Sturm der Leidenschaft: Er suchte einen verborgenen Schatz - und fand die Liebe seines Lebens (German Edition)
kleinerer, muskulöserer Krieger, der neben dem Scheich stand, beäugte sie mit unverhohlener Neugier. Seine weißen Zähne blitzten in der Sonne, als er Graham verlegen zulächelte. Graham stellte ihn als Ramses vor.
»Endlich hast du dir eine Frau genommen, mein Freund – und noch dazu eine äußerst charmante!« Der kleinere Krieger verneigte sich vor Jillian. In seinen außergewöhnlichen Bernsteinaugen funkelte es schelmisch. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Mylady!«
»Gnaden«, korrigierte Graham.
Ramses sah ihn verwundert an. »Ich dachte, ihr Name sei Jillian.«
»Ist er auch. Sie ist meine Herzogin. Also ist die richtige Anrede ›Euer Gnaden‹, für sie wie für mich.«
»Mein Freund, du bist alles andere als gnädig.«
»Es ist ein englischer Titel.« Grahams Mundwinkel zuckten amüsiert. »Ich habe die Regeln nicht gemacht.«
Ramses wandte sich wieder zu Jillian. »Es ist mir eine große Ehre, Eure höchst gnädige Mylady Herzogin.«
Jillian lächelte, als Ramses ihr zuzwinkerte.
»Nun, dann sollten wir Eure herzögliche Gnaden besser ins Lager geleiten. Sobald ihr euch in eurer Unterkunft eingerichtet habt, solltest du deine Lady Elizabeth und Katherine vorstellen. Sie werden hingerissen sein, mit einer gnadenvoll gnädigen englischen Herzogin zu sprechen.«
Die Krieger brachten sie zu einem geräumigen Zelt, dessen Boden mit weichen Teppichen ausgelegt war, auf denen niedrige Tische standen. Der Schlafbereich war durch einen dichten Vorhang vom Hauptraum des Zelts abgetrennt. Ein richtiges Bett – niedrig, aber recht bequem, wie Jillian feststellte, als sie sich daraufsetzte – dominierte den Schlafraum. Während sie sich interessiert umsah, bemerkte sie plötzlich erschrocken, dass Graham sich hastig vollständig entkleidete. Dann kramte er in ihrer Reisetruhe, aus der er eine dunkelblaue Gewandung hervorholte, die genau wie die der Krieger aussah.
»Wenn ich zu Besuch komme, trage ich das Binish «, erklärte er ihr. »Die Khamsin betrachten mich als ihren Bruder und haben sogar einen arabischen Namen für mich: Rashid.« Kaum hatte er sich die anderen Sachen angezogen, holte er ein langes, tödlich aussehendes Schwert aus der Truhe und steckte es in eine Lederscheide, die an seinem Gürtel baumelte. Als Nächstes steckte er sich noch einen geschwungenen Dolch ein.
In der unbekannten Aufmachung wirkte er geradezu gefährlich – und sehr fremd. Dennoch rang Jillian sich ein tapferes Lächeln ab.
»Nun ja, andere Länder, andere Sitten, nicht wahr?«, sagte sie. »Soll ich mich jetzt so kleiden wie die Frauen hier?«
»Nein, du siehst perfekt aus, wie du bist.«
»Aber ich sollte mich passender für die Wüste kleiden, wenn wir uns auf die Suche nach dem Schatz machen.« Sie zupfte an ihren Röcken.
Graham sah sie so ungerührt an, dass sie unweigerlich misstrauisch wurde.
»Es sei denn, du hast gar nicht vor, mich mitzunehmen. Deshalb wolltest du erst hierher! Weil du mich bei deinen Freunden lassen willst.«
Der Herzog seufzte. »Jillian, es ist zu gefährlich für dich, quer durch die Wüste zu ziehen. Da draußen lauern zahlreiche Gefahren, und selbst die härtesten Männer können dort den Tod finden.«
»Graham …«
»Wir sprechen später darüber«, fiel er ihr streng ins Wort. Wieder verschloss er sich, und Jillian wusste, dass er nicht mit sich reden lassen würde. Er legte ihr sanft die Hand auf den Rücken und führte sie aus dem Zelt.
Auf dem Weg durch das Lager wurden sie von allen Seiten neugierig beäugt. Jillian hatte Mühe, ruhig zu atmen, fühlte sich allerdings schon viel besser, als Graham ihre Hand nahm und sie zärtlich drückte.
Sie gingen zu einem knorpeligen Baum, dessen hohe Zweige mit großen Dornen gespickt waren. Eine blonde und eine brünette Frau saßen im Schatten des Baumes, redeten und lachten. Bei ihnen lag ein schlafendes Baby, das in Tücher gewickelt war. Kleinkinder spielten in der Nähe, dunkelhaarige Zwillinge, die etwa zwei Jahre alt sein mussten, und ein hellblonder, dunkeläugiger Junge, der ungefähr ein Jahr älter war. Die Frauen blickten auf. Graham machte sie lächelnd bekannt. Die Blonde war Elizabeth, die amerikanische Frau des Scheichs. Die grünäugige Brünette war Ramses’ englische Frau Katherine.
»Was hältst du davon, wenn du dich zu ihnen setzt und ihr euch ein wenig besser kennenlernt? Jabari, Ramses und ich haben einiges zu bereden.«
Er wollte sie loswerden, aber da sie die beiden Frauen
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