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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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finden können - aber Jennings würde die Nachricht lesen und im Schutz der Dunkelheit zu ihm kommen.
    Malcolms Blick wanderte zu Lady Conninghams Einladung hinauf. Da die Suche nach seinem Handlanger ihn daran gehindert hatte, heute Morgen in die Kirche zu gehen, hatte er einen Boten nach Morwellan Park geschickt, der mit der Antwort zurückgekehrt war, dass Sarah bereits wieder auf den Beinen sei.
    Also würde sie der Dinnereinladung ihrer Mutter Folge leisten, und er wollte unbedingt mit eigenen Augen sehen, dass ihr von Jennings’ Übereifer keine Schäden bleiben würden. Dieser Impuls war ihm fremd, von einem Gefühl ausgelöst, das er nicht verstand. Er empfand für Sarah nicht das Gleiche wie Charlie, aber er bewunderte und respektierte sie in einer Weise wie noch keine Frau zuvor. Doch er war ihr nicht nur wohlgesinnt - er wollte sie und Charlie glücklich wissen.
    Und wenn es nach ihm ging, dann würden sie es werden.
    Malcolm stand auf. Jennings würde nicht vor Mitternacht auftauchen, also sprach nichts dagegen, den Abend in erlesener Gesellschaft zu verbringen, sich zu vergewissern, dass es Sarah gut ging, und Charlie, falls sich die Gelegenheit ergab, unauffällig darauf hinzulenken, anzunehmen und wertzuschätzen, was seine Frau ihm schenken wollte.
    Ob seiner Rolle als »Erzieher« selbstironisch lächelnd, ging er nach oben, um sich umzukleiden.
    Charlie schaute im Speisezimmer von Conningham Manor über die Tafel und dankte seinem Schöpfer. Sarah, die ihm gegenübersaß, war, abgesehen von einem gelegentlichen Mundwinkelzucken, wenn sie sich ungeschickt bewegte oder unabsichtlich etwas mit dem Rücken streifte, nichts mehr von ihrer Verletzung anzumerken.
    Er hatte den ganzen Tag mit sich kämpfen müssen. Am liebsten hätte er sie wie ein rohes Ei behandelt, aber er wusste, dass ihr das unangenehm wäre. Obwohl sie seine besorgten Fragen lächelnd beantwortet hatte, machte sie ihm klar, dass sie sich so gut wie wiederhergestellt fühlte.
    Der Glanz ihrer Augen, die rosigen Wangen und das melodische Lachen über etwas, das der neben ihr sitzende Malcolm gerade zu ihr gesagt hatte, beruhigten Charlie in einem Maße, das sich nicht mit Worten beschreiben ließ.
    Trotz ihrer Unterhaltung mit Mr Sinclair war Sarah sich Charlies Aufmerksamkeit bewusst, die er ihr, seit er sie gestern im kleinen Salon von Conningham Manor vorgefunden hatte, treusorgend widmete. Heute früh hatte er erst gestattet, sie zu wecken, als es Zeit wurde, dass sie sich für die Kirche ankleidete. Er hatte - zu Recht - angenommen, dass sie den Gottesdienst nicht würde versäumen wollen, um keinen Anlass zu Spekulationen ob ihres Fernbleibens zu geben, doch nach dem Kirchgang hatte er sie geradewegs zur Kutsche geleitet, weil er glaubte, das übliche Herumschlendern und Herumstehen vor dem Gotteshaus würde sie zu viel Kraft kosten.
    Obwohl sie sich für das Geplauder gewappnet hatte, war sie in der Tat erleichtert gewesen, dass ihr die Anstrengung erspart blieb. Als sie später zu Hause darauf beharrte, sich kräftig genug zu fühlen, hatte er zwar zugestimmt, einen Stallburschen nach Conningham Manor zu schicken und ihre Mutter über ihre Entscheidung, an dem Dinner teilzunehmen, in Kenntnis setzen zu lassen, jedoch darauf bestanden, dass sie bis dahin ruhte. Er hatte einen Packen Berichte und Zeitungen aus der Bibliothek geholt und sich in Sarahs Wohnzimmer in seinen gewohnten Armlehnstuhl gesetzt, während sie auf der Chaiselongue ein Schläfchen machte.
    Nach einem leichten Mittagessen, das Crisp ihnen servierte, hatte Sarah wieder geschlafen, bis es Zeit war, sich ausgehfertig zu machen.
    Auf der Kutschfahrt war Charlie ungeniert fürsorglich gewesen. Als sie Conningham Manor erreichten, erklärte Sarah ihm, dass sie die Besorgnis ihrer Mutter mindern wollte, denn das Letzte, wonach ihr jetzt der Sinn stand, da Charlie endlich entspannt mit ihr umzugehen begann, war, von ihrer Mutter und ihren Schwestern umhegt zu werden. Sie wollte keine Sekunde seiner neuen Offenheit versäumen. Ihm so viel Gelegenheit geben, sich darin zu üben, wie möglich. Schon bald würden sie sich nach London begeben und sich für die Dauer der Saison zusammen mit Serena und Augusta in Morwellan House aufhalten - dann wäre Gelegenheit genug, anderen Menschen Zutritt zu ihrem gemeinsamen Leben zu gewähren.
    Bis dahin wollte sie sich darauf konzentrieren, ihrer beider Leben miteinander zu verschmelzen, und wie es schien, war er darin einer Meinung

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