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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Ein tiefes Grollen drang aus seiner Brust.
    »Was zum Teufel soll...«, begann Angel.
    »Ich habe eine Strategie«, flüsterte Pike.
    »Wenn du ihn sauer machen willst, damit er dich schnell und schmerzlos tötet, dann würde ich das nicht unbedingt als Strategie bezeichnen,« flüsterte Angel zurück.
    »Ich will, dass er unachtsam wird«, erwiderte Pike. Aber tief im Innern wusste er nicht, was er wollte. Vom Überleben abgesehen.
    Angel seufzte. »Ach, zum Teufel«, sagte er. »Lauf los und hole Buffy, okay?«
    »Was ist mit...«
    Aber da griff Grayhewn schon an, wutentbrannt, die Hände ausgestreckt, als wollte er Pikes Kopf genauso abreißen wie den des Vampirs. Was ohne Zweifel möglich war.
    Angel rannte dem Dämon entgegen und streifte im Laufen seinen Mantel ab. Als Grayhewn versuchte, sich an ihm vorbei zu Pike zu drängen, warf Angel den langen Mantel über den Kopf des Dämons und nutzte dessen eigenen Schwung, um ihn gegen die Außenwand der Schule zu schleudern. Grayhewn prallte mit dem Kopf derart wuchtig gegen die Wand, dass Risse im Verputz entstanden.
    Er ging zu Boden. Für eine halbe Sekunde keimte Hoffnung in Pike auf. Dann rappelte sich der Dämon wieder hoch.
    »Pike...«, begann Angel.
    »Bin schon unterwegs!«, stieß er hervor. Dann rannte er los, um Buffy zu suchen, und hasste sich selbst dafür.
    Wenn Angel irgendetwas zustieß, weil er Grayhewn nach Sunnydale geführt hatte, würde es ihm Buffy niemals verzeihen.

    Giles hörte irgendwo Glas splittern. Kurz darauf einen Schrei. Er drehte sich in die Richtung, aus der der Lärm kam, und sah dann wieder den Vampir an, die Kreatur, die für all die Martern verantwortlich war, die er in den letzten Tagen hatte erdulden müssen.
    »Was geht hier vor?«, fragte er. »Was hast du getan?«
    »Es ist nur eine kleine Racheaktion, Rupert«, erklärte der Vampir breit lächelnd. »Du hast deinen Vater verstoßen, schon vergessen? Hast dir eine neue Familie gesucht, die nicht durch
    Blutsbande verbunden war. Diese Idioten, die du Freunde nanntest. Und jetzt hast du diese... Kinder. Als was anderes kann man sie kaum bezeichnen, oder? Sie könnten fast deine eigenen sein. Deine Familie.« Der Vampir schwieg einen Moment. »Und jetzt«, fügte er hinzu, »werde ich sie dir wegnehmen.«
    Giles’ Augen wurden groß. Er stürzte zur Wand und packte das Kruzifix, das dort hing. Der Vampir straffte sich und wartete auf den Angriff. Aber Giles hatte keine Zeit mehr, sich um ihn zu kümmern. Stattdessen rannte er zur Doppeltür der Bibliothek und versuchte nicht daran zu denken, was Buffy und die anderen jetzt gerade erdulden mochten.
    Doch er kam nicht bis zur Tür. Eine mächtige Hand landete auf seiner Schulter und riss ihn zurück. Der Vampir schleuderte ihn quer durch den Raum, und Giles prallte gegen die Tür seines Büros, sodass die eingelassene Glasscheibe in tausend Stücke zerbrach. Für einen Moment war er benommen. Als er die Betäubung abschüttelte, sah er über sich wieder das grinsende Gesicht.
    »Du verfluchter Bastard«, stieß Giles hervor und richtete sich wieder auf. »Ich schwöre bei Gott, dass ich dich...«
    »Bitte, Sohn. Nenn mich Daddy.«
    »Du bist nicht mein Vater.«
    »Oh, Rupert, du tust mir weh«, höhnte die Kreatur. Dann packte sie den Wächter an der Kehle, würgte ihn und drückte ihn zu Boden. »Du wirst dich hier nicht von der Stelle rühren, während deine kleine Familie dort draußen ausgelöscht wird.«
    Giles kochte innerlich, aber er war hilflos.
    Und er hasste sich selbst dafür.

    Die Vampire fielen über Willow her und hoben sie hoch. Sie schrie. Schrie nach Oz, damit er ihr half. Damit er ihnen Einhalt gebot. Damit er sie rettete.
    Oz versuchte es.
    Er stürzte sich auf sie und bohrte einen Pflock in Jocelyns Rücken. Jedoch nicht tief genug. Die einäugige Amazone brüllte wütend vor Schmerz auf und fuhr zu Oz herum. Sie packte ihn und riss ihn zu Boden.
    »Nicht, Jocelyn, hör auf!«, schnarrte Rachel. »Wir sollen ihn nur gefangen nehmen... «
    Aber Jocelyn hörte nicht auf sie. Die Vampirin machte ein paar Schritte, spannte die Muskeln an, und Oz wusste, was passieren würde. Die Kreatur würde ihn mit aller Kraft gegen die Wand werfen und ihm sämtliche Knochen brechen. Vielleicht auch seinen Schädel. Vielleicht würde für ihn gleich alles vorbei sein.
    Oz schloss die Augen.
    Jocelyn warf ihn.
    Oz flog durch ein splitterndes Fenster und in einen der Schulkorridore, landete hart auf dem Boden, rollte

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