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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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einen Streifen scharf gewürztes Wild, dann noch einen und schließlich noch etwas Brot. Nichts davon schmeckte besonders gut, aber er aß tapfer weiter.
    »… Ingenieur ist abwesend … wieder dieser Blick …«
    »… nicht in seinen Schuhen stecken …«
    »Ich schon.«
    »So meinte ich das nicht …«
    Als er sich nach einer Weile wieder umschaute, waren Ayrlyn und Fierral verschwunden. Die Tische waren halb leer und Ryba wischte sich mit einer Hand das Gesicht ab, während sie Dyliess mit der anderen auf dem Bein balancierte.
    »Kannst du sie nehmen?«, fragte die Marschallin. »Antyl und Blynnal hüten die Kinder, während Siret sich um die Verteidigung des Turms kümmert …«
    »Ich weiß. Istril hat es mir schon gesagt.« Er stand auf, nahm seine Tochter und sah die Mutter an.
    »Weißt du, was du zu tun hast?«, fragte Ryba.
    »In der Theorie ist es ganz einfach. Du hältst sie mit den Wächterinnen am Hügel auf und ich brate sie. Das berücksichtigt allerdings nicht die Möglichkeit, dass sie sich nicht zusammenrotten wollen oder dass ihre Magier ein paar andere Ideen haben oder fähig sein könnten, den Laser zu blockieren. Oder dass die Magier womöglich noch darauf verfallen, umgekehrt mich zu braten. Aber sonst«, fügte er hinzu, »sonst habe ich den Plan verstanden. War es schwierig, die neuen Wächterinnen dazu zu bekommen, die Pfähle auszulösen?«
    »Nein, wir hatten genug Freiwillige für das Selbstmordkommando.«
    Nylan zuckte zusammen. »Es gibt hier so viel Hass.«
    »In vielen Kulturen gibt es eine Menge verborgenen Hass zwischen Männern und Frauen. Hier tritt er nur stärker zutage.« Ryba drehte sich halb herum. »Ich muss jetzt gehen. Ich komme noch einmal zu dir oder schicke einen Boten, wenn wir fertig sind.«
    Nylan legte sich Dyliess über die Schulter und tätschelte ihr den Rücken, während er langsam zur anderen Seite des Turmes ging. Es gelang ihm, vorsichtig genug zu gehen, um nicht über die beiden Klingen zu stolpern.
    Er legte Dyliess in die Wiege, berührte noch einmal ihren Arm und ihre glatte Wange. Sie lächelte und machte Anstalten zu weinen, als er sich aufrichtete.
    »Istril hat mir gesagt, dass Ihr schon einmal hier wart.« Siret hatte Kyalynn an Antyl übergeben und trat zu Nylan. Die silberhaarige Wächterin hatte tiefe Ringe unter den grünen Augen, auf der Wange war ein schmaler Schnitt zu sehen.
    Nylan berührte die Haut neben der Wunde und gab etwas Ordnung hinein.
    »Das wäre aber nicht nötig gewesen.«
    »Es wäre auch nicht nötig gewesen, dass du in der letzten Nacht hinausgegangen bist, um unsere Chancen zu verbessern.«
    Sie sahen sich ein paar lange Momente an.
    Dann räusperte Nylan sich. »Passt auf sie auf. Passt mir nur gut auf sie auf.«
    Er drehte sich um und ging zum vierten Stock hinauf, um die Einzelteile des Waffenlasers zu holen. Huldran gesellte sich unterwegs zu ihm.
    Die Sonne war östlich der Klippen gerade hinter dem großen Wald aufgetaucht, als Nylan den Kopf des Waffenlasers und die Kabel über die Wiese zur improvisierten gemauerten Geschützstellung brachte. Von der Plattform aus, die am höchsten Punkt östlich des Turms und mitten zwischen den Äckern stand, hatte der Waffenlaser fast in alle Richtungen ein freies Schussfeld.
    Huldran und drei neuere Rekrutinnen, deren Namen Nylan nicht einmal kannte, folgten ihm. Sie schleppten die schwere Batterie mit Firinzellen und die übrige Ausrüstung.
    Nylan baute das Dreibein auf, setzte die Düse auf das Gestänge und ließ sie einrasten. Als Nächstes musste das Stromkabel angeschlossen werden.
    »Lasst uns die Zellen hier in die Mitte schieben«, schlug er vor. Eine der neuen Wächterinnen, eine Frau mit dunkelrotem Haar, nickte und half ihm.
    Dann richtete er sich auf und wandte sich an die drei neuen Wächterinnen. »Das war alles für den Augenblick. Jetzt könnt ihr euch wieder um eure anderen Aufgaben kümmern.«
    »Wir sollen Euch beschützen«, sagte die Rothaarige.
    »Oh … also gut. Dann besorgt euch so viele Pfeile wie möglich und was ihr sonst noch braucht und kehrt hierher zurück. Wenn es nötig wird, versucht ihr, die Angreifer mit den Pfeilen auf Abstand zu halten. Je weiter, desto besser.«
    »Ja, Ser.«
    Die drei Wächterinnen gingen zum Turm.
    Nylan wandte sich kopfschüttelnd an Huldran. »Ich überprüfe die Anlage, du kannst unterdessen unsere Pferde holen. Wenn du wieder da bist, will ich die Spieße inspizieren. Geht das?«
    »Ich soll laufen, um die Pferde

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