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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gefunden.«
    »Wonach riecht es hier eigentlich so penetrant?« wollte sie plötzlich wissen.
    »Erinnern Sie sich an die Flasche Desinfektionsmittel, die hier stand?«
    »O nein!«
    »O doch! Aber es war nicht meine Schuld. Der Deckel war nicht richtig zugeschraubt. Und worüber beklagen Sie sich eigentlich? Schließlich liegen doch nicht Sie hier und müssen das Zeug einatmen.«
    Da er sie nicht sehen konnte, nutzte Rana die Gelegenheit, seinen Körper zu betrachten. Er trug wieder abgeschnittene Jeans - offensichtlich seine Sommeruniform. Sein Hemd war verblichen und ausgefranst. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt, so daß Rana seine gebräunten, muskulösen Oberarme sehen konnte. Er hatte das Hemd nicht zugeknöpft, und nun stand es weit offen, und sie sah seine nackte Brust.
    Rana schluckte. Seine Arme waren hinter dem Kopf ausgestreckt. Jedesmal, wenn er sich bewegte, spielten die Muskeln auf seinem Brustkorb. Auf seinem Bauch lag ein Schraubenschlüssel. Die Shorts saßen so tief auf den Hüften, daß Rana kaum den Blick abwenden konnte.
    »Ana?«
    Schuldbewußt schrak sie zusammen. »Ja?«
    »Ist was?«
    »Nein, nichts.« War ihm aufgefallen, wie schwer ihr das Atmen fiel? Warum war sie überhaupt außer Atem? Sie hatte doch schon so viele spärlich bekleidete männliche Models gesehen! Sie brauchte nur an diese Bademodenwerbung für den >Bazaar< denken - damals hatte man sie auf Jamaica fotografiert. Ja, sie erinnerte sich noch gut an diese tiefgebräunten, hünenhaften Männer mit den göttlichen Figuren, mit denen sie in allen möglichen verführerischen Stellungen posiert hatte. Aber nicht einer von ihnen hatte ihre Sinne so erregt wie jetzt Trent Gamblin.
    »Geben Sie mir bitte den Schraubenschlüssel?«
    »Den Schraubenschlüssel?«
    »Ja. Ich habe die Hände nicht frei. Sehen Sie ihn?«
    Und ob sie ihn sah!
    »Ana?«
    »Bitte?«
    »Sind Sie von den Dämpfen des Desinfektionsmittels ohnmächtig geworden?« »Nein - ich...« Sie kniete sich neben ihn und streckte die Hand aus. Sie zitterte. Rana ballte die Faust. Heb den verdammten Schraubenschlüssel auf, gib ihn ihm und hör auf, dich anzustellen wie eine verschreckte alte Jungfer, befahl sie sich selbst. Sie zwang sich, ihre Hand auszustrecken, aber kurz bevor sie zupackte, schloß sie die Augen.
    Das erwies sich als Fehler. Sie verschätzte sich und berührte die nackte Haut auf Trents Bauch.
    Trent lag bewegungslos, nur ein Schauer lief über seinen Körper. Rana ergriff schnell den Schraubenschlüssel und schob ihn ihm zu. »Hier.«
    Ungeschickt packte er das Werkzeug. »Danke.« Seine Stimme klang rauh.
    »Gern geschehen.« Auch Ranas Stimme klang heiser.
    »Ich bin hier gleich fertig.«
    »Sie brauchen sich nicht zu beeilen.« Verlegen und voller Panik rappelte sie sich auf. »Ich muß ... ich habe noch ... die Farben!« Bevor sie sich noch weiter lächerlich machen konnte, war sie aus dem Bad entflohen.
    Verstört packte sie ihre Einkäufe aus. Was würde er jetzt denken? Würde er denken ... Würde er wirklich denken ...?
    Würde er glauben, sie hätte ihn absichtlich angefaßt? Hatte sie auch wirklich nur die Haut auf seinem Bauch berührt? Oder ...?! Großer Gott... Sie hatte doch nicht etwa ...
    Das war ein dummes Mißgeschick gewesen. Das hätte jedem passieren können. Als sie ihn eintreten hörte, wandte sie ihm den Rücken zu und hielt den Kopf gesenkt.
    »Fertig«, erklärte er.
    »Fein. Danke.«
    »Ana?« »Was ist?« Rana spürte, wie er hinter sie trat. Sie schloß die Augen. Sie wollte nicht die Wärme seines Körpers spüren. Da fühlte sie seine Hand auf ihrer Schulter, erst zögernd, dann fester.
    »Ana?« flüsterte er weich. Sein Atem streifte über ihr Haar.
    Es wäre so einfach gewesen. So einfach, dem Drängen seiner Hand nachzugeben und sich an ihn zu lehnen. Den Kopf an seine Brust zu legen. So leicht, sich umzudrehen, über seine Arme zu streichen, den Kopf zu heben und ihn zu küssen.
    So einfach - und so verrückt!
    Sogleich unterdrückte Rana ihre Sehnsucht und drehte sich um.
    »Danke für Ihre Hilfe, Trent«, erklärte sie kurz. »Wie Sie sehen, bin ich sehr beschäftigt.«
    Trent starrte sie verwundert an. Was sollte dieser förmliche Ton und die Kälte in ihrem Blick? War sie denn nicht auch ...?! Sein ganzer Körper stand in Flammen. Und sie tat so, als wäre nichts geschehen. Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
    Er gab ja zu, daß er eine lebhafte Phantasie besaß, aber diese Szene vorhin hatte er sich ganz

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