Sturmflut mit Schokoladenengel
geliebt zu werden.
Und zu lieben.
Irgendwann bestellte ich ein Taxi und fuhr zurück in die Galerie.
*
Pit Grals staunte mich an und ließ mich herein. „Ist etwas passiert?“ Ich nickte und schritt durch den kleinen Verkaufsraum nach hinten in den großen Ausstellungsraum. Dort roch es nach Wein und Zigarettenrauch. Vor „meinem“ Bild blieb ich stehen.
„Um Himmels Willen.“ Er kam zu mir. „Was ist denn geschehen?“
„Ich gebe auf.“
„Was ...?“ Erst machte er ein ziemlich verblüfftes Gesicht, schnell jedoch glätteten seine Züge sich zu einem Lächeln.
„Ich kapituliere.“ Ich schlang die Arme um ihn. Er roch gut. „Küss mich, Pit.“
Pit nahm mein Gesicht zwischen die Hände und sah mir in die Augen. Er fragte nichts, er sagte nichts, er sah mich nur an. Und war nicht längst alles gesagt und jede Frage beantwortet?
Er küsste meine Stirn, meine Augen, meine Nase, meinen Mund. Unsere Zungen berührten sich zart. Bis in die Zehenspitzen durchperlte es mich warm und prickelnd. Mir war, als würde ein Stein in meiner Brust schmelzen.
Ich löste mich von seinen Lippen. „Und jetzt küss mich richtig“, flüsterte ich.
„Wollen wir nicht hoch gehen?“ Er streichelte meine Wangen und meinen Hals. „Mein Atelier liegt direkt hier über der Galerie.“
„Nein. Am Ende überlege ich es mir auf der Treppe noch mal anders.“ Ich wollte es jetzt und hier, und nach mir die Sintflut.
„Das riskieren wir lieber nicht.“ Lachend ging er in den Verkaufsraum, löschte das Licht dort und schloss die Durchgangstür. Dann kam er zurück zu mir und dem Bild, das er mir schenken wollte, und küsste mich richtig.
Seine Zunge drang in mich ein und schlang sich um meine, seine Hände schienen überall zugleich zu sein, und ehe ich mich versah, streichelte er die nackte Haut meines Rückens, löste meinen BH, knöpfte mein Kleid auf. Er küsste und streichelte meine Brüste mit solcher Leidenschaft, dass ich halb besinnungslos davon wurde.
Seine Hände eroberten meinen Körper in Windeseile, überall spürte ich auf einmal seine Finger glühen. Mein Zwerchfell flatterte, das Herz hämmerte mir in der Kehle. Ich schloss die Augen, überließ mich seinen Armen und bog meinen Körper zu ihm hin, von ihm weg, zu ihm hin – mir war, als würde ich zum Rhythmus einer zauberhaften Musik tanzen.
Die Hände meines Hexers glitten über meine Schlüsselbeine zu meinen Schultern hinauf, streifen mir das Kleid über die Oberarme, tasteten erobernd nach meinen Schulterblättern, nach meiner Taille und wieder nach meinen Brüsten. Er nahm mich in Besitz, und ich lachte und stöhnte zugleich.
Nach jedem Quadratzentimeter meines Körpers schien er zu hungern, jede Berührung kostete er aus, jeden Kuss. Hatte ich jemals in den Armen eines derart sinnlichen Mannes gelegen?
Irgendwann ließ er sich vor mir auf die Knie fallen, bedeckte meine Unterschenkel mit Küssen. Küssend arbeitete er sich zu meinen Kniekehlen und Oberschenkeln hinauf, schob den Kleidersaum dabei mit der Nase höher und höher.
Es fühlte sich himmlisch an, ich war berauscht von seiner Zärtlichkeit und wollte nur noch eines.
Er half mir, Schuhe und Höschen auszuziehen, und dann raffte ich mein Kleid hoch, vergrub meine Hände in seinem langen Haar, presste sein Gesicht gegen meine Schenkel und meine Scham. Als ich seine Zunge zwischen meinen Liebeslippen und seine starken Hände auf meinem Hintern spürte, erschrak ich für einen Augenblick, weil alles so atemberaubend schnell ging. Doch dauerte andererseits das Vorspiel zu dieser Stunde nicht schon seit Wochen an?
Ich verscheuchte Frau Dr. Controlletti aus meinen Gedanken, spürte seiner Zunge nach, die sich zielstrebig den Weg zu meiner empfindlichsten Stelle bahnte. Ewigkeiten her schien es, dass zuletzt ein Mann mich dort berührt hatte.
Er zog mich näher zu sich, drang tiefer in mich, und stöhnend sog ich die Luft ein und schlug mir die Hand vor den Mund, um nicht schreien zu müssen. Ich wusste ja nicht mehr, wie herrlich sich das anfühlte. Plötzlich flutete die Lust jede meiner Körperzellen, und hemmungslos stieß ich ihm mein Becken entgegen.
Pit merkte sofort, dass ich es kaum noch aushielt – er richtete sich auf, nahm mich auf die Arme und trug mich zum Getränketisch hinüber. Dort setzte er mich ab und fegte wohl ein paar Flaschen und Gläser von der Tischplatte, denn wie aus einem Film, der mich nichts anging, drang das Klirren zerspringenden Glases in mein
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