Sturm der Verfuehrung
richtig.
Männer versuchten, Wasser auf das Dach zu schütten, aber es war zu hoch. Es blieb ihnen nur, die Wände zu bespritzen und zu beten. Andere bemühten sich zu verhindern, dass das Feuer, das durch Mittel- und Südflügel toste, auf das Hauptgebäude Übergriff. Mit seinen Steinmauern und dem Schieferdach war es bisher noch intakt.
Der Rauch wurde dichter. Charlie kam an Männern aus Crowcombe vorbei, die als Erste zu Hilfe gekommen waren. Mit Decken und Säcken bewaffnet, versuchten viele, die Flammen niederzuschlagen, während andere mit Eimern und Kübeln hin und her eilten und das Wasser hochschleuderten, so weit sie konnten.
Chaos, Verwirrung und Panik regierten. Die Männer von Conningham Manor suchten sich ihrerseits Eimer und Säcke. Charlie wies sie an, sich auf die Nahtstellen zu konzentrieren, wo Flügel und Haupthaus aneinanderstießen. »Der Rest dieser beiden Flügel ist verloren - wir können sie nicht retten.« Hustend zeigte er auf das Hauptgebäude. »Jetzt können wir nur noch hoffen, wenigstens das zu retten.« Er lief am Südflügel entlang, packte sich die Männer, schrie und deutete, bis sie begriffen.
Barnaby beugte sich zu ihm und überbrüllte das Feuer: »Ich übernehme den Mittelflügel.« Noch bevor Charlie nicken konnte, war er weg.
Charlie bahnte sich den Weg zum Brunnen, aus dem Kennett Wasser heraufholte, so schnell er konnte.
»Gottlob löscht Salzwasser ebenso gut wie Süßwasser.« Kennett zog den Eimer hoch und kippte den Inhalt in einen bereitstehenden Kübel, ließ den Eimer wieder ins Wasser hinunter, und so ging es weiter, unablässig, unermüdlich.
Charlie entdeckte den Stallmeister von Conningham Manor. »Jessup - holen Sie ein paar Ihrer kräftigsten Männer. Sie sollen sich am Brunnen abwechseln.«
»Wird gemacht, Sir.« Jessup deutete auf einen muskulösen Stallburschen. »Miller, du übernimmst. Ich schicke dir zwei der Gärtner zur Unterstützung, sobald sie da sind.«
Charlie packte Kennett bei der Schulter. »Sie kennen das Gebäude am besten. Wir müssen verhindern, dass das Feuer aufs Haupthaus übergreift - und den Nordflügel retten, wenn möglich.«
Kennett folgte mit den Augen Charlies ausgestrecktem Arm, hustete und nickte. »Richtig.«
»Die Leute am Süd- und Mittelflügel wissen schon Bescheid.« Charlie hustete und schrie: »Schnappen Sie sich jeden Mann, der Ihnen über den Weg läuft, und konzentrieren sie sich auf die Rettung dieser Gebäudeteile!«
Kennett nickte und entfernte sich. Nach ein paar Metern hatte ihn der Rauch verschluckt.
Charlie tauchte sein Taschentuch in einen vorbeikommenden Wassereimer, wrang es aus, band es sich vor Mund und Nase und stürzte sich wieder in den Kampf gegen das Feuer.
Es war eine Szene wie aus einem Albtraum. Die beiden riesigen, alten Flügel brannten lichterloh, grellorange- und dunkelrote Flammen schlugen empor, schwarzgraue, erstickende Rauchwolken stiegen auf. Stoßweise schlug Flitze aus den leeren Fensterhöhlen, versengend, verkohlend. Das Feuer war wie ein lebendiges Wesen, drang brüllend und gefräßig immer weiter vor.
Charlie begann am Südflügel und durchforstete die Reihen der Helfer nach Kindern. Er hatte sie im Vorbeigehen bemerkt, kleine, schmächtige Gestalten, die verzweifelt das einzige Heim zu retten versuchten, das sie kannten.
Als er Maggs entdeckte und ihn aufforderte, seinen Eimer jemand anders zu überlassen und sich zu den anderen auf den Vorplatz zu gesellen, schüttelte der Junge den Kopf. »Ich will helfen!« Als Charlie die Stirn runzelte und protestieren wollte, rief Maggs: »Wir wollen alle helfen! Wir müssen helfen!«
Charlie las in dem Blick des Halbwüchsigen mit dem rußverschmierten Gesicht und den versengten Brauen Verzweiflung und Flehen - und er ließ sich erweichen. »Also gut.« Er packte Maggs bei der Schulter, nahm ihm den Eimer aus der Hand und gab ihn einem vorbeikommenden Mann. Dann beugte er sich zu dem Jungen hinunter, um nicht so schreien zu müssen, und sagte dicht an seinem Ohr: »Du bekommst jetzt eine Aufgabe. Sammle alle Jungen ein, die helfen. Die über zwölf dürfen bleiben - alle anderen melden sich auf dem Vorplatz bei der Countess.«
Charlie entdeckte eine Gestalt mit tanzenden Zöpfen im Rauch und fluchte. »Wer ist das älteste Mädchen?«
»Ginny.« Maggs hustete.
»Ist sie auch unter den Helfern?«
Der Junge nickte. »Ich habe sie vorhin am Brunnen gesehen.«
»Such sie. Sag ihr, sie soll die Mädchen einsammeln - alle!
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