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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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exzentrisch, aber das ist doch nicht so schrecklich schlimm.«
    Lucien zog eine Braue in die Höhe. »Exzentrisch? Gestern kam sie in mein Arbeitszimmer und fragte, ob sie ihr Laboratorium in dem kleinen Cottage unten am Fluss einrichten darf. Ihr Laboratorium, meine Güte. Diese Frau ist die Marquise of Litchfield und will so eine Art Heilerin werden, verdammt.«
    Jason lachte leise. »Sie ist gewiss nicht dein scheues, zurückhaltendes, kleines Frauchen.«
    »Eine Frau gehört nach Hause, wo sie sich um ihren Mann und die Kinder kümmert, und nicht nach draußen, wo sie in der Gegend herumstreunt und Kräuter einsammelt, von denen die Hälfte genau das Gegenteil von dem bewirkt, was sie sollen.«
    »Hast du ihr erlaubt, sich das Cottage herzurichten?«, fragte Jason und trank einen weiteren Schluck Bier.
    »Nein.«
    »Sie sagte doch, dass ihre Mutter und ihre Schwester starben, ohne dass sie etwas dagegen hätte tun können. Offensichtlich hat ihr Tod sie tief getroffen.«
    Lucien lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Kathryn hat mehr als genug erleiden müssen in ihrem Leben. Doch sie wird wieder leiden müssen, wenn sie versucht, jedem verdammten Vagabunden zu helfen, der in England umherstreift. Hoffentlich kommt sie rechtzeitig wieder zu Verstand und verabschiedet sich von dieser lächerlichen Idee, eine Art Mission erfüllen zu müssen.«
    Jason hob sein Glas und prostete Lucien zu. »Ich wünsche dir viel Glück, mein Freund. Du wirst es brauchen.«
    Lucien gab keine Antwort. Das Thema Kathryn Grayson war, soweit es ihn betraf, beendet. Vielleicht wenn sie seinen Anweisungen folgte und sich ab sofort nach seinen Wünschen richtete, konnten sie damit beginnen, so etwas wie eine normale Ehe zu führen.
    Lieber Gott, er hoffte es so sehr. Er war sich nicht sicher, wie lange er sich noch vom Bett seiner hübschen Frau würde fern halten können.
    »Siehst du ihn?« Hollis Wills stand in der Dunkelheit vor den Sprossenfenstern der Quill and Sword Taverne. Er zog den Kragen seiner zerschlissenen Wolljacke noch ein wenig weiter hoch.
    »Yeah, ich seh ihn. Er redet mit dem verdammten Herzog, seinem Freund.«
    »Gute Augen, Murray, wir können’s mit diesem Riesen nich’ aufnehmen, der bringt uns beide um.« Hollis, ein kleiner, stämmiger Mann, schlug mit den Armen gegen seinen Körper, um die Kälte zu vertreiben.
    Murray Tibbons sah noch immer durch das Fenster. »Sieht nich’ so aus, als müssten wir das. Der Herzog geht. Sieht so aus, als wär der Marquis gleich allein.«
    Hollis grinste, wobei die Lücke zwischen seinen beiden Vorderzähnen deutlich sichtbar wurde. »Dann isser ’n toter Mann.«
    Murray grunzte zustimmend. Er war größer als Hollis, hatte früher Lasten auf dem Wagen befördert und besaß dicke Arme, kräftige Beine und eine Bösartigkeit, die häufig dafür gesorgt hatte, dass seine Taschen gut gefüllt waren. Er wandte den Kopf. »Komm schon. Wir warten hinten auf ihn. Früher oder später muss er hier entlang zu seinem Pferd gehen.«
    Hollis rieb seine Hände gegen die Kälte aneinander. Seine groben Finger steckten in löchrigen Fäustlingen, die sie jedoch kaum warm zu halten vermochten. Er folgte Murray zum rückwärtigen Teil des Gasthauses, wo sie in der Dunkelheit Position bezogen.
    Sie mussten nicht lange warten. Das Geräusch von Stiefeln auf dem gefrorenen Boden kündigte an, dass sich ihnen irgendjemand näherte.
    »Er isses«, flüsterte Hollis zwischen seiner Zahnlücke hindurch.
    »Halts Maul!«, warnte Murray. »Willst du, dass er weiß, dass wir hier sind?« Sie warteten, bis der Marquis näher gekommen, um die Ecke gebogen und in der Dunkelheit verschwunden war. In diesem Augenblick trat Murray aus dem Schatten und schlug mit einem langen Stock auf den Kopf des Marquis.
    Litchfield war ein großer Mann, schlank und stark. Der Schlag ließ ihn ins Straucheln geraten, doch dann schüttelte er unwillig den Kopf und richtete sich mit einer raschen Bewegung wieder auf, wobei seine Faust wie ein Hammer auf Murrays Kinn landete. Murray stieß einen wütenden Fluch aus, während er rückwärts stolperte und mit seinem Hinterteil auf dem schneebedeckten Boden landete. Hollis trat nun ebenfalls vor, und der Mond ließ kurz die Klinge seines Messers aufblitzen.
    »Verdammter Mist!« Der Marquis wich der Klinge wesentlich geschickter aus, als Murray angenommen hatte, sprang genau zum richtigen Zeitpunkt zurück, während er sich wieder zu voller Größe aufrichtete und damit den

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