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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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runzelte die Stirn und mühte sich mit der linken Hand mit einem Löffel ab. »Ihr wollt sie im Schwertkampf unterrichten?«
    »Aber natürlich. Warum denn nicht?«
    Relyn öffnete den Mund, dann schaute er zu Nylan. »Magier? Was seht Ihr voraus, wenn Frauen Schwerter tragen?«
    »Zunächst werden noch mehr Männer und Frauen getötet werden.« Nylan stand auf und löffelte sich Eintopf auf seinen Teller. »Aber danach werden die meisten, die sterben, überhebliche Männer sein.«
    »Der Gedanke scheint dir nicht zu gefallen«, warf Saryn ein.
    »Es missfällt mir immer, wenn Gewalt die einzige Antwort ist, und in letzter Zeit gibt es viel Gewalt, die mir nicht gefällt«, bemerkte der Ingenieur äußerlich gelassen, während er sich setzte.
    Die silberhaarige Siret lächelte schüchtern und reichte Nylan einen Korb mit Brot.
    »Danke.« Nylan gab ihr den Korb zurück, nachdem er sich ein Stück vom schweren Brot abgebrochen hatte.
    »Keine Ursache, Ser.«
    »Könntest du mir auch etwas geben, meine liebe Siret?«, fragte Berlis.
    »Aber gern, meine liebe Berlis. Es wird höchste Zeit, dass du dir was reinschiebst. Also genieße es.« Die dunkelgrünen Augen blitzten.
    »Da wir gerade von Bettgeschichten reden …«
    »Wenn du mit einer Klinge im Bauch herumliegen willst«, meinte Siret, »dann sag noch ein Wort.«
    »Leute!«, fauchte Ryba.
    Die Frauen hielten den Mund.
    »Danke.« Ryba wandte sich an Nylan. »Du hast heute Morgen an etwas Neuem gearbeitet.«
    »Ja. Ich glaube, ich habe endlich herausgefunden, wie man einen Bogen herstellt.« Nylan wandte sich an Gerlich. »Vielleicht kannst du ihn heute Nachmittag ausprobieren.«
    »Was soll ich ausprobieren?« Gerlich hob die Augenbrauen.
    »Einen Bogen aus Verbundmetall.«
    »Ich probiere ihn, aber inzwischen habe ich mir einen aus Tannenholz gemacht, der ziemlich gut ist.«
    Nylan schob sich einen Löffel Eintopf in den Mund. Das Fleisch und die Soße schmeckten eher nach Salz und Gewürzen, aber er hatte Hunger und schaufelte ohne groß darauf zu achten mehrere Löffel in sich hinein. Zum Abschluss aß er etwas Brot. Das Brot schmeckte besser als der Eintopf.
    Möglicherweise wegen des Streits zwischen Berlis und Siret verlief das Mittagsmahl recht still. Nur Gerlich begann ein längeres, leises Gespräch mit Narliat.
    Nach dem Essen kehrte Nylan in den nördlichen Hof zurück und nahm sich den nächsten Satz Kompositbogen vor.
    Zuerst legte er drei neue Streifen Verbundmetall bereit und schnitt sie zurecht, dann formte er die Streben, bis sie in etwa die richtige Krümmung hatten. Danach schaltete er die Energiezufuhr ab und ruhte sich einen Augenblick aus. Der kühle Wind, der von den Bergen im Westen herunterwehte, trocknete sein schweißnasses Haar.
    Hinter ihm war das Klappern und Poltern von Maurerkellen, Mörtelfässern und Steinen zu hören, als die Außenwände des Badehauses weiter hochgezogen wurden. Die Wände, mit denen im Innern Toiletten, Duschen und Wäscherei abgetrennt werden sollten, konnten sie später noch einbauen, nachdem das Dach aufgesetzt war.
    Nach einer kleinen Pause schob Nylan sich wieder die Schutzbrille über die Augen und schaltete die Energieversorgung des Lasers ein. Er konnte spüren, wie sehr die Düse inzwischen verschlissen war. Die Anstrengung, die Hülle um das Verbundmetall zu legen und gleichzeitig die Düse vor weiterem Verschleiß zu schützen, brachte ihn rasch ins Schwitzen.
    Als er die gekrümmte Form mit der Zange umdrehte, ging sein Atem schon recht schnell, aber er schaffte es noch, dem Bogen die endgültige Form zu geben, bis er schließlich die Energie abstellte und die Brille hochschob.
    Dann konnte er die neue Waffe abkühlen lassen, während er sich auf einen Stein setzte und sich ausruhte.
    Vier Bogen. Wie viele konnte er mit dem Laser noch herstellen? Oder sollte er aufhören und die Düse, solange sie noch hielt, lieber für die komplizierteren Steinarbeiten benutzen? Er holte tief Luft. Er hatte ja noch eine zweite Düse.
    Nach einer kurzen Pause und ein paar Schluck kaltem Wasser machte er sich an den nächsten Bogen. Die Düse streute immer stärker und Nylan musste sich mehr und mehr anstrengen und infolgedessen noch öfter absetzen und sich ausruhen. Schließlich lagen fünf Bogen auf den Steinen.
    Beim nächsten Bogen hatte er das Gefühl, brennende Fäden liefen ihm durch die Arme. Gleichzeitig entstand in seinem Kopf ein Schmerz, als würde ein Messer auf sein Gehirn einhacken. Als er den

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