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Sturm der Herzen

Sturm der Herzen

Titel: Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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und die Knie weich. Und es war dieser Mann - dieser leidenschaftliche, fordernde Mann, den er sorgfältig vor der Welt verbarg -, der ihren Puls rasen und ihr Herz laut pochen ließ. Sie konnte kaum erwarten, was kommen würde.
    Die ersten leichten Regentropfen fielen, und Marcus blieb jäh stehen. Als es immer mehr wurden, erklärte er leise: »Nun, das beendet alle Pläne einer romantischen Verführung im Mondschein, die ich für heute Abend eigentlich ersonnen hatte.« Er schaute sie an, wollte eine flapsige Bemerkung machen, aber alle zusammenhängenden Gedanken zerstoben, als sein Blick an ihren leicht geöffneten Lippen hängen blieb.
    Da er genau wusste, wohin es führen würde, wenn er sie berührte, bezwang er den primitiven Drang, den er schon den ganzen Abend über eisern unter Kontrolle hielt. Dabei war das Verlangen beinahe unwiderstehlich, sie in seine Arme zu ziehen und sich der Leidenschaft hinzugeben, aber schließlich gelang es ihm, sich abzuwenden. Er hatte kaum einen Schritt zur Seite gemacht, als ein Schuss die Nacht zerriss und er an seiner rechten Wange von herumfliegenden Holzsplittern getroffen wurde, während die Kugel sich in den Baumstamm einer hohen Buche nur wenige Zoll neben seinem Kopf bohrte.

12

    M arcus’ erster Gedanke galt Isabel, er stürzte sich auf sie, riss sie mit sich zu Boden und schützte sie mit seinem Körper. Eine Sekunde lagen sie wie erstarrt da, beide atmeten schwer und lauschten angestrengt. Beide hatten sie es gehört: das unverwechselbare Geräusch eines großen Körpers, der sich durchs Unterholz schlägt. Keiner von beiden zweifelte daran, dass es derjenige war, der den Schuss abgegeben hatte, den Schuss, der schrecklich knapp Marcus verpasst hatte, der sein Leben hätte beenden können.
    Isabel kämpfte ihre Arme frei, versuchte Marcus von sich zu schieben. »Geh von mir herunter, du großer Ochse«, zischte sie ungeduldig. »Wer auch immer auf dich geschossen hat, entkommt gerade.«
    Marcus rollte sich zur Seite und stand auf, aber ehe er Isabel auf die Füße helfen konnte, sprang sie schon auf und lief in den Wald, sie verfolgte wutentbrannt den Schützen. Mit zwei Sätzen hatte er sie eingeholt, fasste sie am Arm, sodass sie jäh stehen blieb. »Was, zur Hölle, tust du da? Versuchst du, dich umzubringen?«
    Ohne sich um den Regen zu kümmern, der nun ernsthaft zu fallen begann, oder den böigen Wind, den das aufziehende Unwetter mit sich brachte, wischte sich Isabel eine tropfnasse Locke aus der Stirn und fixierte ihn erbittert. »Ich versuche«, erklärte sie mit besonders deutlich artikulierten Worten, »herauszufinden, wer den Schuss abgegeben hat. Du hingegen stehst mir dabei offensichtlich im Wege.«
    »Und du«, erwiderte er ebenso klar und deutlich wie sie, »bist zu hitzköpfig und handelst daher unüberlegt.« Er holte tief Luft, beherrschte sich mit Mühe; er sorgte sich vor allem um Isabels Sicherheit, aber er war auch erzürnt über die Dreistigkeit des Angriffs. Als er sicher sein konnte, dass er sich wieder in der Gewalt hatte, erkundigte er sich mit etwas mehr als nur milder Neugier: »Was hattest du vor, mit ihm zu machen, wenn du ihn erwischt hättest? Ihn beißen?«
    So wütend, dass sie ernsthaft in Erwägung zog, ihn zu beißen, wirbelte sie herum und starrte mit vor der Brust verschränkten Armen in die Dunkelheit. Die Geräusche des durch den Wald fliehenden Angreifers waren verstummt, aber in einiger Entfernung war über den rauschenden Regen und den Wind in den Bäumen hinweg schwach Hufschlag zu vernehmen, als ein Pferd davongaloppierte. »Du hast ihn entkommen lassen«, stieß sie wütend hervor, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte in Richtung Haus davon.
    Mit finster zusammengezogenen Brauen folgte Marcus ihr langsamer. Der Angreifer konnte nur Whitley gewesen sein, aber zum Teufel, was dachte der Kerl sich? Whitley hätte ihn leicht verfehlen und am Ende Isabel verletzen oder gar töten können. Etwas Kaltes, Unnachgiebiges senkte sich in seine Brust, wenn er daran dachte. Ihn anzugreifen, das war eine Sache, aber Isabel dabei in Gefahr zu bringen, das war etwas völlig anderes. Er verzog seine Lippen, holte sie ein, als sie gerade die Stufen emporstieg und das Haus betreten wollte.
    Mit besorgter Miene, eine Laterne in einer Hand, erwartete Thompson sie an der Tür. George und Daniel, die dicht hinter ihm standen, zeigten ganz ähnliche Mienen und hielten ebenfalls Laternen. Als sie Isabel und Marcus aus dem Regen

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