Sturmflut mit Schokoladenengel
berauschtes Bewusstsein.
Mit gespreizten Schenkeln saß ich da und half ihm aus der Hose. Er streifte mir das Kleid von den Armen und raffte es über meinen Hüften zusammen. „Ich will alles von dir sehen“, flüsterte er. „Ich will alles von dir haben ...“ Er drückte meinen Oberkörper zurück auf die Tischplatte; beiläufig registrierte ich, dass er sich etwas überzog.
Ich griff nach seinem harten, heißen Glied, zog ihn zwischen meine Schenkel, damit er zu mir kommen konnte. Ein Schrei entfuhr mir, als er mich ausfüllte. Sofort begann er, sich zu bewegen, und ich vergaß mich endgültig. Die Lusthitze schoss aus meinem Schoß in meinen ganzen Körper, und das schmerzhafte Verlangen nach Erlösung riss mich fort.
Erst hielt er meine Brüste fest, während er sich tiefer in mich hineinstieß, schließlich gruben sich seine Finger in meine Gesäßbacken – er hob mein Becken an und riss mich im Rhythmus seiner Stöße gegen seine Lenden.
Der Tisch knallte gegen die Wand, das Parkett knarrte und ich klammerten mich an der Tischkante fest, um mich Pits Stößen entgegenstemmen zu können.
An meinen Höhepunkt erinnere ich mich nur als an ein gewaltiges Pochen und Brennen, das endlich in ein jähes Zerschmelzen mündete, für das mir die Worte fehlen. Ich glaube, ich bäumte mich auf; ich glaube, ich schrie; ich glaube, ich löste mich auf und verschwand unter seiner Haut. Ich hätte nichts dagegen gehabt, in diesem Augenblick zu sterben ...
Er seufzte wie unter einem Schmerz, als er kam, hielt mich einige Atemzüge lang fest, und sank dann über mich. Seine Lippen suchten meinen Mund ...
*
Wir verbrachten den Sonntag miteinander – ein Tag und eine Nacht wie ein Rausch.
Am Montag kam er in die Sprechstunde. „Es geht mir erheblich besser, Frau Doktor.“ Er lächelte ein wenig schelmisch. „Schätze, das liegt an Ihnen.“
Äußerlich blieb ich ganz in meiner Rolle als Ärztin, untersuchte ihn, schrieb irgendetwas in seine Karte. Im Stillen aber fragte ich mich, ob er nicht ein guter Vater für Tina wäre. Ja , antwortete ich mir selbst, ein guter Vater für Tina, das wäre er sicher auch ...
„Muss ich noch mal kommen?“, fragte er mich am Schluss.
„Ja.“ Ich begleitete ihn zur Tür.
„Wann?“
„Heute Abend.“ Ich zog ihn an mich.
„Und wie oft muss ich noch kommen?“
„Oft. Sehr oft sogar. Eigentlich immer.“ Es war das zweite und letzte Mal, dass ich mich von einem Patienten küssen ließ.
Loser & Champion
Mein Name: Franz Brecht. Ich habe letzten Monat zum dritten Mal in Folge die Stadtmeisterschaft unseres Schachclubs gewonnen und sitze gerade an meinem dritten Krimi. Wenn Sie wollen, können Sie mich „Champion“ nennen. Nebenbei arbeite ich übrigens in der Marketingabteilung einer großen Kaufhauskette.
Ob ich mich an ein erotisches Erlebnis erinnere, dass ich ganz bestimmt nie vergessen werde? Verlassen Sie sich drauf.
Drei Jahre her. Die Geschichte fing im Prinzip schon zu Wochenbeginn an; an einem Dienstag, glaube ich. Sie fing nicht gut an.
Am Montagabend bis elf im Schachclub gespielt, danach die halbe Nacht über meinem zweiten Krimi gebrütet. Alles am nächsten Morgen deutete darauf hin, dass der Dienstag genauso so enden würde, wie er dann endete: Ich verschlief mal wieder und betrat eine halbe Stunde zu spät das Büro.
„Auch schon da, Herr Brecht?“ Schäfer, mein Abteilungsleiter, legte die sarkastische Scheibe auf, die konnte er schon damals am besten. Wie immer tat ich, als merkte ich es nicht. Seelenruhig verstreute ich den Inhalt meiner Aktentasche auf dem Schreibtisch und schaltete meinen PC ein. Schäfer – Herr Dr. Knut Schäfer – sagte noch was Nettes und verschwand dann nach nebenan in sein Büro.
Mein Chef und ich redeten schon damals nur das Nötigste miteinander. Kein schöner Zustand, aber man gewöhnt sich dran.
Ehrlich gesagt: An diesem Morgen kam mir meine Verspätung selbst ein wenig ungelegen. Nun ja – ziemlich ungelegen sogar. Schon um elf Uhr nämlich, also in nur etwas mehr als zwei Stunden, war ich mit den Häuptlingen von der Geschäftsleitung verabredet. Ich sollte das neue Konzept für die Sportgeräteabteilung vorstellen. Eigentlich Schäfers Job: Schließlich leitete er die Abteilung ja. Doch ich war sein Stellvertreter – mit anderen Worten: sein Knecht.
Schäfer – Doktor Glattarsch, wie ich ihn nannte, wenn er nicht in der Nähe war – sah das natürlich ganz anders. Delegieren lautet einer seiner
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