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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Fotos, die anregend, aber nicht beleidigend wirken.«
    »Das sind rein subjektive Maßstäbe.«
    »Natürlich. Aber ich gebe als erste mein Urteil ab, und ich habe einen ausgezeichneten Geschmack«, erklärte sie anmaßend und überzeugt zugleich.
    »Haben Ihnen Yasmines Posen gefallen?«
    »Das habe ich doch gesagt, oder nicht?«
    »Aber Sie haben nicht so geklungen, als würden Sie es ernst meinen, und alle haben das gemerkt, vor allem Yasmine.«
    »Es ist nicht mein Job, Yasmines Ego zu nähren.«
    »Nein, es ist Ihr Job, Ihre Waren zu verkaufen, und mit diesen Fotos werden Sie Pyjamas verkaufen.«
    Sie blies sich eine Strähne aus der Stirn. »Worauf wollen Sie hinaus, Cassidy?«
    »Yasmines sinnliche Ausstrahlung war Ihnen plötzlich unangenehm. Warum?«
    »Fanden Sie sie sinnlich? Ich weiß gar nicht, warum ich das frage. Es war unverkennbar, daß Sie sie sinnlich fanden. Sie waren hingerissen.« Er sah sie eigenartig fragend an, was sie nur noch wütender machte. »Oder etwa nicht?«
    »Ich habe nicht besonders auf meine Reaktion geachtet«, antwortete er leise. »Im Gegensatz zu Ihnen.«
    Claire merkte, daß er gefährlich dicht davor war, die Wahrheit ans Licht zu bringen, und wandte den Kopf ab. »Ist noch was, Cassidy?«
    »Ja. Was für eine Beziehung haben Sie zu Yasmine, die es zuläßt, daß Sie sich so von ihr beleidigen lassen? Jeder andere hätte aus allen Rohren zurückgeschossen.«
    »Yasmine greift andere an, wenn sie unzufrieden mit sich selbst ist. Ich weiß das.«
    »Sie hat Sie gestern mit dieser Bemerkung über Wilde angegriffen. Wieso? Warum ist sie so unzufrieden mit sich selbst?«
    »Das geht Sie nichts an.« Mit einem schnellen Schritt zur Seite parierte er ihren Versuch, an ihm vorbeizugehen. Wütend starrte Claire ihn an. »Also gut, soviel will ich Ihnen sagen: Yasmine fährt heute abend mit dem Kleinbus nach New Orleans, um sich mit ihrem Geliebten zu treffen. Morgen früh will sie zurückkommen.«
    »Wo liegt das Problem?«
    »Ich glaube, sie haben sich bei ihrem letzten Rendezvous gestritten.«
    Cassidy schaute kurz über ihre Schulter in die Ferne. »Sie nimmt den Bus?«
    »Hmm.«
    »Fährt sie manchmal mit Ihrem Auto?«
    »Sie lassen nach, Cassidy.« Er sah sie wieder an. »Hinter dieser Frage steht die Überlegung, ob Yasmine in der Mordnacht meinen Wagen gefahren hat. Sie vergessen dabei, daß sie in dieser Nacht in New York war und ich meinen Wagen gefahren habe.«
    Er starrte sie an. »Es freut mich, daß Sie sich daran erinnern, Claire. Ich habe schon fast geglaubt, Sie hätten vergessen, daß
Ihr Wagen Sie mit dem Mord an Wilde in Verbindung bringt.«
    »Scheinbar.«
    »Früher oder später werden wir einen Hinweis finden, der Sie des Mordes überführt.«
    Sie schauderte und sagte leise: »Verzeihen Sie. Ich gehe jetzt hinein.« Sie schaffte es unbehelligt durch die Eingangstür, aber im Foyer hatte er sie wieder eingeholt. Als sie nach dem Geländer griff, legte sich seine Hand auf ihre.
    »Claire, warum tun Sie das? Warum drehen Sie sich einfach um und laufen weg, wenn ich Ihnen so was an den Kopf werfe? Warum wehren Sie sich nicht?«
    »Weil ich das nicht nötig habe. Ich bin unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist, vergessen Sie das nicht. Ich habe nichts von Ihnen zu befürchten.«
    »Da irren Sie sich.« Er beugte sich vor und zischte durch die Zähne: »Sie können nicht ewig fortlaufen. Ich bin Ihnen nicht zum Spaß nach Mississippi gefolgt, wissen Sie?«
    »Warum sind Sie dann hergekommen? Warum belästigen Sie mich und behindern mich bei der Arbeit? Um mich mit abwegigen Affären mit Jackson Wilde einzuschüchtern? Um einen Keil zwischen mich und Yasmine zu treiben?«
    »Nein. Ich bin gekommen, weil ich keine andere Wahl hatte. Wir haben inzwischen aussagekräftiges Beweismaterial gegen Sie. Zum Beispiel diese Teppichfasern. Bis jetzt habe ich verhindert, daß Sie verhaftet wurden.«
    »Warum?«
    »Erstens, damit ich nicht wie ein Idiot vor den Geschworenen stehe und Sie wegen Mangels an Beweisen laufenlassen muß.« »Und zweitens?«
    Das Pendel in der alten Standuhr schwang vor und zurück und maß bedächtig die Sekunden, während der sie einander anstarrten.
    Schließlich antwortete er: »Weil ich Ihnen immer noch meine Zweifel zugute halte. Glenn und alle anderen, die was zu sagen haben, wollen diesen Fall endlich abschließen.«
    »Sie lassen sich von einer herumwütenden hysterischen Frau einschüchtern.«
    »Die zufällig schwanger ist.«
    Claire atmete

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