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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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war fleckenlos, ebenso die Tische, doch Angela fand Staub auf einer großen Vitrine, in der Hunderte von kleinen Statuetten standen, und sie machte sich an die Arbeit. Die kleinen Glasfigürchen bezauberten sie, und sie ging zart mit ihnen um, wenn sie sie von der Stelle bewegte. Nach wenigen Minuten summte sie vor sich hin. Sie freute sich, eine Beschäftigung gefunden zu haben.
    »Siehst du, Robby, ich habe dir doch gesagt, dass ich jemanden in diesem Zimmer gehört habe.«
    Angela wirbelte schnell herum, und ihre Augen begegneten Crystal Maitlands verächtlichem Blick. Ihr Bruder Robert sah Angela mit einer Mischung aus Erstaunen und Vergnügen an und musterte sie mit seinen dunkelbraunen Augen. Angela kannte Crystal nur von Hannahs Beschreibungen, doch Robert hatte sie schon gelegentlich in der Stadt gesehen. Er war ein schlanker, mittelgroßer Mann von etwa fünfundzwanzig Jahren mit hellblondem Haar wie seine Schwester und ausgeprägten, aristokratischen Zügen. Crystals Bruder war Zachary Maitlands engster Freund und verbrachte mindestens soviel Zeit in Golden Oaks wie auf seiner eigenen Plantage.
    »Sie macht sich wenigstens nützlich«, fuhr Crystal fort, als sei Angela nicht im Zimmer.
    »Oh, ich bin sicher, dass dein verehrter Schwiegervater etwas wesentlich Nützlicheres mit der kleinen Waise vorhat«, sagte Robert trocken.
    »Also wirklich, Robby, ich habe dir doch gesagt, dass ich davon nichts hören will. Vater Maitland würde es nicht wagen, sie als seine Mätresse ins Haus zu bringen«, erwiderte Crystal schroff .
    »So, würde er das nicht?« fragte Robert mit hochgezogenen Augenbrauen. »Schau sie dir doch an. Sie ist hübsch, das kannst du nicht leugnen, und in diesem Haus fehlt es weiß Gott nicht an Bediensteten. Vielleicht ist der Alte schon so vertrottelt, dass er glaubt, wir würden den wahren Grund, aus dem er das Mädchen zu sich genommen hat, nicht ahnen.«
    »Jetzt hör aber auf!« sagte Crystal verärgert. »Wenn ich dir auch nur den geringsten Glauben schenkte, würde ich sie eigenhändig vor die Tür setzen. Aber ich glaube nicht an diesen Unsinn. Außerdem werde ich dafür sorgen, dass sie vollauf beschäftigt ist und sich ihren Unterhalt verdient. Es ist doch ganz nett, ein weißes Dienstmädchen im Haus zu haben, vorausgesetzt natürlich, dass sie höflich ist. Sie war nämlich früher recht wild.«
    »Auf mich wirkt sie recht zahm«, entgegnete Robert, und auf seine Lippen trat ein Grinsen, während er Angela kühn musterte.
    Angelas Wangen flammten auf. Störte es die beiden denn gar nicht, dass sie danebenstand?
    »Du heißt also Angela, nicht wahr, Mädchen?« fragte Crystal, die ihren Ärger über den Bruder jetzt gegen Angela richtete.
    »Ja.«
    »Nun, Angela, geh, und hol mir ein Glas Limonade, und bring es in den Salon. Aber eil dich.«
    Angela ging wortlos an den beiden vorbei und eilte in die Küche. Sie war immer noch dunkelrot. Hannah stand in der Küche und lächelte Angela bei ihrem Eintreten voller Wärme an.
    »Tilda hat gesagt, Sie seien schon einmal hier gewesen, aber ihr habt euch noch nicht richtig vorgestellt«, sagte Hannah behutsam. »Das hier ist Tilda, die beste Köchin, die wir haben.«
    »Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Tilda«, sagte Angela ernst.
    »Mich auch, Missy. Es wird bestimmt schön, Sie bei uns zu haben.«
    Angela wäre gern noch geblieben und hätte geschwatzt, doch sie hatte Angst, Crystal Maitland warten zu lassen. »Kann ich ein Glas Limonade haben?« fragte sie eilig.
    »Sie können alles haben, was Sie wollen«, sagte Tilda entgegenkommend. »Dort drüben auf dem Abstelltisch steht ein Krug. Lassen Sie mich schnell meine Hände abwischen. Dann hole ich Ihnen ein Glas.«
    Tilda trat an den Tisch und goss ein großes Glas Limonade ein. Angela bekam schon vom Zuschauen Durst. Sie nahm das Glas, bedankte sich und eilte aus der Küche. Sie ging direkt in den Raum rechts neben der Eingangshalle, dem einzigen Raum, dessen Tür noch offenstand, und sie fand Crystal und Robert, die entspannt auf einem großen grünweißen Sofa saßen.
    Crystal nahm das Glas und probierte die Limonade. Dann zog sie ein langes Gesicht. »Die Limonade ist nicht genügend gezuckert, Mädchen! Nimm sie wieder mit, und komm erst wieder, wenn sie wirklich süß genug ist.«
    Angela nahm das Glas und verließ den Raum, doch sie hielt vor der Tür inne, als sie hörte, dass Robert Lonsdale in schallendes Gelächter ausbrach.
    »Seit wann bist du ein

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