bresche sprang.
    »Man kann wohl sagen, dass sie mit Hawksmoor bekannt ist«, antwortete Grace und kicherte mädchenhaft.
    Eliza sah Hawksmoor an, der seinen Gehstock neben der Zimmertür an die Wand lehnte. Dann brach auch sie mit einem Mal in schallendes Gelächter aus und hielt sich die
Hand vor den Mund. » Jetzt erinnere ich mich. Aber es muss wenigstens zehn Jahre her sein.«
    »Das stimmt«, bestätigte Grace.
    Eliza legte eine Hand auf ihre Brust und deutete mit der anderen auf Grace und Lord Hawksmoor. »Einmal eines Nachmittags wollte ich Grace aus dem Obstgarten abholen. Es war Frühherbst, und sie hatte Äpfel gepflückt. Doch als ich dort hinkam, überraschte ich einen Knaben dabei, wie er gerade versuchte, sie zu küssen. Ich rief ihm zu, er solle es lassen, doch er küsste sie nichtsdestotrotz, dann rannte er Hals über Kopf davon.«
    Grace fiel ihr ins Wort. »Eliza ist ihm natürlich hinterhergelaufen, und da sie sehr flink ist, hat sie ihn am Fluss eingeholt.«
    Hawksmoor griff den Faden auf: »Wo ich sie ebenfalls küsste. Natürlich hat sie mich dann mit dem Gesicht in den Schlamm gedrückt, bis ich geschworen habe, ich würde weder sie noch ihre Schwester je wieder küssen.«
    Die beiden Tanten kicherten, bis sie sich die Bäuche hielten und nach Luft rangen.
    Magnus rümpfte die Nase. Es war offensichtlich, dass er die Komik der Situation nicht zu würdigen wusste. »Und Sie, Sir, waren jenes ungezogene Bürschchen.«
    »Ja. Ich war nämlich in jenem Monat zu Besuch bei meinem Onkel in Hawksmoor«, bestätigte Lord Hawksmoor mit einem breiten Grinsen. Doch als er Magnus’ säuerliche Miene bemerkte, erlosch sein Lächeln, und sein Blick wanderte zu der polierten Spitze seines Kavalleriestiefels.
    »Und haben Sie?«, fragte Magnus kühl.
    Hawksmoor sah ihn verwirrt an. »Mylord?«
    »Haben Sie Miss Grace seither geküsst?«
    Tante Letitias Gelächter erstarb abrupt, und sie beugte sich vor, um Hawksmoors Antwort nur nicht zu verpassen.

    Der junge Mann war sichtlich verwirrt. »Nun, natürlich nicht. Schließlich habe ich ja Miss Merriweather mein Wort gegeben, nicht wahr?« Sein Blick wanderte von Magnus zu Eliza und wurde deutlich sanfter.
    Tante Letitia trat hinter Grace und den jungen Mann, breitete ihre Arme aus und schubste die beiden mit ihren Händen zusammen, bis sich ihre Schultern berührten.
    Sie sah Eliza an. »Liebes, vielleicht solltest du diesen jungen Mann von dem Versprechen entbinden, das du ihm vor so vielen Jahren abgetrotzt hast.«
    Eliza lachte, während sie den jungen Mann betrachtete, doch sie wusste, dass ihre Tante es völlig ernst meinte. »Sie sind Reginald Dunthorp.«
    »Ja, nun … inzwischen Lord Hawksmoor. Ich trage den Titel jetzt seit drei Jahren.«
    Tante Viola trat zu Grace und tätschelte die Hand ihrer Großnichte, bevor sie diese nachdrücklich auf den Arm des jungen Mannes legte. »Lord Hawksmoor, sind Sie für die Saison nach London

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