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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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dunkle Tür verwies, an die Franigo laut klopfte.
    Ein überraschend junger, rothaariger Mann öffnete die Tür einen Spalt und starrte sie misstrauisch an.
    »Magistrat Gárrer? Ich hätte ein Anliegen. Mein Name ist Franigo …«
    »Lass ihn herein«, blaffte eine tiefe Stimme, und der Beamte öffnete die Tür zur Gänze, womit er den Blick auf ein weitläufiges, helles Büro freigab, dessen Wände mit dunklen Regalen versehen waren, in denen Hunderte, wenn nicht Tausende von Akten standen. Doch den Raum dominierte ein Tisch aus ebenso dunklem Holz, dessen Arbeitsplatte säuberlich aufgeräumt war.
    An dem Tisch saß ein Mann, der nicht viel älter als sein Untergebener sein konnte. Sein dunkles Haar fiel in Locken bis auf seinen Hemdkragen. Seinen stechenden, finsteren Blick richtete er nun auf seine beiden Besucher.
    Franigo ignorierte den Beamten an der Tür, trat ein, verneigte sich mit Schwung und zog dabei den Hut.
    »Ich grüße Euch, Magistrat. Ich bin Franigo …«
    »Ihr seid der Dichter«, unterbrach ihn der sitzende Mann rüde, was Franigo mit säuerlicher Miene zur Kenntnis nahm. Doch als er sich aufrichtete, lächelte er bereits wieder huldvoll.
    »In der Tat, Mesér.«
    »Mich kennt Ihr ja offenkundig bereits, Mesér. Ich bin kein Mann der Worte. Schon gar nicht der vielen. Also nennt mir am besten den Namen Eures Begleiters und den Grund Eures Hierseins, dann sparen wir uns jedes Geplänkel.«

    »Ein Mann der Tat, wie angenehm«, log Franigo. »Mein Begleiter hört auf den Namen Inxi und ist ein angesehener Drucker hier in der Stadt.«
    Im Geiste wog Franigo ab, ob er sein Anliegen wirklich vorbringen oder ob er den unhöflichen Burschen direkt zum Duell fordern sollte. Inxis nervöses Gezappel zu seiner Rechten gab jedoch den Ausschlag, es im Guten zu versuchen, auch wenn die Entscheidung denkbar knapp ausfiel. Aber immerhin war er hier, um jemanden zu retten.
    Während er weiterhin lächelte, gab sich Gárrer keine Mühe, sein Missfallen zu verbergen. Der Magistrat wedelte sich mit seiner schmalen Hand ungeduldig Luft zu, während er seine Besucher unhöflich musterte. Sofortige Antipathie auf beiden Seiten. Kein guter Anfang.
    »Ich bin hier, um mich nach dem Verbleib zweier Inhaftierter zu erkundigen und um ihre Freilassung zu bitten. Zum einen geht es um den jungen Alserras. Er …«
    »Alserras?«, fuhr der Magistrat dazwischen und sah seinen Untergebenen fragend an. Der huschte an seine Seite und flüsterte ihm einige Worte ins Ohr. »Ah ja, der freche Bursche mit dem Bittgesuch. Er hat gegen die Obrigkeit gewettert, verdächtig oft die Rechtsprechung des Rates beleidigend in Zweifel gezogen und es dabei in erheblichem Maße an Respekt mir und meinem schweren Amt gegenüber mangeln lassen, das ich zum Wohle unseres Volkes bekleide. Ein paar Tage Haft werden ihm guttun und sein Mütchen kühlen.«
    »Ich bin sicher, dass dies der Fall ist, doch bedenkt bitte seine Jugend und den Hitzkopf, der untrennbar damit verbunden ist. Wäre es nicht möglich, in diesem Fall Gnade walten zu lassen? Wenn Ihr mich vielleicht mit ihm reden lassen würdet, könnte ich …«
    Die Augen des Magistrats wurden zu Schlitzen.

    »Was interessiert Euch an dieser ganzen Angelegenheit eigentlich?«
    »Nun, ich kenne Alserras persönlich, und sein Schicksal liegt mir am Herzen. Er ist ein guter Junge und war dem Volk eine Stütze im Kampf gegen die géronaischen Besatzer.«
    »Er hat sich für einige Personen ausgesprochen, die Feinde unserer Nation sind.«
    »Das muss ein Missverständnis sein.«
    Inxi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Franigo bedeutete dem Jungen, weiter zu schweigen. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Brandreden von diesem Verteilt-die-Bücherdoch-kostenlos-Wirrkopf.
    »Keineswegs«, erklärte der Magistrat. »Alserras sprach sich für den Kreis aus, der dieses Machwerk erstellen und verbreiten ließ – wie heißt es noch gleich?«
    »Der Volksfreund«, warf sein Untergebener hilfreich ein.
    »Genau: Der Volksfreund! Welch irreführender Name für ein Periodikum, das unser Volk verhöhnt und ihm Flöhe ins Ohr setzt.«
    Hilflos blinzelte Franigo. Der Verlauf des Gesprächs überraschte ihn in nicht eben positiver Weise, und er beschloss, zu seinem ursprünglichen Anliegen zurückzukehren.
    »Von einer derartigen Schrift habe ich keine Kenntnis, Mesér. Soweit ich weiß, wollte Alserras lediglich für den Vater eines Freundes sprechen, der verhaftet wurde.«
    Wieder flüsterte der Beamte

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