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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gewesen wäre, trieb der junge das Pferd auch noch mit den Sporen seiner Stiefel an, sodass sich das Tier sträubte und weiter bockte.
    Die Zuschauer schienen alle im selben Moment aufzuatmen, und ein paar entzückte Rufe wurden laut. Holt blickte auf Lizzie herab und sah, dass sie vor lauter Aufregung ganz rot geworden war. Sie war eine McKettrick, ob es ihm nun passte oder nicht.
    Jebs Hut war vom Wind davongetrieben worden; sein blondes Haar glänzte im Sonnenschein. Wieder brüllte er triumphierend, aber das Pferd war noch nicht bereit, schon aufzugeben. Mit den Vorderhufen in der Luft straffte es seinen mächtigen Körper, senkte seine Beine in einer gefährlichen Geschwindigkeit zu Boden, um dann abrupt die Hinterläufe aufzustellen.
    Jeb stieß einen weiteren Schrei aus - dieser verdammte Narr, je schwieriger es wurde, desto besser schien es ihm zu gefallen -, und umklammerte die Seiten des Pferds mit seinen Schenkeln, als bestünden seine Muskeln nicht aus Fleisch, sondern aus Eisen. Der Staub flog, die Cowboys jubelten, und das Pferd trat aus und drehte sich und warf sich erneut in die Luft.
    Der Kampf ging mindestens noch zehn Minuten weiter, und es waren zehn der längsten Minuten in Holts Leben. Weißt du, alter Mann, hörte er sich zerknirscht zu Angus sagen, das Ganze war Jebs Idee, möge seine Seele in Frieden ruhen. Ich habe versucht, es ihm auszureden, ganz bestimmt. Aber, naja, du hast ja auch noch andere Söhne.
    »Zeig's ihm, Jeb!«, rief Lizzie mit klarer, heller Stimme. Gott, er hätte sie wirklich zwingen sollen, ins Haus zu gehen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Sie hatte in ihrem kurzen Leben schon genug Tragödien mitgemacht, mehr als die meisten Menschen jemals zu ertragen hatten - sie brauchte nicht auch das hier noch zu sehen. Außerdem war sie seine Tochter, und es passte ihm ganz und gar nicht, dass sie derart von Jeb eingenommen war.
    Aber wie sich herausstellte, hatte der Satansbraten noch einen letzten Trick parat, und der war wirklich prima. Das Pferd ließ sich plötzlich vorne auf die Knie fallen, und Holt schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, erwartete er, seinen Halbbruder entweder kopfüber in den Dreck stürzen oder ihn dort bereits liegen zu sehen, wo er von dem Pferd zur Tode getrampelt würde.
    Stattdessen saß er im Sattel, scheinbar vollkommen entspannt, und wartete auf die nächsten Kapriolen des Tiers. Holt war fast ein bisschen verlegen angesichts der Tatsache, dass er auf der obersten Zaunlatte saß und sich bereithielt, auf die Koppel zu rennen und diesen verdammten Idioten unter Pferdehufen wegzuziehen.
    Der Pinto erschauderte einmal heftig, wieherte und rappelte sich wieder auf. Danach blieb er reglos stehen, und Holt hielt wieder einmal den Atem an. Im nächsten Moment wusste er, dass der Kampf vorbei war. Jebs ganzer Triumph verriet sich in dem siegreichen Grinsen, das auf seinem schmutzigen, eingebildeten Gesicht erschien.
    »Ich will verdammt sein«, murmelte Holt.
    Jeb führte den Hengst nach rechts, nach links und dann im Kreis herum. Falls dieser Teufel noch irgendeinen Widerstandsgeist in sich hatte, hob er ihn sich für einen anderen Tag und einen anderen Cowboy auf Bei diesem hier hatte er jedenfalls seine Niederlage in Kauf genommen.
    Jeb ritt zum Zaun, ein Viehtreiber reichte ihm seinen Hut, und er setzte ihn mit einer entschiedenen Handbewegung auf. »Du schuldest mir fünfzig Dollar«, sagte er zu Holt.
    Holts Magen entkrampfte sich wieder, aber zu einem Lächeln konnte er sich nicht überwinden. Seine Lippen waren schmal wie ein Strich, als er seine Börse zog, das Geld herausnahm und es wortlos übergab.
    Jeb faltete mit einem Ausdruck der Befriedigung die Scheine und steckte sie in seine Tasche, bevor er sich in den Steigbügeln erhob, um seine Beine ein wenig auszustrecken. »Danke«, sagte er freundlich. »Das ist immerhin ein Anfang.«
    »Ein Anfang für was?«, fragte Holt ihn irritiert. Das Leben war sehr viel einfacher gewesen, bevor er seine Brüder kennen gelernt hatte - sie brachten nichts als Ärger, alle drei.
    »Für ein Bankkonto«, erwiderte Jeb und beugte sich im Sattel vor, um Lizzie mit seiner behandschuhten Hand über das Haar zu streichen. »Danke, dass du mich angefeuert hast, meine Kleine. «
    Wie aus heiterem Himmel kam Holt plötzlich ein verrückter Gedanke. »Willst du einen Job?«
    Jeb schien darüber nachzudenken und stützte dabei einen Unterarm auf den arg verschwitzten Rücken des

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