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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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die Ellenbogen, damit sie zu ihm hinaufsehen konnte. »Wäre es nicht viel bequemer, sich hinzulegen?«
    Blakes Mund wurde plötzlich staubtrocken. Gütiger Gott, er wusste, sie sprach über die Sterne, aber sein Verstand hatte einen gefährlichen Weg in düstere Gewässer eingeschlagen. Sie trug ein anderes Paar Hosen und ein Männerhemd, dessen Ärmel bis zu den Ellenbogen aufgekrempelt waren. Ihr Haar war wieder zu einem Zopf geflochten. Eigentlich hätte sie in seinem Innern nichts erregen sollen. Aber seit er sie an diesem Nachmittag berührt hatte, konnte er nicht aufhören, darüber nachzudenken, wie weich sie war und wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Und jetzt, verdammt nochmal, wo sie auf dem Bauch lag, ein paar Knöpfe am Kragen geöffnet, konnte er gerade genug cremefarbene Haut sehen, um ihn zu reizen. Würde die ebenso weich sein, wie ihre Hand es gewesen war?
    »Nun?«
    Er schüttelte den Kopf und räusperte sich. »Nun was?«
    »Ist es nicht bequemer, sich hinzulegen?«
    Er lockerte ein paar seiner eigenen Knöpfe, damit er besser atmen konnte. »Es, äh, kommt darauf an.«
    »Worauf denn?«
    Sein Blick sank wieder auf ihre Brüste hinab. Er hatte sie nie zuvor bemerkt, dank der weiten Hemden, die sie trug, und seiner Gefühle für Alicia, doch er wusste, er würde ihnen gegenüber nie wieder blind sein.
    »Blake?« Nates Stimme erscholl vom Heck herüber. »Bist du beschäftigt?«
    Blake strich sich unschlüssig mit der Hand übers Gesicht. »Nein, ich bin gleich da.«
    »Ruft die Pflicht?«, fragte Alicia.
    Er nickte. »Geht zurück zu Euren Sternen.«
    »Danke, das werde ich.«
    Und ohne weitere Umstände drehte sie sich wieder auf den Rücken und nahm keine Notiz mehr von ihm, so als ob er gar nicht dort gewesen wäre.
    Er schlenderte davon, alles in ihm heißer, als es hätte sein sollen, wenn man bedachte, dass sich die Temperatur doch beträchtlich abgekühlt hatte. Und Blake wusste, und zwar noch bevor er nochmal zu ihr zurücksah, dass er nicht in der Lage sein würde, ebenso leicht keine Notiz mehr von ihr zu nehmen, wie sie es mit ihm getan hatte.

7
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Blake, als er zum Heck zurückkehrte.
    Sein Freund Nate lehnte sich gegen eine Kanone, die Arme vor der Brust verschränkt. »Die Hängematte ist fertig.«
    Blake seufzte. »Wir haben doch darüber gesprochen. Sie ist dort sicherer als beim Rest der Mannschaft.«
    »Da stimme ich dir zu. Aber niemand hat gesagt, dass du nicht bei denen schlafen könntest.«
    »Hast du den Verstand verloren?«, brüllte Blake, senkte dann aber sofort wieder die Stimme. »Ich lass mich doch nicht von jemandem wie ihr aus meiner Kabine schmeißen.«
    »Alle werden annehmen, sie sei deine Geliebte.«
    Weil er sich nicht erinnern konnte, dass Nate jemals mit ihm gestritten hätte, geschweige denn wegen eines Mädchens, stutzte Blake.
    »Dann kann ich es auch nicht ändern, Nate.«
    »Mit ihr in einer Kabine zu schlafen wird ihren guten Ruf beschädigen.«
    »Welchen guten Ruf? Niemand hier kennt sie oder wird sie jemals wiedersehen. Überdies glaube ich nicht, dass ein Mädchen, das als blinder Passagier auf dem Schiff eines Fremden reist, die Sorte Mädchen ist, die sich um ihren guten Ruf sorgt.«
    »Du sagtest, sie wollte deine Hilfe haben.«
    »Ja.«
    »Also geht es bloß darum? Ihr zu helfen?«
    »Ich habe es mir nicht ausgesucht, Nate.«
    »Hm.«
    Blake starrte ihn zornig an. »Was?«
    »Ich habe nichts gesagt. Ich habe einfach nur deine Bemerkung zur Kenntnis genommen.«
    »Nicht ganz. Du hast etwas anderes damit ausgedrückt.«
    Nate lachte. »Hab ich das? Dann bin ich doch mal neugierig, was das sein soll.«
    Ein gleichmäßiges Pochen, den Trommeln der Marine nicht unähnlich, begann hinter Blakes rechtem Auge zu hämmern. Er seufzte tief.
    »Es ist schwer zu entscheiden, wer von euch mich mehr ärgert«, murmelte er.
    »Das wär wohl besser ich«, antwortete Nate. »Ich mach das schließlich schon viel länger.«
    Trotz der Last, die Alicias Anwesenheit seinem Gemüt aufbürdete, lächelte Blake. »Nun, jetzt, da du es erwähnst.«
    Nate betrachtete ihn einen Moment lang prüfend. »Ich hatte schon befürchtet, dass dieses Stirnrunzeln, das du schon den ganzen Tag lang im Gesicht trägst, noch dauerhaft werden würde.«
    »Möglicherweise stimmt das ja.«
    »Doch meine einnehmende Persönlichkeit hat die Situation in Ordnung gebracht?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Schade. Vorhin bei Alicia schien es zu

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