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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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antwortete Buffy.
    Sie wollte schon zu einer genauen Schilderung ansetzen, von ihrer Enttäuschung erzählen, dass es ihnen nicht gelungen war, irgendwelche Hinweise auf den Grund für die zunehmenden Vampiraktivitäten in der Umgebung des Hammersmith Parks zu finden, und dann auf einen etwaigen Zusammenhang mit dem nächtlichen Überfall auf Giles zu sprechen kommen. Sie wollte.
    Doch dann wölbte Giles die Brauen, lächelte und nickte. »Ausgezeichnet«, sagte er. »Nun gut, du kannst jetzt gehen.«
    Er stand auf, durchquerte das Büro, wählte scheinbar zufällig ein Buch aus einem Regal aus und begann darin zu blättern. Buffy starrte ihn an und wartete auf die Pointe dieses Scherzes.
    Schließlich, nach etwa dreißig Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, rief sie seinen Namen.
    Giles blickte auf. »Hmm?«
    »Meinen Sie nicht, dass wir noch einiges mehr zu besprechen haben? Gibt es sonst nichts, was Sie wissen wollen?«
    Er sah sie liebevoll an. »Buffy«, sagte er in dem Versuch, sie zu beruhigen, »ich vertraue dir rückhaltlos.« Dann klappte er das Buch zu und ging zur Tür, um das Büro zu verlassen, ohne sich weiter um sie zu kümmern.
    Buffy blickte ihm einen Moment nach, stürmte dann los und versperrte ihm den Weg. Giles wirkte ehrlich überrascht, als er sie jetzt ansah.
    »Wir müssen reden«, sagte sie. »Vielleicht sind Sie ja fertig. Ich bin’s nicht.«
    »Jetzt hör mir mal zu«, sagte er schroff. »Ich weiß nicht, was das alles zu bedeuten hat, aber ich habe einiges zu erledigen, und... «
    »Oh, davon bin ich überzeugt. Sie hatten ja auch gestern Abend einiges zu erledigen, als Sie Oz im Stich gelassen, Willow enttäuscht und mir quasi die Tür vor der Nase zugeschlagen haben.«
    Giles runzelte die Stirn und sah Buffy finster an. Er schien wütend zu sein.
    Gut, dachte Buffy. Wenigstens habe ich so seine Aufmerksamkeit.
    Giles verschränkte die Arme. »Was ich in meiner Freizeit mache, ob nun mit oder ohne Miss Blaisdell, geht dich nichts an, Buffy. Es wäre besser, wenn du das beherzigen würdest.«
    »Zum Teufel«, brauste Buffy auf. »Ich weiß nicht, was mit Ihnen los ist. Vielleicht benehmen Sie sich so merkwürdig, weil die letzte Frau, in die Sie sich verliebt hatten, am Ende tot in Ihrem Bett lag. Vielleicht ist es nur eine typische Machotour. Aber das spielt keine Rolle. Denn es geht mich sehr wohl etwas an. Es ist auch meine Sache. Sie sind mein Wächter, Sie gehören zum Team, und all das beeinflusst Ihr Verhalten und Ihre Leistungskraft. Also sagen Sie mir nicht, dass es mich nichts angeht.«
    »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?«, stieß Giles empört hervor.
    »Jemand muss es ja schließlich tun«, erklärte Buffy. »Jetzt setzen Sie sich hin und hören Sie sich an, was ich zu sagen habe. Vielleicht interessiert es Sie ja doch.«
    Obwohl er wütender aussah, als sie ihn je zuvor erlebt hatte - was eine Menge besagte -, kehrte Giles tatsächlich an seinen Schreibtisch zurück und setzte sich wieder. Für einen kurzen Moment dachte Buffy daran, dass die Eltern zunächst für ihre Kinder sorgten, bis diese dann im Alter für ihre Eltern sorgen mussten. Dies war der Zyklus des Lebens, hatte sie irgendwo einmal gelesen.
    Jetzt hatte sie es verstanden.
    »Gestern Nacht ist dieses Mädchen aufgetaucht, eine Vampirtussi namens Rachel. Sie war im Hammersmith Park. Die einzige, die entkommen ist. Sie war außerdem dabei, als Sie gestern Nacht überfallen wurden.«
    Giles wirkte nachdenklich, sogar verwirrt. Da war ein Ausdruck auf seinem Gesicht, den Buffy nur schwer deuten konnte, doch sie hatte das Gefühl, als versuchte er verzweifelt, sich an irgendetwas zu erinnern.
    »Die Blondine?«, fragte er.
    »Genau die. Blondie und der große Kerl, dieser Ochse. Sie haben ihn gesehen. Sie sind von irgendjemandem mit einer Limo abgeholt worden. Ich habe das Gefühl, dass es dort, wo das Kanonenfutter von gestern Nacht herkam, noch viel mehr von dieser Sorte gibt. Irgendetwas geht hier vor, Giles. Ich schätze, es stecken irgendwelche Kreaturen dahinter, die neu in der Stadt sind, und sie versuchen, über Sie an mich heranzukommen.«
    Er dachte einen Moment darüber nach und nickte dann. »Das ist durchaus möglich«, räumte er ein. »Gibt es noch andere Hinweise?«
    »Wie sind die Vampire gestern Nacht in Ihre Wohnung gelangt? Haben Sie sie eingeladen?«, fragte Buffy.
    »Sei nicht albern«, erwiderte Giles.
    »Nun, wenn ich Ihr Verhalten bedenke... «
    »Ich weiß nicht, wie

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