Suenden der Vergangenheit
Vampir an seinen schmutzigen, verfilzten Harren und knallte ihn mit dem Gesicht gegen die Rückwand der Schule. Eine untersetzte, matronenhafte Vampirin griff nach seinem linken Arm. Pike wirbelte herum und verpasste ihr einen linken Schwinger ins Gesicht und schickte sofort einen zweiten hinterher. Sie taumelte, und er pfählte sie.
Sie verwandelte sich in Staub.
Der haarige Dicke schlang von hinten die Arme um ihn und drückte mit aller Kraft zu. Pike grunzte vor Schmerz. Pfeifend entwich die Luft aus seiner Lunge. Er hatte das Gefühl, dass seine Rippen im nächsten Moment brechen mussten.
Er spannte die Muskeln und warf den Kopf mit so viel Wucht nach hinten, dass sein Schädel die Nase des Vampirs zerschmetterte. Der massige Kerl ließ ihn los, und Pike wirbelte im nächsten Moment herum. Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Vampir und schleuderte ihn erneut gegen die Stuckwand.
»Alter, ich würde dir den Hals umdrehen, wenn du einen nennenswerten hättest«, sagte er wütend.
Dann rammte er ihm den Pflock ins Herz.
Der haarige Bursche verwandelte sich in eine riesige Staubwolke.
»Gute Arbeit.«
Pike drehte sich beim Klang der Stimme um und sah weitere Vampire auf sich zu kommen. Er wurde langsam müde. Es waren einfach zu viele. Er hatte keine Ahnung, wie es einem Vampir gelungen war, so viele andere um sich zu sammeln. Nach dem, was er von Buffy und den anderen gehört hatte, kam es nur selten vor, dass sie sich in dieser großen Zahl zusammenrotteten... vor allem, wenn Buffy für die Blutsaugerbevölkerungskontrolle sorgte.
Es musste sich bei ihnen um auswärtige Exemplare handeln. Eine ganze Armee von ihnen. Nicht gut.
Pike glaubte allmählich, dass diese Nacht nur auf eine Weise enden konnte. Und zwar auf üble Weise.
»Wollt ihr meine Muskeln sehen?«, fragte er die Vampire.
Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr. Bevor Pike sich umdrehen konnte, war Angel an seiner Seite.
»Ich fürchte, sie sind mehr an deinen Adern interessiert«, sagte er.
»Schon möglich. Hallo.«
»Du brauchst eine Rasur«, stellte Angel fest.
Pike blinzelte und wandte für einen Moment den Blick von den Vampiren ab, die jetzt ausschwärmten, um sie zu umzingeln. »Könnten wir bitte beim Thema bleiben?«, schlug Pike vor.
»Sicher.« Angel nickte. Er hielt einen Pflock hoch.
»Du willst mir also den Rücken freihalten, Alter?«
Angel sagte nichts. Was Pike genügte. Warum auch sprechen, wenn es eigentlich nichts mehr zu sagen gab? Sie standen Seite an Seite und warteten auf den Angriff der Vampire.
Aber sie griffen nicht an.
»Verschwindet!«, befahl eine tiefe, gebieterische Stimme. Eine Stimme wie das Knirschen von Stein auf Stein.
»Oh, Mann.« Pike seufzte.
»Was ist das?«
»Das Ende.«
Grayhewn trat aus der Dunkelheit und marschierte auf die Reihe der Vampire zu. Für einen Moment gaben sie ihm nicht den Weg frei. Er blieb stehen und funkelte den, der direkt vor ihm stand, aus rot leuchtenden Augen an.
»Sie gehören uns«, sagte der Vampir. »Wir dienen demselben Meister, Dämon. Hau ab.«
»Ich habe keinen Meister, Blutsauger. Aus dem Weg.« »Du kannst mir nichts anhaben«, sagte der Vampir. »Versuch nicht, mich einzuschüchtern.«
»Wieso? Weil ich dich nicht in Stein verwandeln kann?«, sagte der Dämon und lachte amüsiert.
Das Lachen brach abrupt ab. Grayhewn streckte beide Hände aus, packte den Kopf des Vampirs und riss ihn mit einem tiefen Grollen ab. Was von dem Vampir übrig war, explodierte in einer Staubwolke, und die anderen wichen zurück, gaben Grayhewn den Weg frei und rannten davon, um sich ein leichteres Opfer zu suchen.
»Okay, das ist schlecht«, flüsterte Pike. Er warf Angel einen Seitenblick zu und sah, dass selbst er geschockt war.
Grayhewn blieb ein paar Schritte vor ihnen stehen, als wollte er sie zum Duell fordern. Aber es würde kein Duell geben. Nur ein Massaker.
»Du kannst gehen, Vampir«, sagte Grayhewn zu Angel. »Meine Vendetta gilt nicht dir. Nur dem hier. Pike. Der meine Gefährtin getötet hat.«
Obwohl er noch nie solche Angst gehabt, noch nie eine derartige Kälte gespürt hatte, als würde er innerlich erfrieren, brachte Pike ein Lachen hervor.
»Deine Gefährtin?«, wiederholte Pike. Er straffte sich und befeuchtete seine Lippen. »Darum geht es hier? Mann, du solltest mir dankbar sein, dass ich dir dieses Untier vom Hals geschafft habe. Ich meine, du kannst überall was Besseres finden.«
Grayhewn starrte ihn verblüfft an.
Weitere Kostenlose Bücher