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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Bewegung. Ihr Arm war zwischen seinem und dem Rand der Armlehne eingeklemmt. Sie hätte einen Aufstand veranstalten müssen, um ihn wegzuziehen, und deshalb blieb sie so sitzen.
    Trent sollte nicht wissen, daß sie die Stärke seines Arms spürte oder seine Wärme.
    »Sieht Clint durch diese blaue Brille nicht ziemlich kränklich aus?«
    Sein heiseres Flüstern jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    »Nein.«
    »Warum nehmen Sie sie nicht ab?«
    »Ich kann ohne Brille nichts sehen.«
    »Wirklich? So dick sehen die Gläser gar nicht aus.«
    »Trotzdem.« In Wirklichkeit bestand die Brille nur aus getöntem Fensterglas, aber selbst ohne Make-up waren Ranas Augen exotisch genug, um Aufsehen zu erregen.
    »Mögen Sie kein Popcorn?«
    »Ich mache mir nichts draus, danke.«
    Er lehnte sich zu ihr hinüber. »Ich kann Ihnen noch Eiskonfekt kaufen, wenn Sie wollen.«
    »Ruhe!«
    »Pst! Pst! Pst!« Aus allen Richtungen zischten die Leute. Auch Ruby beugte sich in ihrem Sitz vor und warf ihnen einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Benehmt euch«, befahl sie, lehnte sich zurück und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder der Leinwand.
    »Sehen Sie! Jetzt haben Sie uns in Schwierigkeiten gebracht«, murmelte Trent ein paar Minuten später, nachdem sich alle beruhigt hatten.
    »Ich? Sie haben mich doch in diesen blödsinnigen Film gelockt!« flüsterte Rana aufgebracht zurück. »Was mich wieder daran erinnert, daß ich unheimlich sauer auf Sie bin, weil Sie Ruby benutzt haben, um mich in eine Situation zu bringen, in der ich nicht länger ablehnen konnte. Okay, Sie haben bekommen, was Sie wollten: Ich mußte mitkommen. Ich bin hier. Und das mindeste, was Sie jetzt tun können, ist, mich den Film in Ruhe anschauen zu lassen!«
    »Wollen Sie denn den Film wirklich sehen?«
    »Stellen Sie sich vor!«
    »Im Kino kann man auch noch andere Sachen machen.«
    »Und was?«
    »Schreckliche Dinge im Finstern. Wir können in die letzte Reihe gehen und knutschen.«
    Rana fuhr herum und starrte ihn sprachlos an. Eine Hälfte seines Gesichts lag im Dunkeln, die andere wurde vom Licht, das von der Leinwand auf sie fiel, beleuchtet. Seine Augen blitzten unternehmungslustig. Sein Lächeln war sehr sinnlich. Er hatte fragend eine Braue hochgezogen, so als wollte er sagen: »Na, wie wär's?«
    Er sah gut aus. Gefährlich gut. Und das wußte er auch.
    Auf einmal war sich Rana darüber im klaren, daß sie ihn nicht mochte. Tatsächlich fand sie ihn ziemlich unausstehlich.
    Sie riß ihren Arm von der Lehne und wandte ihr Gesicht der Leinwand zu. Dann drehte sie sich so in ihrem Sitz, daß Trents Knie ihr Bein nicht mehr streifen konnte.
    Offenbar hatte er endlich begriffen. Er sah sich den Film an, knabberte Popcorn und sagte kein Wort mehr. Nach der Vorstellung führte er die Damen höflich durch die Besuchermenge über den Parkplatz zum Wagen.
    Ruby rekapitulierte die ganze Handlung, kämpfte nachträglich noch einmal jeden Kampf, erinnerte sich an jede Einzelheit der Liebesszenen und kommentierte unzählige Male die Ausstrahlung der Stars.
    Rana saß still auf dem Rücksitz und zählte die Minuten, bis dieser Abend endlich zu Ende war. Sobald sie im Haus waren, verabschiedete sie sich. »Danke für die Einladung, Mr. Gamblin. Gute Nacht, Ruby.«
    »Aber ich dachte, wir trinken noch alle zusammen Tee«, meinte Ruby enttäuscht. Sie war noch nicht fertig mit ihrer Aufbereitung des Films.
    »Nicht heute Abend. Ich bin müde. Bis morgen.«
    Dieser Tag war sowieso schon unerfreulich gewesen, und nun, nach diesem gräßlichen Kinobesuch, fühlte sich Rana erschöpft. Und wütend bis zum Geht-nicht-mehr bin ich auch, dachte Rana, als sie die Tür zu ihrem Apartment hinter sich schloß. Wie konnte Trent es wagen, zu glauben, daß er damit einfach durchkam?
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Gedankengänge.
    Wer konnte es auch anders sein - es war Trent. Und wie üblich lehnte er lässig im Türrahmen.
    »Habe ich irgend etwas Falsches gesagt?«
    Rana verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein, Mr. Gamblin. Es war nichts, was Sie gesagt haben. Es ist das, was Sie sind!«
    »Und was bin ich?«
    »Eingebildet, verwöhnt und egoistisch. Und ein selbstgefälliger, sexbesessener Chauvinist.«
    Er pfiff durch die Zähne.
    »Typen von Ihrer Sorte kenne ich zur Genüge, und ich verachte sie. Ihr glaubt, Frauen sind nur als Spielzeug für euch geschaffen und nur dazu da, euch jeden Wunsch von den Augen abzulesen.«
    Trent betrachtete sie aufmerksam. Er hatte

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