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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Indianerterritorium zu reiten? Die anderen warten mit den Pferden flußaufwärts. Wir haben uns gedacht, daß dein Freund weniger mißtrauisch sein würde, wenn ich allein aufkreuze, und daß ich dann diesen Vorteil ausnützen kann.«
    »Und dann haben Sie gesehen, daß ich allein zum Fluß heruntergekommen bin.«
    »Richtig. Ich habe eben Glück gehabt. Du kannst mir glauben, Süße, daß ich nicht scharf darauf war, das Halbblut kennenzulernen.«
    Er zog sie mit sich, und ihr wurde klar, daß es ihre letzte Gelegenheit war zu schreien. Doch sie brachte es nicht fertig. Wenn Chandos gesund gewesen wäre, hätte sie nicht gezögert. Aber der Schlangenbiß hatte ihn geschwächt, und er könnte getötet werden. Außerdem befand sie sich nicht in Gefahr. Man zwang sie einfach, nach Kansas zurückzukehren, das war alles.
    Bald danach bedauerte sie allerdings ihren Entschluß,
    widerstandslos mitzugehen und nicht nach Chandos zu schreien.

27. KAPITEL

    Pretty Boy Reavis trug seinen Namen zu Recht; er hatte dichtes, silberblondes, gewelltes Haar und dunkelviolette Augen. Er sah unglaublich gut, sogar schön aus. Er war zweiundzwanzig Jahre alt, schlank, ungefähr einen Meter achtzig groß – ein Mann, von dem jede Frau träumt.
    Courtney war von seinem Anblick so beeindruckt, daß sie seine beiden Begleiter zunächst nicht bemerkte. Und Pretty Boy fand sie genauso interessant.
    »Taylor hat gesagt, daß du schön bist, Liebling, aber das war eine Untertreibung.«
    Courtney nahm an, daß er schon längere Zeit keine Frau gesehen hatte, denn sie trug ihren zerknitterten, schmutzigen Reitrock, sowie die weiße Seidenbluse, die nur noch aus Falten bestand, weil Courtney sie gewaschen, aber nicht gebügelt hatte. Ihre ungekämmten Haare hingen ihr bis auf die Taille herab. Und sie hatte sich seit dem Abend, an dem Chandos von der Schlange gebissen worden war, nicht mehr gewaschen.
    »Du reitest mit mir.« Pretty Boy trat vor, um sie von dem Kopfgeldjäger wegzuziehen.
    »Pretty Boy –«
    »Sie reitet mit mir, Evans«, erklärte er scharf.
    Pretty Boy verfügte eindeutig nicht nur über ein schönes Gesicht.
    Jim Evans nahm sich die unmißverständliche Warnung zu Herzen und ließ Courtneys Arm los.
    Sie fragte sich, wer hier eigentlich das Sagen hatte, aber in diesem Augenblick befahl Evans den Männern aufzusitzen, und sie gehorchten. Evans hatte offenbar den Oberbefehl, Pretty Boy aber hatte dennoch widerspruchslos bekommen, was er wollte.
    Pretty Boy wurde gefürchtet. Anscheinend wagte niemand, ihn herauszufordern. Er war vermutlich ein Revolvermann, dem es Spaß machte zu töten.
    Sie wurde auf Pretty Boys Pferd gehoben, dann saß er hinter ihr auf. Erst jetzt bemerkte sie den Mexikaner. Er sah sie genauso gleichgültig an wie bei ihrem ersten Zusammentreffen, und das brachte sie sofort in Wut.
    »Sie lernen wohl nichts aus ihren Fehlern, Romero?« fragte sie spöttisch.
    Er lächelte. »Du bist noch immer voll Feuer, bella, aber du irrst dich, ich lerne.« Er sah zu Jim hinüber, der gerade aufsaß. »Wir haben keine Schüsse gehört, Señor. Was haben Sie mit Chandos getan?«
    »Überhaupt nichts«, erwiderte Jim. »Ich mußte nicht in seine Nähe kommen. Sie war unten am Fluß.«
    »Soll das heißen, daß er nicht einmal weiß, daß wir sie haben?« Die Frage kam von einem Mann mit langem Gesicht und noch längerem Schnauzbart. »Das gefällt mir! Er wird darauf warten, daß sie zurückkommt, und wird vergeblich warten.« Er lachte. »Ein Halbblut ist nie schlau. Es wird eine ganze Weile dauern, bis ihm dämmert, daß sie fort ist.«
    »Sie irren sich«, widersprach Romero. »Meine Amigos und ich haben den Fehler begangen, dieses Halbblut zu unterschätzen. Ich kann erst wieder ruhig schlafen, wenn er tot ist. Und wenn Sie nicht dafür sorgen, dann werde ich es tun.«
    Courtney hätte beinahe aufgeschrien, beherrschte sich aber noch rechtzeitig. Auf diese Weise konnte sie den Mexikaner bestimmt nicht zurückhalten.
    Sie überlegte rasch. »Danke, Romero. Ich habe schon befürchtet, daß Chandos glauben wird, daß ich ertrunken bin, und mich überhaupt nicht suchen wird.«
    »Meint sie es ernst?« fragte Langes Gesicht. Dann wandte er sich direkt an Courtney. »Du willst, daß das Halbblut stirbt?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, erwiderte sie hochmütig. »Chandos ist viel zu schlau, um sich überrumpeln zu lassen. Aber er kann nur erfahren, was aus mir geworden ist, indem er einen von Ihnen sieht.«
    »Du

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