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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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. Er hat mich mit dem Messer verletzt, und ich habe ihn angeschrien, dass er ein jämmerlicher Feigling sei. Er hat meine Schenkel auseinandergedrückt und versucht, es in mich reinzuschieben.« Sie zögerte. »Du weißt schon - es , nicht das Messer.«
    »Ich weiß, was du meinst«, brummte er.
    Sie presste ihr Gesicht noch fester an ihn. »Er konnte es nicht, und ich habe ihn ausgelacht. Ich habe mich über ihn lustig gemacht und ihn verspottet, was für einen kümmerlichen Wurm er da hatte und was für ein elender Wicht er selbst war. Er wurde wild, ich konnte fühlen, dass er außer sich geriet, so viel Hass und Wut strömten aus ihm heraus - aber ich habe immer weiter gehetzt. Auch Dusty hörte ich, er war furchtbar verängstigt, klammerte sich in Gedanken an mich, bat mich, nicht zuzulassen, dass dieser böse Mann ihm noch einmal weh tat.«
    Sie hielt kurz inne. »Also habe ich Gleen weiter ausgelacht, habe nach ihm getreten, soweit das ging. Irgendwie habe ich es sogar geschafft, ihn in den Unterleib zu treffen, nicht fest genug, mein Fuß rutschte von seinem Schenkel ab. Doch er... er drehte durch. Es war, als wäre in ihm die Sicherung durchgebrannt. In der einen Sekunde war er über mir, doch im nächsten Augenblick schon ging er auf Dusty los, und Dusty schrie. Ich höre seine Schreie noch immer, denn sein Entsetzen, seine Todesangst konnte ich fühlen. Es war wie eine schwarze Woge, die über mir zusammenschlug, in meinem Kopf aufbrandete und wieder herausbrach. Ich schrie und schrie und schrie. Überall war Blut...« Sie hielt inne, und nachdem sie eine Weile geschwiegen hatte und es so aussah, als würde sie nicht weitersprechen, flüsterte sie: »Ich kann mich an sonst nichts mehr erinnern. Dusty ist gestorben, und ich mit ihm...«
    Dane wusste, was danach geschehen war, der Professor hatte es ihm erzählt. Ihre Schreie hatten Gleens Versteck verraten, und der Sheriff und seine Männer erschossen Gleen, ehe er in seiner mörderischen Wut auch über Marlie herfallen konnte. Aber sie waren zu spät gekommen, um Dusty zu retten, und in gewisser Weise war es auch für Marlie zu spät gewesen. Durch ihre Verbundenheit erlitt sie seinen Tod als ihren eigenen und es war ein Wunder, dass sie diesen Schock überhaupt überwunden hatte.
    Er strich ihr das Haar hinters Ohr und streichelte ihre Wange. »Aber du bist zurückgekommen«, sagte er und hielt seine Wut im Zaum.
    »Schließlich irgendwann. Es hat lange gedauert, bis ich wieder etwas fühlen konnte. Vorher habe ich all die Gefühle anderer Menschen gespürt, und danach konnte ich nicht einmal mehr mich selbst wahrnehmen. Ich war wie erloschen.«
    »Aber du bist geheilt, Marlie. Lange Jahre hast du gebraucht, aber er hat nicht gewonnen. Er konnte dich nicht zerstören.«
    »Beinahe hat er es geschafft«, sagte sie. Schweigend verharrte sie dann für eine Minute in seinen Armen. »Wenn ich ihn nicht so aufgebracht hätte, sondern ihm gegeben, was er wollte, würde Dusty vielleicht noch leben.«
    Dane schaute unwillig. »Ja, es wäre schön, wenn wir alle allmächtig wären.« Für ihn kam es nicht in Frage, ihr Schuldgefühl noch zu vergrößern. Er schüttelte sie ein wenig und zwang sie, zu ihm aufzusehen. »Ich bin froh, dass du hier bist«, erklärte er ihr.
    Es gelang ihr zu lächeln. »Ich auch. Und doch komme ich mir wie ein Monster vor über meine Freude, am Leben zu sein. In dem Augenblick, als ich Gleen auslachte, wusste ich nur, dass ich es nicht würde ertragen können, wenn er mich vergewaltigte. Lieber hätte ich mich von ihm umbringen lassen, als seine Berührungen zu erdulden. Von all den Dingen, die mir Alpträume bereiten, ist Sex das schlimmste. Ich kann mir im Fernsehen Gewaltszenen ansehen, aber bei einer Sexszene wird mir immer schlecht. Für mich steht das Körperliche in keinerlei Zusammenhang mit Liebe. Ich erinnere mich an Gleens Gesicht, daran, wie sein Atem gerochen hat, wie die Spucke aus seinem Mund spritzte, als er mich anschrie. Damals, als er sich an mich drängte, zwischen meine Schenkel, da musste ich mich beinahe übergeben.« Sie holte tief Luft. »Außerdem habe ich noch nie besonders gute Erfahrungen mit Sex gemacht«, gestand sie ihm ehrlich.
    »Wieso?« Seine Stimme klang ganz neutral, und beinahe abwesend strich er ihr das Haar von den Schläfen, doch seine braunen Augen sahen sie aufmerksam an.
    Niemals hatte sie über die Schwierigkeiten gesprochen, die ihr Sex bereitete, aber jetzt, wo sie so sicher und

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