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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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irgendwie unbehaglich, als er erklärte: »Sie denken vermutlich, dass ich mich in etwas einmische, das mich nichts angeht, aber ich habe das Gefühl, als sei es nötig.« Er lächelte schief. »Schließlich könnte man ja sagen, dass wir jetzt quasi verwandt sind, und mir liegt das Wohl der Familie am Herzen.«
    Marcus nickte, er fragte sich, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickeln würde.
    Garrett räusperte sich, er war eindeutig unsicher und nicht überzeugt, wie er anfangen sollte. »Gewöhnlich laufe ich nicht herum und stecke meine Nase in anderer Leute Angelegenheiten«, begann er zögernd, »aber ich möchte nicht versäumen, Sie vor Whitley zu warnen, dem Kerl, der im Dorf im Stag Horn Inn wohnt.«
    Marcus’ Blick wurde scharf. »Und weshalb? Was wissen Sie über Major Whitley?«
    Garrett zupfte an seinem rechten Ohr, in dem der Diamantohrstecker in der Vormittagssonne glitzerte, die ins Zimmer schien. »Letzte Nacht, nach der Abendgesellschaft Ihrer Mutter, bin ich noch ins Dorf geritten, um mich ein wenig zu amüsieren.« Er grinste. »Ich fürchte, ich finde das Landleben etwas eintönig. Jedenfalls wollte ich nicht alleine trinken, daher bin ich im Stag Horn eingekehrt, wollte ein oder zwei Ale trinken, ehe ich eine … äh … Dame aufsuche, die ich von Zeit zu Zeit sehe, wenn ich zu Hause bin.« Er lächelte reuig. »Im Schankraum war eine gesellige Runde, und wie es manchmal so geht, bin ich geblieben und nicht weiter zu ihrem Haus gegangen.« Nachdenklich geworden fuhr er fort: »Es muss so gegen vier Uhr morgens gewesen sein, ich hatte gerade beschlossen, mich auf den Heimweg zu machen, als es einen großen Aufruhr gab und Whitley in den Gasthof gestolpert kam. Er war in einem entsetzlichen Zustand, übel zugerichtet, seine Kleider waren nass und hingen nur noch in Fetzen an ihm; sein Gesicht war voller blauer Flecken, und er zeterte, er sei von einem Verrückten überfallen und beraubt worden, der versucht habe, ihn zu ertränken.«
    Um Marcus’ Lippen zuckte es, aber sein Gesicht war ein Bild besorgten Mitgefühls, als er bemerkte: »Wie entsetzlich! Der arme Kerl.«
    »Hm, ja, es war schrecklich, besonders da so etwas hier in der Gegend gewöhnlich nicht geschieht«, erwiderte Garrett langsam, dem das Zucken um Marcus’ Lippen nicht entgangen war. »Nachdem Keating ihm eine warme Decke hatte holen lassen, in die Whitley sich wickeln konnte, und ihm einen großzügigen Brandy serviert hatte, hatte der Major einiges zu erzählen. Er hat behauptet, er habe sich auf dem Heimritt von dem Besuch bei einer Freundin, wie er betonte, deren Identität er aber nicht preisgeben wollte, befunden, als er aus dem Hinterhalt angegriffen wurde. Der Räuber habe sich jedoch nicht damit begnügt, ihn seiner Börse zu berauben, sondern habe ihm auch die Kleider zerschlitzt, sodass er praktisch nackt gewesen sei, ehe er versucht habe, ihn zu ertränken. Er war eher vage in seiner Beschreibung des Tatortes, hatte aber keine Schwierigkeiten, sich an das eine oder andere Detail zu erinnern.« Garrett schnitt eine Grimasse. »Vielleicht gehe ich mit dem armen Kerl zu hart ins Gericht. Er hatte schließlich eine furchtbare Nacht. Jedenfalls, nachdem der Räuber von ihm abgelassen hatte, waren seine Prüfungen noch nicht zu Ende. Ohne sein Wissen hat dieser ruchlose Schurke auch noch den Sattelgurt angeschnitten, sodass er ein paar Meilen vom Tatort des Überfalls entfernt vom Pferd gefallen ist, als der Gurt gerissen ist. Sein Pferd ist natürlich zum Stall zurückgaloppiert, sodass er nun in seinen kaputten Stiefeln zu Fuß, verletzt und tropfnass zum Gasthof weiterlaufen musste.«
    »Was für ein bedauerlicher Vorfall!«, erklärte Marcus mit - wie er hoffte - einer überzeugenden Zurschaustellung von Mitgefühl, um jedem Verdacht zu entgehen, etwas mit Whitleys Missgeschick zu tun zu haben, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, weshalb Garrett auf die Idee kommen sollte. »Ich bin sicher, dass Whitley nun mit dem Gedanken spielt, so schnell wie möglich nach London zurückzukehren.«
    »Nein, tut er nicht«, widersprach Garrett, der Marcus unverwandt musterte. »Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, die Menge sich zerstreut hatte und er allein dasaß, habe ich mich in der Hoffnung, mehr herauszufinden, zu ihm an den Kamin gesellt.«
    »Und? Waren Sie erfolgreich?«, erkundigte sich Marcus in gelangweiltem Ton.
    Garretts Lippen wurden schmal. »Niemand sonst war mehr da, weswegen er

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