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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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er lachte hinter ihrem Rücken über sie.
    Aber es fühlte sich nicht wie eine Lüge oder wie Verführung an. Auch nicht als lachte er über sie. Es fühlte sich an wie … eine Vereinigung. Es fühlte sich an wie die Verschmelzung zweier Seelen.
    »Emma?« Seine tiefe Stimme weckte in ihr den Wunsch, sich zu verstecken.
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter und hob mit der anderen ihr Kinn an, bis sie ihn ansehen musste . »Heirate mich.«
    »Wie bitte?« Jetzt sah sie ihn wirklich an. Sie schaute ihn an, weil sie wissen wollte, ob er das ernst meinte.
    Das Entsetzen schien ihr deutlich ins Gesicht geschrieben zu stehen, denn er lachte widerstrebend und wiederholte: »Heirate mich. Bitte.«
    Er sah aus, als meinte er das ernst. Und sie konnte sich keinen Grund denken, warum er scherzhaft um ihre Hand anhalten sollte. Schließlich hatte er bereits alles mit ihr gemacht, was er wollte – nein, was sie beide wollten. Dennoch erwachte in ihrem Bauch die Panik wie eine Schlange, die sich entrollte, und sie nutzte den Moment, in dem sie das Kleid über den Kopf zog, um ihr Gesicht zu verstecken.
    Er trat hinter sie und begann, die Knöpfe zu schließen.
    Schnell und klug bemerkte sie: »Ich bin eine bezahlte Gesellschaftsdame. Die Tochter eines Pastors. Ich kann unmöglich den Erben des Herzogtums von Nevitt heiraten.«
    »Du bist eine kleine Wichtigtuerin.« Mit den Fingern kämmte er die Strohhalme aus ihren Haaren.
    »Eine Wichtigtuerin!« Ihr raubte es den Atem, wie beiläufig er ihre Herkunft abtat. Sie fuhr zu ihm herum. »Ich vermute, eines Tages wirst du nach England zurückkehren?«
    »Schon eines baldigen Tages.« Sie hörte heraus, wie sehr er sich nach seiner Heimat sehnte.
    Sein Heimweh war offensichtlich ansteckend, denn sie sehnte sich auf einmal auch heim. Aber das machte seinen Heiratsantrag nur noch lächerlicher. »Ich erinnere mich an England. Und falls du dich nicht so gut erinnerst: Man würde mich dort meiden. Und du müsstest dich meinetwegen schämen.«
    Er richtete sich auf, und zum ersten Mal sah sie das Gesicht des Edelmanns, der tief in ihm schlummerte. »Ich müsste mich nicht schämen, und niemand würde dich meiden. Du wärst eine Durant.«
    Seine Arroganz raubte ihr den Atem. Aber als sie wieder Luft holen konnte, holte sie zum Gegenschlag aus. »Nicht für lange. Dein Vater wird dafür sorgen, dass die Ehe annulliert wird.«
    »Mein Vater wird vor Freude die Hacken zusammenknallen, wenn er erfährt, dass ich endlich geheiratet habe.«
    Widerstrebend musste sie lachen.
    Doch er wirkte zunehmend ernst. »Noch viel wichtiger aber: Er wird mir lobend auf die Schulter klopfen, sobald er dich erst kennengelernt hat. Und er wird mich beglückwünschen, weil du viel zu gut für einen Tunichtgut wie mich bist.«
    »Du bist doch kein Tunichtgut«, erwiderte sie automatisch.
    »Nicht mehr. Aber ich war einer. Früher war ich ein verwöhnter Schlingel, ein Tunichtgut und Abenteurer. Dann war ich ein Gefangener.« Seine Augen wurden dunkel. »Mehr war ich nicht mehr. Sogar nach meiner Freilassung kauerte sich meine Seele weiterhin hinter Gitterstäben in der Dunkelheit zusammen. Bis du kamst, Emma. Du hast Elixabete gerettet. Da habe ich gesehen, dass es noch Güte gibt in dieser Welt. Das war der Anfang meiner Heilung.«
    »Niemand kann einfach tatenlos danebenstehen, wenn ein Kind vor Schmerzen weint!«
    »Tatsächlich schaffen das die meisten Leute. Und dann hast du mich vor Fürst Sandre und seinen Häschern gerettet. Nun ja«, er machte eine wegwerfende Handbewegung, »nicht mich, wenn man es genau nimmt, sondern den Schnitter.«
    »Zuerst hast du mich gerettet!«
    Er sah sie an, als erkenne er jetzt etwas in ihr, das er sich nicht hätte ausmalen können. »Du hast deine Schuld einem verrückten Mann im Kostüm gegenüber beglichen. Du hast ihn aus Dankbarkeit geküsst. Beide Teile von mir – Michael Durant und der Schnitter – haben sich in dich verliebt.«
    Liebe.
    Nein, das konnte nicht sein. Er musste noch immer unter den von seiner Gefangenschaft hervorgerufenen Wahnvorstellungen leiden.
    Sie glaubte ihm nicht. Besser gesagt: Sie wagte nicht, ihm zu glauben. »Du bist wahnsinnig.«
    Er lachte leise. »Vielleicht. Aber was ich wissen möchte, ist dies: Wer bist du, Emma Chegwidden? Was willst du aus deinem Leben machen? Willst du die Fürstin von Moricadia werden?«
    »Nein!« Sie erschauerte voller Abscheu. »Nein.«
    »Du könntest hier viel Gutes bewirken, könntest deinen Einfluss auf

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