Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
Vom Netzwerk:
überlassen?«
    Sethemhat senkte den Blick. Und obwohl Thea nicht über Lenas Fähigkeit verfügte, war sie sich plötzlich sicher, dass seine starke Seelenflamme nur noch ein schwaches Glimmen war.

    39. Kapitel    
    D ie zweite Nacht war ebenso schrecklich wie die erste. Lena wachte weiterhin an Philips Seite, hielt seine Hände, die sich um die ihren krampften, wechselte mit Anukets Hilfe die durchgeschwitzten Laken und legte ihm kühle Wickel um die Waden. Horeb und Amutef waren noch zwei weitere Male erschienen und hatten die stinkende Salbe in Philips Wunde gestrichen. Philip hatte es kaum wahrgenommen.
    Doch als der Morgen graute, glühte sein Körper nicht mehr, und er atmete ruhig und gleichmäßig. Ob er die Krise überstanden hatte? Oder war nur eine kurze Pause eingetreten, ehe der Tod ihn endgültig holte?
    Fragend wandte sich Lena an Said, der gemeinsam mit ihr gewacht hatte. Der legte eine Hand auf Philips Stirn. »Das Fieber ist ein wenig gesunken. Philip ist ein starker Mann – ich glaube, er schafft es.«
    Kurz darauf betraten die beiden Ärzte die Krankenstube. Sie schienen durchaus zufrieden mit Philips Zustand.
    »Es wirkt«, sagte Amutef und zog erneut den Tiegel mit der grünlichen Salbe hervor. »Aber er muss viel trinken. Setz ihm so oft wie möglich den Wasserschlauch an die Lippen!«
    Lena sah, wie Said die Nase rümpfte, als Amutef Philip die Paste in die Wunde rieb. Sie wusste inzwischen, woraus das Mittel bestand. Ein wenig hatte sie sich geekelt, doch zugleich wusste sie, dass Amutef nichts Unbedachtes tat. Vermutlich traf seine Erklärung zu, man müsse Böses mit Bösem bekämpfen. Philip ging es besser – für Lena war dies Beweis genug.
    »Aber nun solltest du etwas essen«, schlug Said vor, nachdem die Ärzte gegangen waren. Die hilfreiche Anuket hatte einen Teller mit frischem Fladenbrot und Früchten gebracht, doch Lena hatte noch keinen einzigen Bissen zu sich genommen, seit sie nach Djeseru-Sutech gekommen war.
    Auch jetzt schnürte ihr die Sorge um ihren Gatten den Magen zu. Dabei hatte sie doch allen Grund, erleichtert zu sein. Warum verflog die Übelkeit nicht? Mit einem gewissen Trotz griff sie nach dem frischen Brot, brach ein Stück ab und schob es in den Mund. Noch während sie kaute, rebellierte ihr leerer Magen. Gerade eben schaffte sie es noch, sich über die Waschschüssel zu beugen, ehe sie sich erbrechen musste. Und obwohl ihr Magen leer war und sie nur noch Galle spuckte, dauerte es eine ganze Weile, bis der Würgereiz nachließ.
    Said sagte kein Wort, sondern musterte sie nur besorgt. Anuket, die sich still im Hintergrund gehalten hatte, nahm die beschmutzte Schüssel und trug sie fort.
    Lena setzte sich auf die Kante von Philips Bett. »Habe ich dir nun auch den Appetit verdorben?«, fragte sie Said.
    Er schüttelte den Kopf und griff nach einem Stück Honigmelone. Allerdings kaute er so zögernd, dass Lena den Eindruck gewann, er wollte ihr nur einen Gefallen erweisen.
    Am frühen Nachmittag erwachte Philip zum ersten Mal. Er erkannte Lena, trank gierig das Wasser, das sie ihm anbot, und sogar einige Schlucke von der Fleischbrühe, die Anuket ihm brachte. Danach schlief er sofort wieder ein. Immerhin schien er keine Schmerzen zu leiden. Lena war ungemein erleichtert, versuchte selbst noch einmal, ein wenig Brot und Obst zu essen, und konnte die Nahrung diesmal bei sich behalten.
    Thea schaute einmal kurz vorbei, blieb aber nicht lange.
    Auch Bertram und die beiden Waffenknechte fragten schüchtern an, wie es Philip ergehe, und waren erleichtert zu hören, dass er sich auf dem Weg der Besserung befand.
    Doch dann brach die dritte Nacht an, und die Fieberschübe kehrten zurück. Mit aller Gewalt packten sie den Kranken und schüttelten ihn. Sein Körper glühte so stark, dass Anuket mitten in der Nacht zu Horeb eilte und ihn holte.
    Der Arzt griff nach Philips Handgelenk und zählte leise vor sich hin. Als er Philips Gelenk wieder losließ, sah er Lena an. Ihr wurde kalt unter seinem Blick, so viel Sorge lag darin.
    »Das Herz spricht in allen Gliedern«, sagte der Arzt. »Es schlägt schnell, zu schnell. Er verbrennt.«
    »Dann unternimm etwas dagegen!«
    Horeb zögerte kurz und befahl Anuket etwas in seiner eigenen Sprache. Das Mädchen rannte davon.
    »Was hast du ihr aufgetragen?«
    »Wir brauchen kaltes Wasser. Viel Wasser. Es reicht nicht mehr, ihm kühle Umschläge anzulegen. Wir müssen ihn ganz in kalte Laken einwickeln, um das Feuer zu

Weitere Kostenlose Bücher