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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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reagieren doch bei Bewegung. Was treibst du dich auch immer alleine herum?“

In Argentinien war jetzt Sommer. Es war meine schönste Urlaubsreise. Diese Reise mit ihm. Meinem ehemals so Geliebten. Und das Erlebnis mit dem schönen Stier und den schwarzen Vögeln, diesen Aasgeiern, würde ich nie vergessen.
Hier war der Winter eingezogen. Mit Glätte, Eis und Schnee. Und einem kalten Wind.
Frühzeitig hatte alles darauf hingedeutet. Schon im Sommer war das Laub von den Bäumen gefallen. Das hatte sogar ich bemerkt. Ich. In meiner Seelennot.
Blicklos starrte ich vor mich hin.
Warum hatte der Idiot mich verlassen? Einfach so. Was heißt hier einfach so. Wegen dieses Blödchens, äh, Blöndchens. Die konnte mir doch nicht das Wasser reichen. Männer. Alles Narren.

Entschlossen knüllte ich die roten Spitzendessous in eine Tüte, verließ schnell das Haus. Mein Ziel war die Arbeitsstätte meines Ex. Vor der Tür stand sein Auto. Gut so. Er hätte ja auch mit der Bahn fahren können. Bei diesem Mistwetter. Aber nein, das wäre ja unter der Würde dieses Herrn gewesen. Der würde sich doch nie unters gemeine Volk mischen. Aber mich verlassen. Mistkerl.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge hängte ich Hemdchen und Slip an die Antenne, im Herzen ein Gefühl unendlicher Wehmut, aber auch Befreiung.
Die verschmähten Dessous wehten einsam im Winterwind und verursachten ein leise quietschendes Geräusch, wenn sich der leichte Spitzenstoff an dem blanken Metall der Antenne rieb. Es hörte sich an wie unterdrücktes Seufzen.
Fröstelnd eilte ich davon. Der Himmel war düster und verhangen. Nur manchmal wirbelten winzige Eisflocken durch die Luft.
    Doch ich war frei. Endlich frei!
     
     
    Klagelied einer  gefrusteten Frau
     
     
    „ B is bald, Schatz." Freddy drückt mir einen Routinekuss auf die Wange und verschwindet. Mann bin ich sauer. Der Kerl ist gegangen. Einfach so. Zum Tennis. Wie jeden Donnerstag, während ich wieder vor dem Computer sitzen kann und immer dicker werde. Das blöde Chatten macht mir schon lange keinen Spaß mehr, na, seitdem ich Freddy kennengelernt habe. Den Mann meiner Träume. Und nun? Der erste Rausch ist schon lange vorüber. Jetzt stehe ich tagein, tagaus in der Küche. Oder sitze, wie gesagt, vor dem Computer. Es ist ein Graus. Ich koche. Ich wasche. Ich putze. Ich warte. Worauf eigentlich?
    Seit drei Jahren bin ich immer da, wenn der Herr von der Arbeit kommt, und stelle ihm freundlich das Essen vor die Nase. Wie oft schon habe ich mir geschworen, nicht mehr zu kochen. Ihm würde es nichts ausmachen. Sagte er jedenfalls. Und mir schon gar nicht. Ich hielt tatsächlich mal so zwei oder drei Tage durch und kochte nicht, dann aber doch wieder, denn nach kurzer Zeit schon befällt mich so eine unerklärliche Unruhe und ich vergesse meinen lobenswerten Vorsatz.
    ‚Es ist eben auch eine Art Kreativität‘, tröste ich mich jedes Mal  ‚zum Kochen braucht man nämlich Lust und Liebe.‘ 
    Doch das Besondere daran ist der Kick. Die Befriedigung. Vielleicht sogar eine Art Liebesersatz. Und dieser Kick ist mir das Kochen wert. Vor den drei Jahren habe ich mal ein Jahr nicht gekocht. Das war nach meinem Ex. Da war mir das Essen vergangen. Buchstäblich im Halse stecken geblieben und demzufolge auch die Lust am Kochen. Da hatte ich tierischen Liebeskummer und rucki zucki fünfzehn Kilo weniger! War das herrlich!
     
    Mir kommen ein paar wütende Tränen. Meinen Ex hatte ich auch immer bekocht. Und er ist trotzdem gegangen. Wie Freddy. Aber zu einer anderen. Vielleicht bekocht die ihn ja nicht.
    Freddy jedenfalls liebt mein Essen. Sagt er jedenfalls.  
    Doch Freddy macht immer, was er will. Ich nie. Ich könnte ja auch. Aber was wollte ich eigentlich? Wenn ich das nur wüsste. 
    Ist doch Mist, wenn man keine richtige Arbeit hat. Ich könnte ja arbeiten, wenn ich wollte. Angebote gibt es ja. Allerdings entsprechen sie bei Weitem nicht meinen Fähigkeiten. Jeden Mist mache ich ja auch nicht. Dafür bin ich mir einfach zu schade. Es geht ja auch so. Wenn nur das ewige Warten nicht wäre.
    Blöde Gedanken. Weg damit.
    Ich werde mich jetzt schick machen und ins Kino gehen. Da war ich schon lange nicht mehr. 
    ‚Ab ins Schlafzimmer‘, treibe ich mich selbst an.
    Ich öffne meinen Kleiderschrank. Hm, schön gefüllt. Das rote Kostümchen steht mir bestimmt gut. Her damit!
    Oh, verdammt noch mal! Der Reißverschluss des Rockes geht nicht zu. Die Jacke spannt über dem Busen.
    Weg

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