Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Südflügel entlang. Er sah nach den Pferden, stellte fest, dass jemand sie weiter weggebracht und auf dem Feld angepflockt hatte, und gesellte sich wieder zu Barnaby. Gemeinsam bewegten sie sich um das Inferno herum und sammelten alle Helfer ein, wobei sie auch nach Versprengten Ausschau hielten.
    Mehrfaches lautes Krachen zeigte das Bersten von Balken im Südflügel an, und dann stürzte ein Teil des Daches ein. Funken stiegen auf, wurden von den Flammen verschlungen.
    Das Feuer war ein Untier, und es hatte sie besiegt.
    Charlie und Barnaby mussten Kennett regelrecht vom Nordflügel wegzerren. Erst als Charlie ihn anschrie: »Wir können ihn nicht retten!«, gab er nach.
    Am vorderen Ende des Nordflügels angelangt, drehte Charlie sich um und spähte mit zusammengekniffenen Augen in den Rauch. Er konnte keine Bewegung darin erkennen - offenbar hatten sie alle herausgeholt. Er lief los und holte Barnaby und Kennett ein, als die beiden über den Vorplatz auf die Menschen zugingen, die jenseits davon warteten.
    Aus dem Dorf waren Frauen gekommen, um sich um die Kinder zu kümmern und sie zu beruhigen.
    Charlie dachte daran, wie angsterfüllt die armen Waisen sein mussten, und das Herz wurde im schwer. Auf der Suche nach Sarah ging er langsam am Rand des Vorplatzes entlang, und plötzlich trat sie ein Stück vor ihm aus der vordersten Reihe. Voller Angst starrte sie auf das Haus, dann drehte sie sich zur Seite und sah ihn. Sie raffte die Röcke und kam auf ihn zugerannt. »Wir vermissen zwei Säuglinge und Quince!«
    Atemlos packte sie ihn beim Arm. »Ich sah sie vorhin ein paar von den Kleinen herausbringen - sie sagte, sie brauche keine Hilfe -, aber wir haben hier nur vier! Sie hat sie verschiedenen Frauen übergeben, und die dachten, die restlichen wären bei anderen, doch das sind sie nicht, und Quince hat schon eine ganze Weile keiner mehr gesehen.«
    Charlie schaute zum Hauptgebäude hinüber, hinter dem der Feuerschein zusehends höher stieg.
    »Oh, nein!«, schrie Sarah. »Schau!«
    Sie deutete auf das nördlichste Dachfenster, hinter dessen dicken Glasscheiben eine schattenhafte Gestalt offenbar bemüht war, den unteren Flügel hochzuheben.
    Katy trat zu ihnen. »Das wird sie nicht schaffen - nicht mit dem gebrochenen Arm.«
    Joseph kam angelaufen. »Die Treppe zur Mansarde wird nicht mehr begehbar sein«, keuchte er. »Sie führt doch an der Wand entlang, an die der Südflügel grenzt!«
    Charlie fuhr zu Kennett herum, der wie betäubt neben ihm stand, packte ihn bei der Schulter und rüttelte ihn wach. »Wir brauchen die Leitern, Mann! Wo sind sie?«
    Kennett starrte ihn mit nacktem Entsetzen in den Augen an. »Sie waren in den Innenhöfen.« Er schluckte. »Sind alle verbrannt.«
    Barnaby erschien. »Ich habe mich erkundigt - niemand hat eine Leiter dabei. Zwei Stallknechte vom Wirtshaus in Crowcombe reiten hinunter, um eine zu holen.«
    Alle schauten wieder zum Haus hinüber, wo die Gestalt noch immer mit dem Schiebefenster kämpfte. Dicke Rauchwolken stiegen hinter dem Dach auf und wälzten sich darüber hinweg nach vorne.
    »Wir können nicht warten.« Charlie befreite sich aus Sarahs Griff und rannte über den Vorplatz.
    Als er den Eingang erreichte, wusste er, was er zu tun hatte. Quince hatte ihn kommen sehen, und er hatte sie zu dem Fenster über dem Vordach gewinkt.
    Neben dem Eingang war ein Spalier angebracht. Charlie hoffte inständig, dass die leichte Konstruktion sein Gewicht aushalten würde. Vorsichtig begann er zu klettern. Als er die Latten nachgeben spürte, stieß er sich, die Arme in die Höhe reckend, ab, bekam den Rand des schmalen Vordachs zu fassen und zog sich hoch.
    Barnaby hatte ihn beobachtet. Als Charlie sich rittlings auf das kleine Vordach setzte, rief er ihm zu: »Versuch nicht, die Scheiben einzuschlagen - sie sind zu klein, und das Glas ist zu dick! Du musst den unteren Flügel des Fensters hochschieben.«
    Charlie stand langsam auf und balancierte auf dem First des Vordachs zur Hauswand, lehnte sich mit der Brust dagegen und streckte die Arme nach oben. Es gelang ihm, die Finger unter die Fensterkante zu zwängen. All seine Kraft bündelnd, schaffte er es, den verklemmten Flügel so weit nach oben zu drücken, dass Quince in den Spalt greifen und das Fenster anheben konnte.
    Sie atmete tief die Luft ein, die plötzlich zu ihr in die Mansarde drang. »Gott sei Dank! Einen Moment - ich hole die Kinder!«
    »Nein - warten Sie.« Charlie packte mit beiden Händen den

Weitere Kostenlose Bücher