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Sturmbringer

Sturmbringer

Titel: Sturmbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Welt ohne Zauberei...?«
    »Nicht ganz frei von Zauberei, doch Chaos und Zauberei werden die Welt der Zukunft nicht so sehr beherrschen wie diese Welt.«
    »Dann ist das durchaus ein lohnendes Ziel, Sepiriz«, sagte Elric beinahe erleichtert. »Aber welche Rolle spielen die Runenklingen im großen Plan?«
    »Sie haben zwei Funktionen. Zum einen sollen sie diese Welt von den übermächtigen Kräften des Bösen befreien.«
    »Aber sie sind doch ebenfalls böse!«
    »Durchaus. Doch um einem großen Übel zu begegnen, muß man ein großes Übel einsetzen.
    Es wird der Tag kommen, da die Kräfte des Guten jene des Bösen überwinden können. Dazu sind sie noch nicht stark genug. Und danach müssen wir streben, das hatte ich dir schon gesagt.«
    »Und der zweite Zweck der Klingen?«
    »Das ist ihre höchste Zweckbestimmung -dein Geschick. Jetzt kann ich dir mehr darüber sagen. Jetzt muß ich dir sogar davon berichten, sonst würde ich zulassen, daß du deinem Schicksal ahnungslos entgegentrittst.«
    »Dann sag es mir«, forderte Elric ungeduldig.
    »Ihr höchster Zweck ist es, diese Welt zu vernichten!«
    Elric stand auf. »O nein, Sepiriz. Das kann ich nicht glauben. Soll mir ein solches Verbrechen auf dem Gewissen lasten?«
    »Das ist kein Verbrechen, es liegt in der Natur der Dinge. Das Zeitalter des Strahlenden Reiches, selbst das der Jungen Königreiche, nähert sich seinem Ende. Das Chaos formte die Erde, und äonenlang hat auch das Chaos regiert. Die Menschen wurden geschaffen, um dieser Herrschaft ein Ende zu machen.«
    »Aber meine Vorfahren haben die Mächte des Chaos angebetet. Mein Schutzdämon Arioch ist ein Herzog der Hölle, einer der größten Lords des Chaos!«
    »Richtig. Du und deine Vorfahren, ihr wart ja auch keine echten Menschen, sondern ein Zwischentyp, der mit einer bestimmten Absicht geschaffen worden war. Ihr begreift das Chaos, wie kein richtiger Mensch es jemals verstehen könnte. Ihr könnt die Kräfte des Chaos steuern wie kein echter Mensch es je vermöchte. Und als Manifestation des Ewigen Helden kannst du die Kräfte des Chaos schwächen - denn du kennst die Eigenschaften des Chaos. Und du hast sie geschwächt. Obwohl deine Rasse die Lords des Chaos verehrt hat, war sie die erste, die eine Art Ordnung auf die Erde brachte. Die Menschen der Jungen Königreiche haben dies von euch geerbt - und diese Position gefestigt. Aber noch immer ist das Chaos um etliches stärker. Die Runenschwerter Sturmbringer und Trauerklinge, dieses eher geordnete Zeitalter, die Weisheit, die deine und meine Rasse gesammelt haben - all dies wird dazu beitragen, daß die Basis für den wahren Beginn der menschlichen Geschichte gelegt wird. Diese Geschichte wird erst in vielen tausend Jahren einsetzen, das Sein mag zwischendurch noch eine niedere Form annehmen, mag wieder mehr tierhaft werden, ehe es sich neu bildet, doch wenn es soweit ist, wird es sich in eine Welt neu entwickeln, die von den stärkeren Kräften des Chaos gesäubert ist. Die neuen Intelligenzen werden eine Überlebenschance haben. Wir sind alle verloren, doch sie müssen das nicht sein.«
    »Das meinte also Darnizhaan, als er sagte, wir wären nur Marionetten, die ihre Rollen spielten, ehe das eigentliche Schauspiel begann.« Elric seufzte schwer, seine große Verantwortung lag ihm schwer auf der Seele. Er begrüßte sie nicht; doch er akzeptierte sie.
    Sepiriz sagte leise: »Das ist dein Lebensziel, Elric von Melnibone. Bisher hat dein Leben vergleichsweise bedeutungslos ausgesehen. Die ganze Zeit hindurch hast du nach einem Sinn dafür gesucht, stimmt das nicht?«
    »Gewiß«, sagte Elric und lächelte schwach. »Seit meiner Geburt bin ich so manches Jahr hindurch unruhig gewesen; und am unruhigsten zwischen Zarozinias Entführung und jetzt.«
    »Das ist nur recht so«, sagte Sepiriz, »denn es gibt ein Ziel für dich - das Ziel des Schicksals. Und diese Bestimmung hast du all deine sterblichen Tage hindurch vorausgeahnt. Du, der letzte Abkömmling der Königsfamilie Melnibones, mußt dein Geschick in den Zeiten vollenden, die sich unmittelbar an diese Epoche anschließen. Die Welt verdüstert sich - die Natur erhebt sich gegen den Mißbrauch, den die Lords des Chaos ihr auferlegen. Ozeane kochen und Wälder schwanken, heiße Lava bricht aus tausend berstenden Bergen, die Winde schrillen ihre zornige Pein hinaus, und am Himmel herrscht geschäftige Bewegung. Auf dem Antlitz der Erde sind Krieger in einer Auseinandersetzung begriffen, die über

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