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Sturm der Verfuehrung

Titel: Sturm der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erster Linie musste er - und Sarah - an das Wohl der Kinder denken.
    Langsam erhob er sich und half ihr auf die Füße, schaute, ihre Hand haltend, in ihr rußverschmiertes Gesicht hinunter und sagte: »Wir werden es wieder aufbauen.«
    Sie lächelte mit verschleierten Augen zu ihm auf, blinzelte ein paarmal und nickte dann. »Aber wir werden es besser machen. Kein Reet.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »In der Tat. Kein Reet.«
    »Ich sage mir ständig, dass wir nichts wirklich Bedeutsames verloren haben, nichts, was nicht ersetzt werden könnte - aber für die Kinder gilt das nicht. Sie haben auch noch das Wenige verloren, was sie besaßen.«
    Nach kurzem Überlegen erwiderte er: »Wir können ihnen ihre Erinnerungsstücke nicht wiedergeben - aber wir können ihnen neue Erinnerungen geben. Schönere Erinnerungen.« Das Lächeln, das Sarah ihm jetzt schenkte, glich schon beinahe dem, das er kannte. Er hielt ihren Blick fest. »Wie viele Kinder sind es, und wie viele Gruppen sollen wir daraus machen?«
    Sarah öffnete den Mund, um zu antworten, zögerte und sagte dann: »Lass uns Katy und die anderen suchen - wir sollten das gemeinsam entscheiden.«
    Charlie nickte, und sie machten sich in der Menge auf die Suche, ließen keinen Zweifel an ihrer Absicht, nach vorne zu blicken und die anstehenden Probleme in Angriff zu nehmen und sich nicht länger mit dem großen Verlust zu beschäftigen. Anstatt das Feuer weiter zu bekämpfen, machten sie sich die Wärme und das Licht zunutze, die es spendete, als sie mit dem Personal des Waisenhauses und den vielen Menschen, die zu Hilfe gekommen waren, die Kinder zusammenholten.
    Maggs und Ginny erschienen, warteten geduldig, bis Sarah und Charlie in ihre Richtung blickten.
    »Dürfen wir unsere Sachen holen gehen, Miss?«, fragte das Mädchen.
    Sarah versuchte zu lächeln, doch ihr Herz ließ es nicht zu. »Es tut mir leid, Ginny.« Sie legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens und deutete mit der anderen auf das zerstörte Farmhaus. »Ich fürchte, es ist nichts mehr da.«
    Maggs versetzte Ginny einen Rippenstoß. »Das hat sie nicht gemeint. Wir haben, so viel wir konnten, hinten beim Hügel versteckt, bevor das Feuer richtig brannte.« Er schlug die Augen nieder und trat unbehaglich von einem Bein aufs andere. »Wir sollten alle helfen, aber ein paar von uns haben schon mal einen Brand erlebt, und wir wollten nicht alles verlieren. Also brachten die Kleineren, während wir Großen halfen, ihre und unsere Sachen in Sicherheit.« Er machte eine Kopfbewegung Richtung Hügel. »Wir müssen sie nur wieder holen. Es tut uns leid, dass wir nicht mehr geholfen haben, aber ...«
    Schuldbewusstsein schnürte ihm die Kehle zu, und er wagte nicht hochzuschauen.
    Charlie schlug ihm leicht auf die Schulter. »Was ihr getan habt, war sehr klug.« Er wechselte einen Blick mit Sarah. »Ich bin überzeugt, dass niemand, am allerwenigsten das Personal des Waisenhauses, euch vorwerfen wird, dass ihr euren Besitz gerettet habt. Wir alle haben unser Bestes getan, nur war das diesmal nicht genug.«
    Jetzt schaute Maggs doch auf - um zu sehen, ob Charlie ernst meinte, was er sagte. »Dann dürfen wir unsere Sachen jetzt holen?«
    »Warte einen Moment - vielleicht können wir es euch ein wenig leichter machen.« Charlie ließ den Blick wandern und winkte Barnaby zu sich. Nach kurzer Beratung zog dieser mit einigen anderen Männern den Lastkarren des Waisenhauses in gebotenem Abstand von dem noch immer brennenden Gebäude zu dem im Dunkeln liegenden Hügel. Die älteren Kinder begleiteten sie, viele von ihnen mit Laternen, damit sie ihre Schätze finden könnten. Die Kleineren hatten ihre Sachen hingebracht - jetzt revanchierten die Größeren sich bei ihnen dafür.
    »Wenigstens ein kleiner Trost.« Sarah wandte sich Katy zu. Gemeinsam mit dem Personal hatte sie entschieden, welche Kinder zu welchen Gruppen zusammengefasst würden und wer die Aufsicht führen sollte. Als sie Charlies und Sarahs Vorschläge für die Unterbringung hörten, waren die Leute sichtlich erleichtert.
    »Dann sind wir uns also einig«, sagte Sarah. »Die Älteren sind am besten auf Casleigh aufgehoben. Mr Cynster und Lady Alathea haben Erfahrung mit Kindern, und außerdem können wir Joseph und Lily mitschicken. Wir sollten den Unterricht und Tagesablauf möglichst wie gewohnt gestalten.« Die kleineren Kinder würden nach Conningham Manor kommen, wo Sarahs Mutter, ihre Schwestern und Twitters Jeannie und Jim dabei

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