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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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warum Sie sich so benommen haben«, meinte sie schüchtern. »Natürlich gefällt mir Ihre Vorgehensweise nicht, aber ich glaube nicht, daß Sie mir etwas antun wollten.«
    »Sie haben keine Ahnung, was ich wollte.«
    Courtney verkrampfte sich, als seine Arme sich plötzlich fester um sie schlossen.
    »Hätten Sie – hätten Sie wirklich …?« stotterte sie.
    »Hören Sie zu, Lady«, unterbrach er sie barsch. »Sie haben keine Ahnung, wozu ich fähig bin, also versuchen Sie gar nicht erst, Vermutungen anzustellen.«
    »Wollen Sie mir schon wieder Angst machen?«
    Er setzte sich auf. »Ich wollte nur, daß Sie aufhören zu weinen. Das ist mir gelungen. Jetzt sollten wir beide versuchen, wenigstens noch ein bißchen zu schlafen.«
    »Warum nicht?« meinte sie vorwurfsvoll. »Meine Probleme berühren Sie ja nicht im geringsten. Vergessen Sie, daß ich Sie um Hilfe gebeten habe. Am besten, Sie vergessen alles.«
    Chandos stand auf. Ihr spöttischer Ton beeindruckte ihn überhaupt nicht. Sie war eine Frau, und denen konnte man es nie recht machen. Aber ihre nächsten Worte trafen ihn wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Für mich gibt es doch noch eine Möglichkeit. Reed Taylor wird mich bestimmt nach Waco bringen. Das bedeutet natürlich, daß ich ihn heiraten muß, aber was soll ich sonst tun? Ich habe mich allmählich daran gewöhnt, daß nichts so geht, wie ich es möchte, also spielt auch das keine Rolle mehr.«
    Sie hatte sich von ihm abgewandt und sprach mehr mit sich selbst als mit ihm. Dieses Luder! Er wußte nicht, ob er sich einfach nicht um sie kümmern oder ihr etwas Vernunft einbläuen sollte.
    »Lady?«
    »Was ist jetzt?« fuhr sie ihn an.
    Er lächelte. Feige war sie jedenfalls nicht.
    »Sie hätten ja gleich sagen können, daß Sie Ihren Körper einsetzen wollen, um nach Waco zu gelangen.«
    »Was?« Sie fuhr so heftig herum, daß ihre Decke herunterglitt. »Ich würde nie –«
    »Sie haben gerade gesagt, daß Sie den Kerl heiraten wollen.«
    »Das hat doch nichts mit dem zu tun, was Sie gemeint haben.«
    »Wirklich? Glauben Sie, daß Sie einen Mann heiraten können, ohne das Bett mit ihm zu teilen?«
    Courtney errötete bis über beide Ohren. Sie hatte darüber noch nie nachgedacht, sondern nur geredet, um ihre Wut loszuwerden.
    »Sobald Sie mich nach Rockley zurückgebracht haben, geht es Sie überhaupt nichts mehr an, was ich tue«, meinte sie schließlich.
    Er trat wieder zu ihr. »Wenn Sie Ihre Jungfräulichkeit verkaufen, wäre ich unter Umständen an dem Geschäft interessiert.«
    Sie war sprachlos. Wollte er sie vielleicht nur aus der Fassung bringen?
    »Ich habe von einer Heirat gesprochen«, erwiderte sie unsicher. »Sie auch?«
    »Nein.«
    »Dann haben wir nichts mehr zu besprechen«, erklärte sie entschieden und wandte sich ab.
    Chandos sah zu, wie sie nach ihrer Decke griff und sie sich bis zum Kinn hinaufzog.
    Er drehte sich um und blickte zum Sternenhimmel empor. Wahrscheinlich war er verrückt geworden.
    Trotz dieser Erkenntnis holte er tief Luft und sagte: »Ich bringe sie nach Texas.«
    Sie schien einen Augenblick verblüfft, dann sagte sie: »Ihr Preis ist mir zu hoch.«
    »Ich stelle keine zusätzlichen Forderungen, Lady; Sie bezahlen, was wir ursprünglich vereinbart hatten.«
    Auf einmal, nach allem, was er ihr angetan hatte, überlegte er es sich jetzt wieder anders! Sie war so verärgert, daß sie nur kurz »Nein, danke«, sagte.
    »Wie Sie wollen«, erwiderte er unbeeindruckt und kehrte zu seinem Schlafplatz zurück.
    Sie war stolz darauf, daß sie abgelehnt hatte. Für wen hielt er sich denn, daß er mit ihrem Leben spielte?
    Lange Zeit war nur das Knistern des Feuers zu hören. Dann flüsterte sie: »Chandos?«
    »Ja?«
    »Ich habe es mir überlegt. Ich nehme Ihr Angebot an.« »Dann schlafen Sie endlich, Lady. Wir brechen zeitig auf.«

14. KAPITEL

    Der Duft nach starkem Kaffee weckte Courtney. Sie blieb einen Augenblick regungslos liegen und genoß die Wärme der Morgensonne, die ihr ins Gesicht schien. Sie hatte noch nie unter freiem Himmel geschlafen und empfand dieses Erwachen als angenehme Abwechslung. Die Bettrolle, die sie auf dem dichten Gras ausgebreitet hatte, war sehr bequem; vielleicht würde es sie wirklich nicht stören, daß sie ohne Wagen reisten.
    Doch als sie sich bewegte, sah das Ganze wieder anders aus. Ihr gesamter Körper schmerzte. Dann erinnerte sie sich an Matties Warnung. Sie waren gestern beinahe sechs Stunden geritten, zwar nicht scharf, und sie

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